Profil von Anton Schlittmaier

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Anzahl Gedichte: 325
Anzahl Kommentare: 24
Gedichte gelesen: 620.627 mal
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Titel
105 Es wankt 25.11.19
Vorschautext:
Es wankt so stark in mir
Es wallt der Blutgeysir
Der Boden ist wie Sand
Ach, gib mir Deine Hand

Kann nicht Dir die Stütze sein
Geh‘ nicht selber Dir auf‘n Leim
Bin nicht Deine Krücke
Werde endlich flügge

Es wär‘ fast leicht für mich
Zu stehen ohne Dich
...
104 Erschreckend und Verlangen weckend 25.11.19
Vorschautext:
Es heißt, dass Rauchen tödlich sei.
So sticht es sichtbar und erschreckend,
damit aber auch Verlangen weckend,
ins Auge Dir mit Heuchelei.

Bei Lungenkrebs und Raucherbein,
Gedanken und Gefühle gleiten
von „Schreck“ bis „jetzt erst recht“ und streiten.
Am Ende rauchend, fühlst Gewissenspein.


© ANTOSCH
103 Am Rand 24.11.19
Vorschautext:
Ich schau voraus, worauf
ich jetzt gerade lauf.
Entwerfe mich aufs Ziel,
das gibt mir mein Profil.

Da kommt der Andre mir
ins Spiel und sieht mich hier.
Der Schatten lacht am Rand.
Ein blinder Fleck genannt.


© ANTOSCH
102 Zukunft: Nur wie? 24.11.19
Vorschautext:
Ich bin ein rollender Ball aus Schnee.
An meiner Oberfläche findest Du
die Gegenwart da in jedem Nu.
Nun der Vergangenheit sagst Ade.

Sie liegt im Schneeball ganz innen drin.
Du siehst sie nie auf Anhieb vor Dir.
Damit sie sichtbar wird: Fokussier
und bohr ein Loch in sie tief zum Sinn.

Die Zukunft zeigt sich noch nicht im Jetzt.
Der Schneeball wächst an zum Riesen. Sieh:
...
101 Schwerter 22.11.19
Vorschautext:
Wann beginnt denn Frieden,
kann man ihn denn schmieden?
Welche Kräfte müssen
führen zu Beschlüssen?

Du und ich und wir verfügen,
künftig lieber nur zu pflügen.
Lassen wir’s beruhen,
Schwerter sollen ruhen!


© ANTOSCH
100 Ruhen 22.11.19
Vorschautext:
Heute ist ein Nebeltag
Vieles sehe ich nur vag
Schwimme durch ein warmes Becken
Lebensgeister tu‘ ich wecken

Warmes Wasser dampft zum Himmel
Rund um mich ist ein Gewimmel
Ich jedoch bin ruhend nahe
Mir: So ich mich gern‘ bejahe


© ANTOSCH
99 Mit der Zeit 21.11.19
Vorschautext:
Seine Arme waren schwach,
seinen Ehrgeiz dies entfach‘.
Eine Styroporbanane
half ihm werden ein Titane.

Täglich übte er sich neu,
wollte werden stark der Boy,
die Banane hin und her,
schaukelt bäuchlings liegend sehr.

Ohne große Mühe nun,
kam es dann nach Jahr’n zum Boom.
...
98 Form-voll hauch-end fauchen 20.11.19
Vorschautext:
Hör, was er Dir sagt mit Macht,
alles, was er spricht ist Pracht.
Nun sei lieber leise,
er ist wahrlich weise

Zählen Prunk und Weisheit plan
allein nur und nicht mein Elan?
Beides wohl wir brauchen:
Metrisch hauchend fauchen!


© ANTOSCH
97 Moderne Endlosschleife 20.11.19
Vorschautext:
Start
Du musst Sigma dreizehn drücken
Wenn Du Sigma dreizehn nicht findest
Drücke Sigma elf
In Sigma elf wird Dir erläutert wie Du Sigma dreizehn findest
Bestehen Schwierigkeiten Sigma elf zu öffnen
Kannst Du auch Sigma siebzehn öffnen
In Sigma siebzehn findest Du Hinweise
Zum Umgang mit Sigma elf
Wenn es Dir nicht möglich ist
Sigma siebzehn zu öffnen
Kannst Du die Supportnummer
...
96 Der Dicher biegts gerade 20.11.19
Vorschautext:
Sprachakrobatik steht am Reck
Dreihundertdreizehnmal Feldüberunterschwung
Dem Turner wirds schlecht

Der Dichter sucht ein einfacheres Wort

Der Turner steht vor der Stange
Sieht sie nicht mehr gerade

Der Dichter solls geradebiegen


...
95 So schön im Dämmerland 20.11.19
Vorschautext:
Aus der Zimmerhelle schau ich
ins schon halbdunkle Draußen.
Im Fenster spiegeln sich
zwei weiße Flecken: Ein Lichterbrausen.

