Titel | ||||
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65 | Besseres Geschick | |||
Vorschautext: Der Nieselregen tropft heut kräftig und pocht mit Wucht grad auf mein Dach. Der Traum des Sonnenscheins wird schwach. So frage ich mich leis: Entkräft ich? Und monoton das Grau verbreiternd verwischt der Nebel meinen Blick. Musik voll Düsternis: Wie scheiternd. Ich hoff auf besseres Geschick! © ANTOSCH |
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64 | Freier Lauf | |||
Vorschautext: Leise, sage ich zu den Hunden Später drehen wir noch die Runden Eine, zwei, vielleicht aber auch drei Und wir warten nicht bis zum Mai Bis dahin vertrösten wär‘ schwierig Denn die Hunde sind heut‘ zu gierig Und sie bellen wild und auch laut Lärm, der mir den Tag noch versaut Deshalb geh ich schneller und weiter Und die Hunde werden ganz heiter ... |
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63 | Die Atemmasken sind schon ausverauft | |||
Vorschautext: Corona stoppt die Schnelligkeit der Welt Die Post aus China Nicht mehr zugestellt Ach wär' es nur Angina Die Atemmasken sind schon ausverkauft Werd' bloß nicht angeschnauft Die Hygiene feiert jetzt ein Fest Am besten bist Du nicht gestresst Umarm mit Herz und mit Verstand Verlern' das Leben kurzerhand ... |
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62 | Es hustet hinter mir | |||
Vorschautext: Es hustet hinter mir: So hab‘ doch kein Gezier! So gerne warst Du nahe. Dein Satz hieß doch: Bejahe! Doch jetzt wird man schnell krank. Mit Fremden auf ‘ne Bank: Wie soll ich mich entscheiden, jetzt fremde Menschen meiden? Vielleicht überlebenswichtig?! Bist Du noch ganz richtig, ... |
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61 | Der Gashalm winkt im Wind | |||
Vorschautext: Der Grashalm winkt im Wind mir zu. Ich frage heute mal: Wozu ist er denn da, so schön im Wind und winkend mir so wohlgesinnt? Woher weiß ich, was Halme tun? Ich kann sie niemals interview’n. Die Frage nach dem Sinn stell‘ ich, nicht zufällig erfasst sie mich. Sie ist nicht nur der Wunsch nach Sinn, nicht willkürlich ist ihr Beginn. ... |
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60 | Gesetze (Brevier) der Wirklichkeit | |||
Vorschautext: Zwei Rehe kreuzen schnell die Straße. Ihr Hinterteil ist weiß und groß und es existiert nicht bloß zum Spaße. Natur erhält sich durch den Schoß. Am Ende sind da keine Fragen mehr und alles scheint ganz einfach hier. Doch wer hat einmal angetragen dem Sein und Leben sein Brevier? © ANTOSCH |
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59 | Zu groß für uns | |||
Vorschautext: Das Göttliche ist groß, zu groß für unser Auge. Erkenne schonungslos, dass der Begriff nicht tauge. Und fügst Du Ding an Ding, die Welt bleibt immer größer. Und der Begriff gering und Wahrheit nie entblößt er. © ANTOSCH |
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58 | Wahrheit | |||
Vorschautext: Wahrheiten verzweigen sich in die Baumwipfel: Wurzelwahrheit Stammwahrheit Rindenwahrheit Astwahrheit Blattwahrheit Blütenwahrheit Fruchtwahrheit Viele Wahrheiten: Meine Deine ... |
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57 | Mehr Liebe | |||
Vorschautext: Musst es in Griff bekommen, ja das ist es Du bist dann sicher und erhältst Medizin Die gegen den Virus dich schützt. Immun wär Noch besser, wär ein Traum. Du, iss Zitronen Doch sicher ist’s auch nicht. Du läufst leer. Plötzlich Die starken Motoren klirren verloren Dein Herz pocht ängstlich. Das ist unbekannt Ich weiß nicht was. So lange stark, jetzt blasen Die Winde stärker als Du bist. Du hältst Dich An Mülltonnen und dann kommt es: Corona Dein Herz gerät in Schussliniennähe Unkontrollierbarkeit. Abhängigkeiten ... |
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56 | Zerspaltene Kluften | |||
Vorschautext: Der Virus ergreift jetzt alles Psychisch, physisch, meistens beides Wer das Ganze wüsste, fasste Den Begriff der wahren Mitte Doch noch fehlen Worte, die Es passend uns erlaubten, beides Auszusprechen und nur einen Wahren Namen zu verwenden So verbleibt die Mitte fremd uns Der Virus – er fährt dazwischen Und die Medizin der Körper Macht die Ängste zu Hormonen ... |
