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Titel
5464 Das Kommen und das Gehen 14.10.24
Vorschautext:
Das Kommen und das Gehen

Das Kommen ist immer schon ein Gehen,
In der Ankunft ist die Abkunft inkludiert:
Wenn wir noch ankommendes Lachen sehen,
Sind wir bald wieder erinnerungsgeführt.

Von daher erfreut uns das Bekannte
Als Erscheinungsbild des Gottvertrauten,
Wann immer unsere Verwandten
Bei uns besuchsweise herbeischauten.

...
5463 Wer hat die vielen Musikanten 14.10.24
Vorschautext:
Wer hat die vielen Musikanten

Wer hat die vielen Musikanten
Zum Wiegenfeste eingeladen,
Zu dem kamen die Verwandten,
Die ihr Kommen angekündigt haben?

Wer hat die Musiker bestellt,
Damit wir wieder einmal tanzen,
Nicht nur uns plaudernd hingestellt,
Nur schlemmend wie Hofschranzen?

...
5462 Freunde meiner Zeit 13.10.24
Vorschautext:
Freunde meiner Zeit

Nach vielen, vielen Jahren
Durft' ich nun doch erfahren,
Dass Du mich bald besuchst,
Weil Du die Nähe suchst.

Die alten Zeiten sind vorbei,
Nicht mehr sind wir im Jugendmai,
Herbst hat längst verkündet sich,
Dennoch, Freund, verehr' ich Dich.

...
5461 Es ist so schön 13.10.24
Vorschautext:
Es ist so schön

Es ist so schön, ein Mensch zu sein
Mit allen Daseinsprivilegien,
Geherzt und satt im Sonnenschein
Zu wandern – ohne die Kollegien.

Das Massenmenschsein nervt,
Deshalb sucht man einsamere Wege,
Wo dieser Dauerdruck entschärft,
Man sich zur schonenderen Ruhe lege.

...
5460 Diese Zwei können nicht alt werden 12.10.24
Vorschautext:
Diese Zwei können nicht alt werden

Sie tanzen noch um zwei Uhr auf jedem Fest,
Alt können diese Zwei, wollen sie nicht werden.
Events sind alles für ihren Lebensrest:
Lautstärke übertönt alle Beschwerden!

Bei ihnen darf man niemals über Leid klagen:
Wer Schmerzen hat, ist doch selber schuld!
Mobilität muss ihr ganzes Leben tragen,
Sie fliehen deshalb jeglicher Geduld.

...
5459 Club der guten Dichter 12.10.24
Vorschautext:
Club der guten Dichter

Es ist ja so leicht, Urteile zu fällen
Und Dichter in eine Buh-Ecke zu stellen.
Dabei hat niemand das Menschenrecht
Zu beurteilen, was gut und was schlecht.

Denn die Demokratie lässt jeden dichten,
Da braucht es niemanden, um zu richten,
Weil die Dichterfreiheit allzeit bedeutet:
Jeder ist im Recht, der fair Sprache häutet.

...
5458 Tücke des Objekts 11.10.24
Vorschautext:
Tücke des Objekts

Manche Geräte muss man überlisten,
Denn sie haben die Objekttücke.
Da helfen keine Gebrauchslisten,
Viele haben ohnehin eine Lücke.

Wer immer auf ein Werkzeug sieht
Bei Maschinchen, die uns dienstbar sind,
Der bleibe auch kritisch stets bemüht,
Nicht Sklave im Verherrlichungswind.

...
5457 Ach, Du liebe kleine Maus 11.10.24
Vorschautext:
Ach, Du liebe kleine Maus

Ach, Du liebe kleine Maus,
Richte mir ein Festchen aus,
Lass' uns Tänzchen dann aufführen,
Damit wir unsere Freiheit spüren!

Ich stelle mich in Liebespose,
Bringe zur Feier die rote Rose,
Die immer noch nach Liebe riecht,
Weil noch niemand dahinsiecht.

...
5456 Wahlfreiheit 10.10.24
Vorschautext:
Wahlfreiheit

Nichts wissen, nichts können, nichts machen,
Jedoch alle Mitmenschen verlachen:
So erlebe ich leider manche Zeitgenossen,
Die nicht mit Edelmut begossen.

Viel wissen, viel können, Gutes machen
Und dabei miteinander lachen:
So kenne ich Vorbilder, die großen,
Welche gerne die Weisheit liebkosen.

...
5455 Ich bin ein heiterer Mann 10.10.24
Vorschautext:
Ich bin ein heiterer Mann

Ich bin ein heiterer Mann,
Habe sehr viel dafür getan,
Mich nicht übermannen lassen
Und Freude verbreitet, nicht Hassen.

Natürlich habe auch ich dunkle Nächte,
Vorschiebe ich lieber die lichten Mächte,
Lass' das Dunkle weiterhin grummeln,
Es mag mit anderm Dunklen schummeln.

...
5454 Menschheitsgeschichte: Gattenliebe 09.10.24
Vorschautext:
Menschheitsgeschichte:
Gattenliebe

Wer Gattenliebe als Unfreiheit verdammt,
Weil nur Freie Liebe er propagiert,
Der hat sich vielleicht doch verrannt,
Wenn stets Neues nicht zum Ziele führt.

