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Titel
5396 Kosmostatsache 07.09.24
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Kosmostatsache

Auch wenn wir es selbst kaum glauben:
Immer schon holt uns der Himmel ein.
Selbst wenn wir uns Freiraum erlauben,
Rauscht er in unser Leben hinein.

Man will auch nicht gern anerkennen,
Dass Kosmisches uns narren kann:
Selbst wenn Horoskope uns Schlimmes nennen,
Bleiben wir Zukunftshoffende, Frau und Mann.

...
5395 Brennnesselsud 07.09.24
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Brennnesselsud

Jahrelang dasselbe Kummerleid:
Die Tomaten fruchteten nicht sehr.
Ein guter Freund wusste Bescheid:
Brennnesselsud macht Früchte schwer!

Also die Brennnesseln abgeschnitten,
Mit der Rebenschere am Wegesrand.
Da wachsen sie, nicht gern gelitten,
Wo der alte Holzschuppen stand.

...
5394 Da war ihm doch 06.09.24
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Da war ihm doch
Da war ihm doch,
Als würde er heute
Vom Sonnenschein geküsst.
Man hat ihn herzlich begrüßt
Alles altbekannte Leute,
Das Gespräch wartete noch.

Zuerst die Pflicht und dann die Kür,
Also auf zum leidigen Gespräch –
Im Sinnen auf die schönere Tätigkeit
Mit ihr, seiner ersehnten Lieblichkeit.
...
5393 Die Diagnose 06.09.24
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Die Diagnose

Ein Mann glaubt, er sei sterbenskrank,
Der Gevatter hätt' ihn in der Hand,
Er sei mit seinem Leid allein
Kann leider nur noch sterbend sein.

Dann überlegt er doch genau,
Ob er im Netz sich mache schlau
Ohne Arztes Ratschlag einzuholen,
Den Freunde ihm haben empfohlen.

...
5392 Melodiesegen 05.09.24
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Melodiesegen


Wenn keine Botschaft mir mehr taugt,
Höre ich Töne, mache Musik,
Damit die im Gemüt sich festsaugt
Als Rettungsanker, mein Geschick.

Denn hold tragen mich Melodien,
Welche Genies mir schenkend gaben,
Als sie mir frank und frei ihr geliehen,
Die Freuden, nichtlehrend' Vorgaben.
...
5391 Märchenzauber 05.09.24
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Märchenzauber

Wer nicht mehr Ein noch Aus weiß,
Der sollte Märchenfilme schauen.
Dort lebt ja auf Dichters Geheiß
Das Gute auf, dem sollst Du trauen!

Nimm Dornröschen, Aschenputtel,
Leb' in die Märchenwelt Dich ein.
Das ist, als käm die Soß' zur Nudel,
Wenn wohlig gaumt Pasta hinein.

...
5390 Immer wenn wir zürnen 04.09.24
Vorschautext:
Immer wenn wir zürnen

Immer wenn wir zürnen
sollten wir schon wissen:
Mit einem kleinen Lächeln
ließe sich der Tag küssen.

Der strenge Blick
mag manchmal nötig sein,
doch sollte der Sender stets wissen:
Vielleicht bleibt dieser Manier allein.

...
5389 Spiel will Freude schenken 04.09.24
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Spiel will Freude schenken

Mit vier Jahren spielte er schon,
Begeisterte die Fürstlichkeiten,
War des Konzertmeisters lieber Sohn
Und wollte aller Welt viel Freude bereiten.

Die Geige nahm er, der kleine Mann,
Entlockte ihr die schönsten Töne,
Weil lieben er will und spielen kann,
Damit die Welt sich mit Musik versöhne.

...
5388 Filmsucht 03.09.24
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Filmsucht


Wie kann man nur ständig Filme schauen,
Sich damit ureigene Fantasie verbauen,
Wenn draußen unsere Sonne lockt
Und niemand vor dem Monitor hockt?

Am Sonntag gilt: Spazierengehen,
Auf Blumen, Wiesen, Wälder sehen!
Nur Süchtige wollen Tongejammer
Und sitzen in ihrer Dunkelkammer.
...
5387 Dichter des Alltäglichen 03.09.24
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Dichter des Alltäglichen


Das ist mir ein Gnadengeschenk,
Das Alltägliche stets zu ergründen,
Es aufzunehmen, was eingedenk
Des Lebens lässt sich darin finden.

Immer schon schauend fasziniert
An einfachen Lebensprozessen
Hat mich Wesentliches geführt.
Eitel bin ich niemals gewesen.
...
5386 Hier ist Heimat 02.09.24
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Hier ist Heimat

Kein Steinchen wird Euch jemals sagen,
Nach welchen Sternen Ihr sollt jagen,
Denn das gesamte Sternenzelt
Bleibt außerhalb der Lebenswelt.

