Profil von Anton Schlittmaier

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Anzahl Gedichte: 325
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Gedichte gelesen: 628.154 mal
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Titel
65 Besseres Geschick
Vorschautext:
Der Nieselregen tropft heut kräftig
und pocht mit Wucht grad auf mein Dach.
Der Traum des Sonnenscheins wird schwach.
So frage ich mich leis: Entkräft ich?

Und monoton das Grau verbreiternd
verwischt der Nebel meinen Blick.
Musik voll Düsternis: Wie scheiternd.
Ich hoff auf besseres Geschick!


© ANTOSCH
64 Freier Lauf
Vorschautext:
Leise, sage ich zu den Hunden
Später drehen wir noch die Runden
Eine, zwei, vielleicht aber auch drei
Und wir warten nicht bis zum Mai

Bis dahin vertrösten wär‘ schwierig
Denn die Hunde sind heut‘ zu gierig
Und sie bellen wild und auch laut
Lärm, der mir den Tag noch versaut

Deshalb geh ich schneller und weiter
Und die Hunde werden ganz heiter
...
63 Die Atemmasken sind schon ausverauft
Vorschautext:
Corona stoppt die Schnelligkeit der Welt
Die Post aus China
Nicht mehr zugestellt
Ach wär' es nur Angina

Die Atemmasken sind schon ausverkauft
Werd' bloß nicht angeschnauft
Die Hygiene feiert jetzt ein Fest
Am besten bist Du nicht gestresst

Umarm mit Herz und mit Verstand
Verlern' das Leben kurzerhand
...
62 Es hustet hinter mir
Vorschautext:
Es hustet hinter mir:
So hab‘ doch kein Gezier!
So gerne warst Du nahe.
Dein Satz hieß doch: Bejahe!

Doch jetzt wird man schnell krank.
Mit Fremden auf ‘ne Bank:
Wie soll ich mich entscheiden,
jetzt fremde Menschen meiden?

Vielleicht überlebenswichtig?!
Bist Du noch ganz richtig,
...
61 Der Gashalm winkt im Wind
Vorschautext:
Der Grashalm winkt im Wind mir zu.
Ich frage heute mal: Wozu
ist er denn da, so schön im Wind
und winkend mir so wohlgesinnt?

Woher weiß ich, was Halme tun?
Ich kann sie niemals interview’n.
Die Frage nach dem Sinn stell‘ ich,
nicht zufällig erfasst sie mich.

Sie ist nicht nur der Wunsch nach Sinn,
nicht willkürlich ist ihr Beginn.
...
60 Gesetze (Brevier) der Wirklichkeit
Vorschautext:
Zwei Rehe kreuzen schnell die Straße.
Ihr Hinterteil ist weiß und groß
und es existiert nicht bloß zum Spaße.
Natur erhält sich durch den Schoß.

Am Ende sind da keine Fragen mehr
und alles scheint ganz einfach hier.
Doch wer hat einmal angetragen
dem Sein und Leben sein Brevier?


© ANTOSCH
59 Zu groß für uns
Vorschautext:
Das Göttliche ist groß,
zu groß für unser Auge.
Erkenne schonungslos,
dass der Begriff nicht tauge.

Und fügst Du Ding an Ding,
die Welt bleibt immer größer.
Und der Begriff gering
und Wahrheit nie entblößt er.


© ANTOSCH
58 Wahrheit
Vorschautext:
Wahrheiten verzweigen sich in die Baumwipfel:
Wurzelwahrheit
Stammwahrheit
Rindenwahrheit
Astwahrheit
Blattwahrheit
Blütenwahrheit
Fruchtwahrheit

