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Titel
1819 Hoffnungsschimmer 21.09.19
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Hoffnungsschimmer

Wer sich schon eingefunden
Mit Blick auf die Natur,
Erklärt Dir unumwunden:
„Ich bin noch in der Spur!“

Und wer noch nicht gebrochen
Mit seiner eigenen Frist,
Der kommt da nicht gekrochen,
Weil er am Leben ist.

...
1818 FRIDAYS FOR FUTURE: Man kann schon etwas tun! 20.09.19
Vorschautext:
FRIDAYS FOR FUTURE:
Man kann schon etwas tun!

Noch nie sind wir in Flugzeugen geflogen
Und werden künftig Kreuzfahrtschiffe nicht besteigen,
Sind in ein Fast-Passivhaus eingezogen
Und können weiter vor der Schöpfung uns verneigen.

Das eigene E-Auto laden wir sehr oft vom Dach,
Jedoch nur, wenn die Sonne wirklich scheint.
Wir fahren E-Bike und spazieren gern am Bach,
Damit der Himmel nicht vor lauter Sorgen weint.
...
1817 Unfähigkeit 20.09.19
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Unfähigkeit

Warum beschließt man nicht,
Dass jedes Süddach Photovoltaik tragen muss?
Warum beschließt man nicht,
Dass Bus und Bahn umsonst sein muss?

Warum belohnt man nicht E-Autofahrer
Mit kostenlosem Strom, Erlass der Steuern?
Warum gibt man dem CO2-Einsparer
Nicht Solarmodule, anstatt Tonnen zu verteuern?

...
1816 Ein Treffen mit dem Studienfreund 19.09.19
Vorschautext:
Ein Treffen mit dem Studienfreund

Nach ach so vielen, langen Jahren
Besuchte mich ein Mitstudent,
Kam deshalb von weither gefahren,
Weil wir so lange doch getrennt.

Vor fünfzig Jahren trafen wir
Uns an der Anschlagtafel.
Alles war fremd und alles wirr –
Und es gab viel Geschwafel...

...
1815 Efeu 19.09.19
Vorschautext:
Efeu

Bescheiden und nicht weltbewegt
rankt Efeu über Wände, Dächer,
erobert sich sein eigenes Reich.
Der Mensch, den das jährlich aufregt,
wird schließlich zum Gebäuderächer
und greift zur Scher' sogleich.

Doch ist er irgendwann
am End' mit seinem wilden Schneiden,
die Wände und die Dächer kahl,
...
1814 Wer wirklich liebt 18.09.19
Vorschautext:
Wer wirklich liebt

Wer wirklich liebt, führt keine Kriege,
Jagt nicht gierend nach Standesehren,
Braucht keine Macht und keine Siege
Und lebt nicht in des Geistes Leere.

Sein Herzschlag ist stetig beseelt
Vom Bild der allerschönsten Frau,
Die er für sich hat auserwählt:
Damit bleibt er auch lebensschlau!

...
1813 Philosophie und Religion sind human 18.09.19
Vorschautext:
Philosophie und Religion sind human

Es ist schon eine schlimme Not,
Wenn wir Probleme nicht mehr sehen
Und uns verführen, hin zum Tod,
Weil wir sie nicht ernsthaft angehen.

So könnten unsere Philosophen
Die Trauerraten gut eindämmen,
Wenn sie aus ihrem alten Ofen
Der Bücher Humanität entnähmen.

...
1812 Sie ist's 17.09.19
Vorschautext:
Sie ist's

In Jahren Wochenendgeliebte
Ist unentbehrlich Sie geworden.
Sie ist bei allen die Beliebte,
Die Kühle aus dem hohen Norden.

Das Südländische zog Sie an,
So ist Sie ganz auf mich verfallen,
Weil Liebe halt nicht anders kann,
Als gegensätzlich widerhallen.

...
1811 Vor der Seereise 17.09.19
Vorschautext:
Vor der Seereise

Haben wir auch nichts vergessen,
Ausweise und Schiffspapiere,
Womit wir sonst aufgesessen,
Fehlendes man dort aufspüre?

Alles klappt denn auch perfekt,
Nichts fehlt, wir können verreisen:
Die großen Koffer sind gecheckt,
Man kann uns jetzt willkommen heißen.

...
1810 Verlässlichkeit 16.09.19
Vorschautext:
Verlässlichkeit

„An ihrem Handeln werden sie erkannt!“–
Doch ungewiss sehen wir in die Zukunft,
Wenn oftmals unser eigener Verstand
Nicht unbedingt signalisiert, was da Vernunft.

