Profil von Anton Schlittmaier

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Anzahl Gedichte: 325
Anzahl Kommentare: 24
Gedichte gelesen: 618.455 mal
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Titel
145 Eingeritzte Liebesschwüre 04.01.20
Vorschautext:
Baumes Rinde abgeplatzt
Holz zeigt nackt sich und verkratzt
Liebesschwüre eingeritzt
Später ist man abgeblitzt
Trotzdem bleibt für lange Zeit
Allen sichtbar dieses Leid


© ANTOSCH
144 Das spielend gespielte Ich 04.01.20
Vorschautext:
Ich fühle mich in mir
Und spiele mein Klavier
Zuerst der Strom, der fließt
Dann ich, der all dies liest

Die Schmerzen drängen an
Und halten mich in Bann
Gedanken springen vor
Und geben sich sonor

Ich steh und schau da drauf
Und komm da nicht hinauf
...
143 Warnung: Bücher haben's in sich 03.01.20
Vorschautext:
Schlag das Buch doch nicht zu dick
Mach nur Bilder Dir mit Fun
Lesenswert ist nur der Kick
Der erscheint mit Baldrian

Blätter täglich nur mal um
Lesen ist Gefahr fürs Ich
Nur die Zeitung schafft Konsum
Die Broschüre ist der Stich


© ANTOSCH
142 Transsibirische Frist 03.01.20
Vorschautext:
Transsibirisch wäre schön -
Besser als die Autobahn.
Auch die Dampfschifffahrt am Ober-
Rhein, die spielt hinein. Getön
Dann die Ruhe. Fahrtenwahn
Treibt sonst bis zu Zinnober!
Elektrisch oder auch Dampf. Es ist
Besser als Gas mit dem Rist -
Nutzen wir so jetzt die Frist


© ANTOSCH
141 Todesgrenze: Tragisch oder himmlisch 02.01.20
Vorschautext:
Tod, du große Menschheitspein
Keiner kann entrinnen
Jeder trägt ihn innen
Diese Grenze ist uns Sein

Drohend steht er früh vor Dir
Krankheit, Trauer, Scheiden
All dies magst Du meiden
Vage ist er immer hier

Plötzlich oder lang gewusst
Tragisch oder auch sehr spät
...
140 Weidenküsse spiegeln heut die Nacht 02.01.20
Vorschautext:
Herbst: Dein wildes Trauern ist vorbei
Eine Weide ruft zur Sonne doch
Rauer Reif gibt Winterzeit nun frei
Endlich ist vorbei dies düstre Loch

Sonnig zieht der Winterhimmel auf
Weidenruten hängen weit hinab
Leben kreist und nimmt so seinen Lauf
Rutenküsse fallen heut weitab

Breiten so ihr Feuer aus zum Eis
Glätten dessen Bahn zur Spiegelpracht
...
139 Paradoxe Tipps für klare Einfachsprache 01.01.20
Vorschautext:
Mach es dem Leser schwer
und treib ihm Schweißperlen
in sein Gesicht aus Teer.

Mach es dem Leser leicht
und schaff ihm seicht die Welt
bis endlich er erbleicht.

Vermeide die Mitte.
Sie heißt doch Brigitte.


...
138 Da hilft nur noch das Roulette 31.12.19
Vorschautext:
Die Schreckensnacht wird abgetanzt
Das Finanzamt hat gewarnt
Der Staat verfährt ungetarnt
Und deshalb wurde angepflanzt

Die Rose stolpert auf dem Brett
Der Glückshahn ebbt gleich dem Schnee
Gepepptes Grün ist in spe
So brauch ich manches vom Roulette


© ANTOSCH
137 Sehnsucht über die Nacht hinaus 18.12.19
Vorschautext:
Heute ist die Nacht ganz schwarz
und das Auge ohne Dort.
Es gibt keine Zahl in Yards,
die Dir sagt wie weit der Port.

Keine Sterne diese Nacht.
„Hinten“ ist kein Wort mit Sinn.
Nur eins spürst Du, – nichts erdacht –:
Schweres Sein! Ich frag worin.

Tief in Dir und ohne Grund
liegt Dein Schwarz. Du fühlst es nur,
...
136 Der Morgenmond 12.12.19
Vorschautext:
Der Morgenmond erscheint nur schwach.
Das Hell der Sonnenkraft,
das nimmt den Mond in Haft
und bietet ihm wie stets das Schach.

Der Mond kann nicht mehr weiterziehen.
Die Zeit ist reif für ihn zu ruhen.
Du öffnest jetzt die Tagestruhen
und nimmst die Zeit, die Du geliehen.


