Die Stille verzichtet und rastet

Ein Gedicht von Anton Schlittmaier
Die Suche beginnt, wo sie endet,
das Kleine wird immer kleiner.
Gelehrt die Gestalt, die verendet.
Das Höchste ist der Verneiner!

Das All und noch weitergegangen
und ohne ein Ende in Sicht
und größer und niemals umfangen,
die Welt als ein Ganzes im Licht.

Wer redet und denkt, bleibt im Zeichen
der Zwei und das Letzte bleibt fern,
denn niemals vernimmst Du dort Eichen
und Ich ist nun nimmer der Kern.

Die Rede wird stockend und tastend,
denn „Dort“ ist schon Zwei und nicht Ein.
Die Stille verzichtet und rastend
und ohne das „Hier“ geschieht Sein!

(Gedanken aus Zhuang Zi
in ein Gedicht übertragen)


© ANTOSCH

Informationen zum Gedicht: Die Stille verzichtet und rastet

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19.02.2020
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