Auf dem Fensterbrett bunte
Vögel schauen weit ins Dämmerland.
Dächer, Häuser, ein Turm mit Lunte
verborgen hinter Bäumen: Ein Tellerrand.

Fantastisch, was ich träumen kann
übern Rand in alle Fernen nebulös.
...
94 NICHTS wäre am besten 19.11.19
Vorschautext:
Du meintest
NICHTS
wie gestern schon und auch
Davor ist
NICHTS
gescheh‘n was sich
Ließe bringen in einem Fernsehfilm mit Frau
Und Mann bei dem
ETWAS
ist im Spiel und das
Auch dem Zuschauer gefällt weil dieser
Kitzel braucht und sei der seicht
...
93 Bin hypnotisiert von Dir 18.11.19
Vorschautext:
Niesel meine Scheibe nässt
Tropf tropf
Laster fährt vor mir
Seine Lichter rot
Rot rot
Ich nun starr auf sie
Wie hypnotisiert

Ich nun denk an Dich
Oh ja oh ja
Wie hypnotisiert

...
92 Es kommt der Nikolaus 18.11.19
Vorschautext:
Die Nacht geht gerade über in den Tag
In der Ferne hört man’s bimm‘ln
Ich seh‘ zehn Rentiere, deren Glocken kling‘ln
und hinten ‘nen Schlitten mit Verschlag
Es ist der Schlitten vom Sankt Nikolaus

Der Schlitten ist übervoll mit Säcken
Was wird da wohl drinnen sein
Gern‘ würd ich jetzt schon schau‘n
Was da kommt um so viele Ecken
Es ist der Schlitten vom Sankt Nikolaus

...
91 Was mich heute so freut 17.11.19
Vorschautext:
Pfefferminzschokolade so grad‘ recht in der Menge
Ein Lasso, das ich um Dich werfe
Sieben Neuntel Glück heute
Füße ohne Blasen
Drei Eichenblätter auf meinem Kopf
Neun Pfützen, in die ich nicht trete
Wegschauen bei einem schlechten Theaterstück
Schweigen bei einer unerfreulichen Begegnung



© ANTOSCH
90 Wut über Wut 17.11.19
Vorschautext:
Spuck‘ nicht gleich, sachte noch, Freundlichkeit zahlt sich aus.
Heb‘ die Wut Dir noch auf, schluck es in Dich, sei fest.
Platz‘ aber doch einmal rasselnd
raus mit Deiner mal Wut über Wut.


© ANTOSCH
89 Gegenwartsballon: Ich will Dich! 17.11.19
Vorschautext:
Scheinbarer
Morgenschwung
Genährt von
Gestrigkeitsüberschüssen

Brüllt

Wie ein lahmer Löwe
Ins Schaumgummikissen

Gegenwartsballon
Verpuffte Luft
...
88 Wert der Sehnsucht 17.11.19
Vorschautext:
Wie hoch ist das Opfer für Flocken,
die fallen von oben auf uns,
entreißend uns des Abgrunds
aus blendend kristallenen Brocken?

Wer weiß denn den Wert noch für Sehnsucht,
die allein ins Herz uns dringt?
Erinnern ans Sehnen schenkt die Flucht,
wo Fülle erklingend singt!


© ANTOSCH
87 Ändert Euch! 16.11.19
Vorschautext:
Kalter Sand klebt an derben Händen
Niedertracht triumphiert das Land
Ritter haben eilends abgedankt
Fratzen hängen an kahlen Wänden

Soviel Leere klebt in unsern Herzen
Unsere Rüstung ist zu dünn
Nie hat ein Ritter sich verjüngt
Alles krümmt sich und schreit in Schmerzen


© ANTOSCH
86 Ich tauch' in die Welt der Sagen 16.11.19
Vorschautext:
Hoch in den Lüften krächzt ein Rabe
Ich tauch‘ ab in die Welt der Sage

Schwarzer Vogel im Zwielicht
Dämmereinbruch, Bösewicht
Nebeltag, Rabentag, Schwarztag
Dicht die Welt und so tief: Wehklag‘

Ich mag’s, wenn es krächzt so laut
Die Luft klirrt kalt und ergraut


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