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55 | Harte Fakten | |||
Vorschautext: Keine Frage nach dem „Etwas“! Frecher Kerl, du suchst hier Wissen das gewiss des Fragens nimmer wert ist. Ob denn etwas wirklich sei, vielleicht auch nur Geträumtes? Seit Descartes wird dieser Zweifel fragend durchgespielt im Namen unsres neuzeitlichen Denkens. Alles sei zu prüfen endlich, nach dem Mittelalter sei es Zeit, dass Menschen selber denkend werden. Gott kommt an die zweite ... |
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54 | Kerzenfeuer | |||
Vorschautext: Die Kerze ist zur Hälfte abgebrannt. Das Wachs tropft an den Seiten wild herab, so wie von Deinen Lippen das Make-up. Das Liebesfeuer nimmt uns bei der Hand. Und dann erklingt uns hell der Kerzenschein, der rot und kugelförmig uns betropft. Er sprüht sein Feuer, wenn er bei uns klopft. Die halbe Zeit verbleibt zum Glücklichsein. © ANTOSCH |
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53 | Rettendes: Du reifst | |||
Vorschautext: Falter wären gerne in der Sonne Dunkle Wolken rauben jede Kraft Und der Gitterwald, der stoppt die Wonne Alle Welt spricht online geisterhaft Jeder Rest von Glück liegt in der Lache Spiegelt nur wie langsam Du begreifst Dass die Welt von gestern ihre Sache Neu nur findet: Rettendes Du reifst © ANTOSCH |
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52 | Liebe und Magie | |||
Vorschautext: Der Virologe sagt, was ist. Die Exponentialfunktion beschreibt das Wachstum: Kurvenfrist und dann: Die Virenexplosion. Die Zahlen und die Teilchen, sie beherrschen uns – und alles dinglich. Wo wohnt die Liebe und Magie? Ihr: Geht doch nicht unwiederbringlich! © ANTOSCH |
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51 | Jubel in den Lüften | |||
Vorschautext: Die Vögel fliegen lustig im Kreis und auf und ab und früher schon, da wusst ich: Die Stille lockt herab. Der Jubel in den Lüften, denn leiser werden wir. Die Blumen mit den Düften – der freien Wege Zier. © ANTOSCH |
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50 | Der Mensch ist kein Gigant | |||
Vorschautext: Der Mensch beherrscht die Welten So glaubte jeder fast Den Traum der Stolzgeschwellten Der Mensch war ein Phantast Gewarnt war der Verneiner Und die Gefahr bekannt Geglaubt hat es fast keiner Der Mensch ist kein Gigant © ANTOSCH |
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49 | Gönn Dir jetzt die Schwäche | |||
Vorschautext: Das unheimliche Fremde ist Neuland der Natur, von Abwehr nicht gehemmte - ach - Lebenskorrektur. Der Wahn vom Alleskönnen, zerbrochen liegt er da. Die Schwäche jetzt vergönnen: Ganz wahrhaft sei Dir nah. © ANTOSCH |
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48 | Erlernen wir in uns das Kind | |||
Vorschautext: Dein Hals, der schmerzt, die Sorgen plagen Der Körper schiebt sich so hervor Die Vorsicht ist Dir aufgetragen Verschlossen bleibt nun lang Dein Tor Die Welt ist zur Gefahr geworden Der schlimme Virus kriecht in Dich Und draußen ist er allerorten Trotz Sonne ist es schauerlich Die Sicherheit verdrängen Leichen Und Schreckensbilder jeden Tag ... |
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47 | Der Himmel ist so weit | |||
Vorschautext: Der dunkle Wolkenstamm Verdeckt das Land Es bricht der Damm Nichts steht mehr, wo es stand Die Segel zeigen Nacht Der Totenkopf Und jetzt gib acht Wir sagen bald nun: klopf Der Himmel ist so weit Du gehst im Kreis ... |
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46 | Schein der Sicherheit | |||
Vorschautext: Wie selbstverständlich war alles da Die Hefe und dies Papier – Du weißt Jetzt sind Regale leer – grundlos, ja Und doch ein Zeichen, dass etwas reißt Du glaubtest Sicherheit sei evident Der Virus reißt nun die Lücke auf Er zeigt: Das Leben ist doch Fragment Es ging auch früher nicht nur treppauf © ANTOSCH |
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