Profil von Anton Schlittmaier

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Anzahl Gedichte: 325
Anzahl Kommentare: 24
Gedichte gelesen: 618.455 mal
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Titel
245 Unsere Zungen sind gebrochen 01.03.20
Vorschautext:
Unsere Zungen sind gebrochen
Alles bleibt auch stumm
Gott wird nie entsprochen
Worte kreisen nur herum

Auch die Menschen, Tiere, Pflanzen
Alles wollen wir im Ganzen
Durch die Sprache fest erfassen
Das Geheimnis wird so bald erblassen


© ANTOSCH
244 Kommunalwahlkampfgelächter 29.02.20
Vorschautext:
Die Kommunalwahlkampfgesichter,
sie lachen fröhlich von Plakaten.
Das Außen wird noch mehr zum Richter.
Das schöne neue Wahlkampfwaten!

Ein hundertfach geschautes Strahlen -
und was verbirgt sich denn dahinter?
Der Inhalt wird zum Marginalen.
Man fragt sich dann auch oft: Zerrinnt er?

© ANTOSCH
243 Vogelskulptur 28.02.20
Vorschautext:
Siebzehn Vögel trällern frühlingswild
Fliegen in der Schar rasant zur Birke
Sitzen in den Ästen – welch ein Bild
Kalte Luft am Abend und es flirrte

Die Skulptur hält nur sekundenlang
Sieben andre Vögel kommen, rasten
Vierundzwanzig halten nun Gesang
Doch beständig bleibt die Schar im Hasten


© ANTOSCH
242 Jedes Ding mag anders schmecken 28.02.20
Vorschautext:
Die Welt bestand aus Einzelheiten
Schrieb Sahra Kirsch in „Sanfter Schrecken“
Denn alles wird Dir gleich entgleiten
Und jedes Ding mag anders schmecken

Ein Eichenblatt vor mir erzittert
Ein andres tanzt, genießt den Hauch
Von Lüften sturmumwittert
Der Wind kommt auch als bunter Strauch

Doch Blätter, Winde sind gewachsen
Aus einem Stamm der Welt
...
241 Frühlingsreise 26.02.20
Vorschautext:
Ein leichtes Flockenwehen –
der Winter kommt zum Schluss.
Flanell zum Nahegehen,
so weich ist es: Genuss.

Die Sonne flüstert leise
zum Stern ihr: „Nimm das Licht!“.
Er jauchzt zur Frühlingsreise.
Ich spür‘ schon Zuversicht!


© ANTOSCH
240 Unterdrückte Meinungen 26.02.20
Vorschautext:
Deine Meinung sei hier unterdrückt.
Welche Meinung soll denn das nun sein?
Die Utopien hältst Du nicht für fein,
realistisch, schreibst Du, bist geschmückt.

Und die Mehrheit denkt so, schweigend sie,
auch totalitär sei es, ein Joch.
Und was schweigst Du aus? So rede doch!
Die Utopie ist MIR die Melodie –

führt zu neuem Recht – mehr Menschenrecht!
Sklaven gäb’s viel mehr in einer Welt
...
239 Prinzipien 26.02.20
Vorschautext:
Prinzipien wären gut, sagte er.
Der Rammbock vermag doch nichts, was gering
an Größe ist, klein so wie ein Ring,
zu durchdringen. Tümpel sind doch kein Meer.

Das Gute ist oft auch schlecht, jederzeit
ist keines geeignet und angenehm.
Und sieh‘: Relationen ehedem
sind gut und auch dass Du bist eingeweiht.

(Gedanken aus Zhuang Zi
in ein Gedicht übertragen)
...
238 Zweisamkeit so tiefer Gräben 24.02.20
Vorschautext:
Schwarz und rot, das sind die Farben,
die die Männer stürzen lassen,
in ein Feld so vieler Narben,
die die Lüste hinterlassen.

Kampf der Zweisamkeit so tiefer
Gräben, die mit Salz die Mulden
füllen. Und noch intensiver
werd‘ ich’s immer wieder dulden.


© ANTOSCH
237 Frieden 24.02.20
Vorschautext:
Die Taube will den Abschuss nicht.
Ihr Bruder führt sie aus der Not,
er gibt ihr alle Zuversicht
und schützt sie selbstlos vor dem Schrot.

Und wer ist heute so gemein,
dass er die Taube schießen will?
Der Jäger sagte anfangs: „Nein“,
dann riefen alle, „schieß“ ganz schrill.