Raumflüge suggerieren zwar,
Dass für die ganze Menschenschar
Ein Stern für uns zur Verfügung steht,
Wenn's auf Erden nicht mehr geht.

...
5385 Die Dreiundneunzigjährige im Café 02.09.24
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Die Dreiundneunzigjährige im Café

Sie saß neben dem Rollator,
Trank ein Tässchen Milchkaffee,
Darauf ein Herz als Feindekor,
Immer noch blieb sie Gourmet.

Der Mann gestorben, sie allein,
Keine Zeit sollte sie je besiegen:
Der Bus fuhr sie zur Stadt hinein,
Wo ihre schönsten Geschäfte liegen.

...
5384 Am Grenzzaun 01.09.24
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Am Grenzzaun

Wo Reifweiß Felder überdeckt,
Da stehen die Rehe am Waldesrand,
Dort, wo man ihre Anmut gern entdeckt,
Sie zum Grenzzaun flüchten, unerkannt.

Der Mensch, der da nicht sein will,
Der immer nur lurt nach Sicherheiten,
Gibt es für den noch Idee und Ziel,
Die ihn außer dem Begehren begleiten?

...
5383 Auf der Kirchenbank 01.09.24
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Auf der Kirchenbank

Da gibt es in Kirchen bewegende Bilder,
An den Bänken die alten Familienschilder,
Zu zeigen Ungläubigen und Verächtern
Die Namentlichkeit von Geschlechtern.

Jene Schilder, sie sind noch immer da
Und dem Altarbild möglichst nah.
Doch ihre Besitzer sind längst weggereist,
Vergangen, vergessen, ihr Platz verwaist.

...
5382 Zeitatmung 31.08.24
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Zeitatmung

Menschen rasen um die Erde,
Meinen, dass vonnöten sie überall sind,
Geben Sporen ihrem Pferde,
Vergessen, dass sie sterblich sind.

Langsam flieht jedem die Zeit,
Behäbigkeit verleiht zwar Ruhe.
Doch sind wir zum Schauen bereit,
Wo man nicht liege, nur noch tue?

...
5381 Friedhofbesucher 31.08.24
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Friedhofbesucher

Es gehen Menschen an Sonntagen
In Friedhöfe mit letzten Fragen,
Wenn sie ihrer Vorfahr'n gedenken,
Ihnen Anerkennung schenken.

Im November, bei Herbstgestecken
Liegen unter Erde, frei von Zwecken
Ahnen da unten, ohne Eitelkeit,
Längst für die Ewigkeit bereit.

...
5380 Man rührt so gern in Rebellion 30.08.24
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Man rührt so gern in Rebellion

Wenn Jugend Pubertät durchläuft,
Feiert, rennt, raucht und säuft,
Haben Forscher im Erkenntnisdrang
Manchem Jugendlichen ja leid getan.

Man rührt so gern in Rebellion
Von Tochter, Freund und auch dem Sohn
Und übersieht geflissentlich,
Wie's bei Dir war, flasht es noch Dich?

...
5379 Als Dichter des Alltäglichen 30.08.24
Vorschautext:
Als Dichter des Alltäglichen

Als Dichter des Alltäglichen
Suche ich nach Spuren im Normalen,
Wende mich hin zu dem Unsäglichen,
Was verborgen unter Zwiebelschalen.

Das Alltägliche ist nämlich ein Hype,
Da kann ich so viel ausgraben,
Finde dort mitunter meinen Zeitvertreib
Und alles, was wir hier so haben.

...
5378 Witzbolde haben ... 29.08.24
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Witzbolde haben ...

Witzbolde haben ihr Eigentor geschossen,
Merken im Schenkelpatschen nicht, was sie angerichtet,
Haben ihren Unflat, ihre Häme ausgegossen,
Meinen, sie wären keinem Sittengesetz verpflichtet.

Nichts ist wichtig an Böstreibereien,
Geistloses trampelt herum auf Nichtigkeiten.
Damit hat jedermann nur Scherereien,
Weil Zoten nichts als Unfrieden verbreiten.

...
5377 In diese eine Stadt 29.08.24
Vorschautext:
In diese eine Stadt

In diese eine Stadt ziehen,
Die so übergroß, so mächtig ist,
Hat sich das Stadtrecht verliehen,
Wo sie Bürgern Nahraum ist,
Ihr alle Vitalität gebührt,
Da sie Weiteren Heimat wird.

Lärm, Licht und Abgase gibt es zuhauf,
Verschmutzt wird am Tage und in den Nächten
Und natürlich gibt es da auch viel Leerlauf,
...
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