Was hilft es, wenn Verträge unterschrieben,
Den Absichten nicht klare Taten folgen?
Sind wir noch Herr in eigenem Haus geblieben,
Wenn leichtgläubig wir Ratschläge befolgen,

...
1809 Die Stunden eilen 16.09.19
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Die Stunden eilen

Schnellen Schrittes, unbemerkt
verstreichen die Sekunden und Minuten,
formen schwindend diesen Tag.
Ist's die Zeit, die uns verzwergt,
müssen wir uns immer sputen,
dort hindurch, wo zweifelnd' Frag'?

Ist mir alles denn gelungen,
was Teil meines Weges war
oder im Vagen verschwommen?
...
1808 Das Überleben schwindet 15.09.19
Vorschautext:
Das Überleben schwindet

Menschmilliarden überfluten die Erde
Und meinen, sie besäßen die Welt.
Dabei jagt diese Menschenherde
Nur nach Besitz und eitel nach Geld.

Schon sind die vielen Arten verschwunden,
Die Roten Listen werden länger.
Wo Menschen bereits die Natur zerschunden,
Da gibt es auch keine Teichrohrsänger.

...
1807 Reiche Ernte 15.09.19
Vorschautext:
Reiche Ernte

Jammern hilft uns gar nicht weiter,
Wir müssen selbst das Leben nehmen
Und können dann auch wirklich heiter
Zu unserem Garten uns bequemen.

Dort tropft der Tau auf Gras und Blatt,
Hochaufragend stehen Tomaten,
An denen es viel' Früchte hat,
Die fleischigen – und auch die glatten.

...
1806 Erntedankbarkeit 14.09.19
Vorschautext:
Erntedankbarkeit

Das Windrad steht zum Himmel still,
Nichts muss der Mensch mehr speichern,
Was seit Jahrtausenden als Ziel
Den Herbsttag darf bereichern.

Gut ist die Ernte, groß der Dank,
Wenn die Obstbäume tragen.
Wir sitzen, alt, auf unserer Bank
Und stellen keine Fragen.

...
1805 Die Sonne kippt 14.09.19
Vorschautext:
Die Sonne kippt

Schon kippt die Sonne ab zum Süden,
Die Strahlen kriechen jetzt ins Haus.
Die Kühle weckt die Sommermüden
Und treibt sie in das Land hinaus.

Der Wanderer braucht die Sonnenkraft,
Kein Winter hat sie schon besiegt.
Sie nimmt den Wald, die Flur in Haft,
Weil ihr das Wärmende noch liegt.

...
1804 Sonne, komm! 13.09.19
Vorschautext:
Sonne, komm!

Sonne, komm,
erwärme meinen langen Rücken,
damit er Ruhe endlich gebe,
im Schmerzwegdrücken
ich angenehmer weiterlebe.


©Hans Hartmut Karg
2019

...
1803 Verbitterung 13.09.19
Vorschautext:
Verbitterung

Keiner kann erklären, warum es gekommen,
Wie es nun einmal gekommen ist.
Hat man ihr die Sicherheit genommen,
Weil sie so traurig, verbittert ist?
Wird die Seele nicht auch dann zur Droge,
Wenn sie nicht mehr spürt die eigene Eloge?

Hat sie sich nie geliebt gefühlt,
Niemals ihre Welt leuchten gespürt,
Außenwirksam sich lieber weichgespült,
...
1802 Positiv denken 12.09.19
Vorschautext:
Positiv denken

Nicht jede Begegnung bietet Dir Halt,
Doch ist das auch deren Aufgabe?
Darf sie nicht anders sein, ohne Gewalt
In der Eigenständigkeit bleiben, Teilhabe?

Das Leben hat auf uns nirgends gewartet,
Das eigene Schicksal gehört nicht mir!
Alle Zukunft bleibt jedem so unerwartet,
Ein Geschenk vielleicht, Dir wie mir!

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1801 Trennungsethos 12.09.19
Vorschautext:
Trennungsethos

Wenn kein Gefühl mehr trägt
Und Liebe nur noch Last,
Weil Freude sie nicht prägt,
Wird Nähe zum Ungast.

So haben manche Paare
Sich seelisch sehr entfernt,
Wo kein Glanz sie bewahre,
Dass Zweisamkeit besternt.

...
1800 Unruhe 11.09.19
Vorschautext:
Unruhe

Ist meine Welt nicht jene,
In der ich heimisch bin,
Nach der ich mich so sehne
Mit Neugier und mit Sinn?

Was bleibt von alledem,
Wenn alles nur noch Markt,
Wir nicht die Menschen seh'n,
Mit denen wir erstarkt?

...
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