Der Jäger hat Latein dabei,
das Beispiel sagt, es ist ein Klax,
...
236 Der Blühwind bläst bald alles bunt 24.02.20
Vorschautext:
Die Straße lang und rechts und links die Ränder
mit kahlen Wiesen und dem Vorjahrsbraun.
Der Blühwind bläst bald alles bunt: Ein Spender!
Mit Rot und Gelb und Violett: Ein Traum!

Und spürst Du’s, siehst Du’s, hörst Du’s laut auch hallen
aus dürren Straßentälern mit nur Staub?
Dein Herz ist schon dem Blütenmeer verfallen.
Durch Sommerdürre wird‘s nun niemals taub!


© ANTOSCH
235 Neue Dichter 24.02.20
Vorschautext:
Neue Dichter
Braucht
Hat
Das Land

Sonnendichter
Nebelschweiger
Verstehtmangut
Glückundheiterkeit
Blumendufter
Morgengrüßer
Lebenswerfer
...
234 Nah am Sein 23.02.20
Vorschautext:
Ein andres Wort für Philosophie ist: Nah am Sein
Erinnern kannst Du’s nur schwach
Denn oft entzieht sich das Sein für Dich und bleibt Schein
Und meist bist Du auch nicht wach

Die Wahrheit kommt doch nie ganz zu Dir, dem Freund des Lichts
Du mühst Dich meistens um sie
Doch alles Denken bleibt endlich und begrenzt vom Nichts
Umkreis es durch die Poesie


© ANTOSCH
233 Wahnsinn 23.02.20
Vorschautext:
Der Algorithmenfreund
Der denkt in kleinen
Kästchen
Möchte jeden Arbeitsschritt
Zerhacken
Und mit
Pfeilen
Vom
Anfang
Bis zum
Ende
Kommen
...
232 Siebenschläfer 22.02.20
Vorschautext:
Es schlief ein Siebenschläfer fest
Das halbe Jahr in seinem Nest
Bei zwanzig Grad da wacht er auf
Und findet Nahrung gleich zuhauf

Im Vorjahr hat er vorgeplant
Die besten Eckern abgesahnt
In seiner Höhle gut versteckt
Das erste Mahl wird gleich vollstreckt

Wenn dann der Hunger wiederkehrt
Dann läuft er meistens unbeschwert
...
231 Deine Welle trägt 22.02.20
Vorschautext:
Halt‘ das Blut nicht auf
Wenn es fließen will
Und Dich im Kopf verstört

Lass den Frühling
jede Eisnacht überbrücken
und das Denken geradezieh‘n

Geh‘ die Nacht
In Ruhe an
Und schneide Träume zu krummen Stücken klein

...
230 Zukunft zu Dir 22.02.20
Vorschautext:
Ohne Ziel bläst der Fahrtwind unsere Zeit

Aber Bäume wachsen zum Himmel
Im Zeichen des Kreises
Schließen die Jahre im Ring sich
Wissen wohin

Doch die Menschenzeit schellt voran wie ein Pfeil
Es gibt kein Zurück
Keinen
Frühling, Sommer, Herbst und Winter

...
229 Sibirischer Blaustern (Blumengedicht) 22.02.20
Vorschautext:
Ein Blütenstern
Von Sibirien her
Der Heimat fern
Blüht so vielem vorher

Ein blaues Meer
Tanz der Blüten im März
Es glänzt so sehr
Macht mir glücklich das Herz


© ANTOSCH
228 Zu früh 22.02.20
Vorschautext:
Heute

Dreizehnmal
Geblickt
In Augen
Fremder Frauen

Zu früh geblinzelt

- Abgeblitzt


...
227 Es kommt der März 20.02.20
Vorschautext:
Es kommt der März
In Bälde schon
Hör himmelwärts
Ein neuer Ton

Der Meisenklang
Musik fürs Ohr
Sein Lobgesang
Lockt Dich hervor

Das braune Blatt
Verschwindet bald
...
226 Die Stille verzichtet und rastet 19.02.20
Vorschautext:
Die Suche beginnt, wo sie endet,
das Kleine wird immer kleiner.
Gelehrt die Gestalt, die verendet.
Das Höchste ist der Verneiner!

Das All und noch weitergegangen
und ohne ein Ende in Sicht
und größer und niemals umfangen,
die Welt als ein Ganzes im Licht.

Wer redet und denkt, bleibt im Zeichen
der Zwei und das Letzte bleibt fern,
...
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