Mit frühkindlicher Erpressung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Mit frühkindlicher Erpressung

Da giibt es schon die Neunmalklugen,
Die damit Launenhaftigkeit beschützen,
Dass sie wiederholt Argumente ausspucken,
Die ihrem Unflat ganz trefflich nützen.

Scheinbar liegen sie in der Unterlage,
Indem sie überall in die Welt posaunen,
Dass ihre Kindheit und Eltern nur Plage,
Streng gehalten, ohne Freude und Staunen.

Man hätte sie immer nur geschlagen,
Geschenke hätte es niemals gegeben,
So dass sie bis heute schwer daran tragen
An ihrem verdüsterten Kindheitserleben.

Deshalb erwarten sie von der Gesellschaft,
Dass diese ihre üblen Launen versteht,
Nehmen ihre Mitmenschen so in Haft,
Wodurch Mitleidlechzen von ihnen belebt.

Doch was können wir Zeitgenossen denn dafür,
Dass Menschen frühkindlich geschunden,
Nicht mehr gelangen hin zur versöhnlichen Tür,
Weil sie ihr Trauma nicht überwunden?

Wir wissen doch nicht, ob das alles stimmt,
Was man uns den lieben langen Tag erzählt?
Ob man das Mitleiden damit übernimmt,
Wenn man so durch Erzählen gequält?


©Hans Hartmut Karg
2025

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Informationen zum Gedicht: Mit frühkindlicher Erpressung

11 mal gelesen
03.02.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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