© ANTOSCH
135 Vertrau trotzdem 12.12.19
Vorschautext:
Du bist der Rätselmann im Grabenkrieg
Das Tier in Dir steht nie auf Sieg
Der Löwengrube spottest Du
Der Traum bleibt wirkungslos und flieht den Uhu

Den Wanderburschen schmerzt der schnelle Schritt
Der Geist umfliegt die Welt und hält nicht Tritt
Der Magen brüllt ein Klagelied
Und findet nirgends einen Schmied


© ANTOSCH
134 Neuer Himmel 12.12.19
Vorschautext:
Der Stier
am Himmel
ist
horn-
los.

Die Macht verdirbt den Himmel.

Die Hörner schlagen
an Steigbügel.
Die Pferde wiehern freudig.

...
133 Verwehte Flocke 11.12.19
Vorschautext:
Der Schnee ist weit von mir –
verwehter Flockentraum.
Am Baum nur Raureif hier –
ein schöner Ästesaum.

Ich tauche meine Hand
ins Wasser weit hinein.
Das Eis ist nicht im Land,
der Winter sagt sein Jein.

Ich glaube an das Eis,
das trägt den Sonnentag,
...
132 Blätterbodenzeit 11.12.19
Vorschautext:
Schräger Ast sucht einen
Erdkontakt

Blätter fielen schon zur Erde
Fern sind sie dem Ast

Menschenblick
durchdringt den Ast
Bis zur nächsten Augenrast

Winterszeit
Blätterbodenzeit
...
131 Du blühst in Rot 11.12.19
Vorschautext:
Die Rätselwälder zeigen uns ihr grünstes Haupt
Uraltes Alt, das fällt ein – in Dein Haus
Die Hunde, die verbellen Deinen Leichentraum
Du blühst in Rot und Gold ergreift den Kleidersaum

Die Jubelwälder hoffen wieder auf den Specht
Der Steinbock grüßt den Auerhahn mal ohne Recht
Die Schabe singt ihr helles Sommerlied zur Höhe
Dein Leichentraum wird klein und ihn zerkau ‘n die Flöhe


© ANTOSCH
130 Das heilende Lied 11.12.19
Vorschautext:
Der Stein umgibt Dein nacktes Bein
Du schleifst ihn nicht, auch nicht mit Wein
Erweichst nur Dich, niemals den Fels
Und mehrst die Quelle nur des Übels

Der Tote wohnt im Stein und singt
ein Lied, das nie gelingt
So hör ich nicht des Steines Kraft
und Messer brechen ab vom Schaft

Nur Orpheus Stimme löst den Fluch
Es weint der Stein und schenkt den Spruch
...
129 Frei 11.12.19
Vorschautext:
Ich lese schwere, dicke Bücher in der Nacht
und halte stundenlang die Wacht
Ich bleib in kalten Betten liegen ohne Traum,
erkämpf die Wahrheit doch mir kaum

Der Mörder kommt im Traum, der später auch noch faucht
Die Angst spricht Bände und sie staucht
Mein Ich wird klein wie eine Maus in einem Wal
Ich lese frei mich durch mein Tal


© ANTOSCH
128 Neues Licht, das Dich entzückt 11.12.19
Vorschautext:
Die Menschen tauchen ab ins Ruhefeld der Nacht
Die schweren Stürme blasen heut mit Macht
Die Fensterläden schlagen hart an Stein
Du fällst im Traum aus Deinem hellen Königsheim

Dein Ruhefeld ist aufgerissen und genässt
In Deinen Adern fühlst Du dich gepresst
Dein Schrei durchquert die Nacht, die heute Ruß nur spuckt
Dein Ruhefeld braucht neues Licht, das Dich durchzuckt


© ANTOSCH
127 Welche Baumkrone 11.12.19
Vorschautext:
Welche Baumkrone
reicht ins Morgenrot?

Die Falsche?

Der Blick ist ein GAU-
kler
mit langem Atem.

Die Richtige?

Beide nicht!
...
126 Korf 10.12.19
Vorschautext:
Den Namen „Korf“ hat Morgenstern gewählt,
nicht weil der Korf ihm gut gefällt.
Die Person spielte keine Rolle hier.
Es war das Silbentaktklavier,

das Morgenstern dazu gebracht hat, „Korf“,
das Wort mit einer Silbe – „amorph“:
es wäre ähnlich hier –, als Namen oft
zu wählen für den Helden bei dem’s zofft –

ab und zu. Verändern kann sich’s arg:
Sachte, dann Galopp. Die Silbe stark,
...
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