Das hat's doch immer schon gegeben,
Dass Bindungslosigkeit gern sei,
Angeblich in selbstbestimmtem Leben,
Wo Freiheit lebt dann im Vielerlei.
...
5453 Im Sternehotel 09.10.24
Vorschautext:
Im Sternehotel

Gäste frühstücken zusammen
Im Sternehotel, in der Urlaubsstadt,
Wo Schlemmer stets gerne herkamen,
Weil man da wohl sein Bestes hat.

Alle Religionen sind da versammelt,
Friedlich, die Sonne geht stahlend auf.
Nichts ist verhärmt, nichts seelenverrammelt,
Gute Gespräche haben am Büffet ihren Lauf.

...
5452 Zeitspanne 08.10.24
Vorschautext:
Lebensspanne

Das Alter lässt sich nicht verleugnen,
Jeder zahlt für seine vielen Jahre Tribut.
Niemand kann seine Gebrechen wegleugnen,
Selbst wenn er sich zuspricht viel Lebensmut.

Ein Zipperlein hier, ein Wehwehchen da,
Wie lässt es sich schmerzfrei liegen?
Ist das Ende denn schon so schrecklich nah,
Will die Zeit mir gar wegfliegen?

...
5451 Irgendwo findet sich immer ein Ort 08.10.24
Vorschautext:
Irgendwo findet sich immer ein Ort

Nicht jedes Begehren erreicht seine Vollendung,
Nicht jeder Wunsch kann in Erfüllung gehen,
Denn stets lauert irgendwo jene Wendung,
Mit der wir nicht mehr die Sonne sehen.

Da wird es Zeit, sich jene Freiheit zu nehmen,
Von Arbeiten und dem unnötigen Stress:
Man muss sich schon in den Urlaub bequemen,
Ausgehen, wo noch kein Leid in Regress.

...
5450 Zu eng gefasst 07.10.24
Vorschautext:
Zu eng gefasst

Niemand darf übergriffig werden,
Hat Normen einzuhalten,
Hat Abstand zu wahren,
Will er nicht erfahren,
Dass Beziehungen erkalten
Und sich häufen die Beschwerden.

Jedoch ist der Übergriffsbegriff
Leider viel zu eng gefasst,
Wenn er nur Sexualvergehen beschreibt,
...
5449 Jeder kann 07.10.24
Vorschautext:
Jeder kann

Jeder kann in seinem Segment
Eigene Möglichkeiten ausfahren,
Selbst wenn Er/Sie nichts bewirken.
Vitalität will so gern einwirken,
Will am Talent ja nicht sparen,
Dazu braucht es kein Event.

Mit der Öffnung des Selbst beginnt jener Schritt,
Den man traditionell als ersten bezeichnet:
Er bleibt zaghaft, kostet oft Überwindung.
...
5448 Gut geht es ihr 06.10.24
Vorschautext:
Gut geht es ihr

Schlecht ginge es ihr,
Hätte sie nicht die vielen Läden
Nicht in der Nähe vom Haus.
Fürs Kaufen hat sie ein Gespür,
Hält in der Hand Geld und die Fäden,
Geht tagtäglich dort ein und aus.

Gut geht es ihr,
Wenn sie dann spürt,
Wie sie der Armut entflieht.
...
5447 Kontaminierte Wörter würdigen? 06.10.24
Vorschautext:
Kontaminierte Wörter würdigen?

Noch immer sind es entehrende Wörter,
Die nach Kriegszeiten schwer kontaminiert,
Sich aufmanteln als Sprachmörder,
Entlarven, wo das Geschichtsbild verführt'.

Vertrauen und Treue gehören zu jenen Begriffen,
Die man heute kaum mehr als Worte aufnehmen kann.
Will man damit wieder das Verführende umschiffen,
Wo die Absicht von Ideologie, Verbrechen kleben dran?

...
5446 Da sitzen sie und schauen 05.10.24
Vorschautext:
Da sitzen sie und schauen

Da sitzen sie und schauen
Und warten auf ihr Käffchen,
Der Morgen ist noch jung.
„Verbrenn' Dir nicht die Zung',
Hüpf' nicht herum wie ein Äffchen,
Diese Schau wäre keinem zu klauen!“

Da sitzen sie alle in Reih' und Glied,
Das Reden am Morgen bleibt selten,
Denn sehr müde im Alter leben sie.
...
5445 Treue braucht Vertrauen, Vertrauen aber ist schutzlos 05.10.24
Vorschautext:
Treue braucht Vertrauen,
Vertrauen aber ist schutzlos

Wäre eine Beziehung wirklich von Dauer,
Ließe sie sich auf Schutzlosigkeit ein:
Kontrollverlust liegt niemals auf Lauer,
Gelebt würde nur das Zweisamsein.

Dazu bräuchte es blindes Vertrauen,
Langmütige Treue als Vertrauensbeweis,
Um verwurzelt mit Leben Brücken zu bauen,
Ohne Not selbstverständlich und ohne Preis.
...
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