Viele Wahrheiten:
Meine
Deine
...
57 Mehr Liebe
Vorschautext:
Musst es in Griff bekommen, ja das ist es
Du bist dann sicher und erhältst Medizin
Die gegen den Virus dich schützt. Immun wär
Noch besser, wär ein Traum. Du, iss Zitronen
Doch sicher ist’s auch nicht. Du läufst leer. Plötzlich
Die starken Motoren klirren verloren
Dein Herz pocht ängstlich. Das ist unbekannt
Ich weiß nicht was. So lange stark, jetzt blasen
Die Winde stärker als Du bist. Du hältst Dich
An Mülltonnen und dann kommt es: Corona
Dein Herz gerät in Schussliniennähe
Unkontrollierbarkeit. Abhängigkeiten
...
56 Zerspaltene Kluften
Vorschautext:
Der Virus ergreift jetzt alles
Psychisch, physisch, meistens beides
Wer das Ganze wüsste, fasste
Den Begriff der wahren Mitte
Doch noch fehlen Worte, die
Es passend uns erlaubten, beides
Auszusprechen und nur einen
Wahren Namen zu verwenden
So verbleibt die Mitte fremd uns
Der Virus – er fährt dazwischen
Und die Medizin der Körper
Macht die Ängste zu Hormonen
...
55 Harte Fakten
Vorschautext:
Keine Frage nach dem „Etwas“!
Frecher Kerl, du suchst hier Wissen
das gewiss des Fragens nimmer
wert ist. Ob denn etwas wirklich
sei, vielleicht auch nur Geträumtes?
Seit Descartes wird dieser Zweifel
fragend durchgespielt im Namen
unsres neuzeitlichen Denkens.
Alles sei zu prüfen endlich,
nach dem Mittelalter sei es
Zeit, dass Menschen selber denkend
werden. Gott kommt an die zweite
...
54 Kerzenfeuer
Vorschautext:
Die Kerze ist zur Hälfte abgebrannt.
Das Wachs tropft an den Seiten wild herab,
so wie von Deinen Lippen das Make-up.
Das Liebesfeuer nimmt uns bei der Hand.

Und dann erklingt uns hell der Kerzenschein,
der rot und kugelförmig uns betropft.
Er sprüht sein Feuer, wenn er bei uns klopft.
Die halbe Zeit verbleibt zum Glücklichsein.


© ANTOSCH
53 Rettendes: Du reifst
Vorschautext:
Falter wären gerne in der Sonne
Dunkle Wolken rauben jede Kraft
Und der Gitterwald, der stoppt die Wonne
Alle Welt spricht online geisterhaft

Jeder Rest von Glück liegt in der Lache
Spiegelt nur wie langsam Du begreifst
Dass die Welt von gestern ihre Sache
Neu nur findet: Rettendes Du reifst


© ANTOSCH
52 Liebe und Magie
Vorschautext:
Der Virologe sagt, was ist.
Die Exponentialfunktion
beschreibt das Wachstum: Kurvenfrist
und dann: Die Virenexplosion.

Die Zahlen und die Teilchen, sie
beherrschen uns – und alles dinglich.
Wo wohnt die Liebe und Magie?
Ihr: Geht doch nicht unwiederbringlich!


© ANTOSCH
51 Jubel in den Lüften
Vorschautext:
Die Vögel fliegen lustig
im Kreis und auf und ab
und früher schon, da wusst ich:
Die Stille lockt herab.

Der Jubel in den Lüften,
denn leiser werden wir.
Die Blumen mit den Düften –
der freien Wege Zier.


© ANTOSCH
50 Der Mensch ist kein Gigant
Vorschautext:
Der Mensch beherrscht die Welten
So glaubte jeder fast
Den Traum der Stolzgeschwellten
Der Mensch war ein Phantast

Gewarnt war der Verneiner
Und die Gefahr bekannt
Geglaubt hat es fast keiner
Der Mensch ist kein Gigant


© ANTOSCH
49 Gönn Dir jetzt die Schwäche
Vorschautext:
Das unheimliche Fremde
ist Neuland der Natur,
von Abwehr nicht gehemmte -
ach - Lebenskorrektur.

Der Wahn vom Alleskönnen,
zerbrochen liegt er da.
Die Schwäche jetzt vergönnen:
Ganz wahrhaft sei Dir nah.


© ANTOSCH
48 Erlernen wir in uns das Kind
Vorschautext:
Dein Hals, der schmerzt, die Sorgen plagen
Der Körper schiebt sich so hervor
Die Vorsicht ist Dir aufgetragen
Verschlossen bleibt nun lang Dein Tor

Die Welt ist zur Gefahr geworden
Der schlimme Virus kriecht in Dich
Und draußen ist er allerorten
Trotz Sonne ist es schauerlich

Die Sicherheit verdrängen Leichen
Und Schreckensbilder jeden Tag
...
47 Der Himmel ist so weit
Vorschautext:
Der dunkle Wolkenstamm
Verdeckt das Land
Es bricht der Damm
Nichts steht mehr, wo es stand

Die Segel zeigen Nacht
Der Totenkopf
Und jetzt gib acht
Wir sagen bald nun: klopf

Der Himmel ist so weit
Du gehst im Kreis
...
46 Schein der Sicherheit
Vorschautext:
Wie selbstverständlich war alles da
Die Hefe und dies Papier – Du weißt
Jetzt sind Regale leer – grundlos, ja
Und doch ein Zeichen, dass etwas reißt

Du glaubtest Sicherheit sei evident
Der Virus reißt nun die Lücke auf
Er zeigt: Das Leben ist doch Fragment
Es ging auch früher nicht nur treppauf


© ANTOSCH
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