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Anzahl Gedichte: 1.034
Anzahl Kommentare: 694
Gedichte gelesen: 367.585 mal
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Titel
74 Wer bin ich denn 28.06.21
Vorschautext:
Wenn Illusionen mir zerspringen,
seh' ich das Leben, wie es ist.
Darin noch einen Sinn zu finden –
mal gelingt's, mal gelingt es nicht.

Wer bin ich denn, mich zu erheben
über die, die es nie geschafft,
dem Leben einen Sinn zu geben,
weil Lebensrealität versklavt.

Wer bin ich denn, um mich zu suhlen
auf Sonnenseiten, die geschenkt,
...
73 ich stell die welt verkehrt 28.06.21
Vorschautext:
ich stell die welt verkehrt
was bei mir bleibt, hat wert
was lose ist, das fällt
was festgewachsen, hält

was oben bleibt, wird lichter
was unten liegt, wird dichter
darauf lässt es sich wandern
im kopf neue gedanken
72 zuversicht 28.06.21
Vorschautext:
mit offenen armen
läuft der tag mir entgegen
siegessicher holt er mich ab
von den abwegen die dunkel
in die nacht gewoben
mich in meine
stillen ecken
lenkten 

er hütet
lächelnd
mein geheimnis
...
71 Im kühlen Schatten 27.06.21
Vorschautext:
Mit vielen Sommern auf der fahlen Haut
lässt es sich träge träumen
im kühlen Schatten unter Bäumen.
Nur heißer Atem rieselt durch das Laub.

Die Zeit liegt willig hingeschmolzen
dem Sommerherr zu seinen Füßen -
als gäb’s für sie nie wieder morgen,
lässt sie zur Neige sich ergießen.

Doch mit ihr geh’n so viele Träume!
Des Sommers Lebenshunger ist gestillt.
...
70 Blütenmeere 26.06.21
Vorschautext:
Blütenmeere wogen nieder,
schmücken Erde mit Gefieder,
das nicht fliegt, nur harrend liegt,
seine Kraft an Erde gibt,

die sich auftut, sich sie nimmt,
nährt den Baum, erfüllt den Sinn.
Tröstend, dieser Augenblick.
Ist vielleicht auch mein Geschick,

wenn sich meine Ungeduld
an dem Lauf des Lebens schult,
...
69 erinnerung an geträumte nähe 26.06.21
Vorschautext:
ich kann die kühle
des fenstersims
spüren
wenn unsere beine
windumspielt baumeln
seelen verwegen
fliegen
durch die stille der worte

ich kann dem ewigen
suchen in uns
lauschen
...
68 tagträume für mich 26.06.21
Vorschautext:
der tag ist heut nicht aufgewacht
im arme hält ihn noch die nacht
sie summt ihm leis ihr abschiedslied
in frieden sie die erde wiegt

mir träumt ich wäre tag und nacht
auch mond der allen schlaf bewacht
ein wanderer zwischen den welten
von sonne und sterne erhellten

und wiegende erde wiegt mich mit
sanft lädt sie mich ein zum ersten schritt
...
67 ein seidner Faden 24.06.21
Vorschautext:
ein seidner Faden ist’s,
woran mein Tag sich hängt,
und ich weiß vorher nie,
wohin der Wind ihn lenkt,

wenn Regen ihn beschwert
und Trauer tropft wie Blut,
wenn Sonne alles leert,
was brennt mit heißer Glut,

ein seidner Faden ist’s,
wohin der Tag mich lenkt,
...
66 Verbunden 24.06.21
Vorschautext:
Die graue
Amsel auf dem Dach -
verhalten klingt vergeblich‘
Ruf, sie trägt den toten Wurm, der
flach im Schnabel hängt; die Hitze ruht.

Und Trauer greift bis hin zu mir – ihr
Vogelkind, es kommt nicht mehr.
Bis in die Nacht sie leise
rief - der tote Wurm
vertrocknet,
leer.
65 Eden auf Erden 24.06.21
Vorschautext:
In Eden wächst beharrlich
über Nacht die Erde zu
und liegt sattgrün im Saft,

ringsum Oasen atmen
ruhige Kraft, die aus dem Tun
uns wirft, besinnlich macht

zu lauschen in die Stille
mit Bedacht, die lautlos wiegt
das Grün, Hoffnung entfacht

...
64 ungelebte Träume 24.06.21
Vorschautext:
einst hing ich meine Träume hoch -
jetzt sind sie weit entfernt,
doch unvermutet fällt
ab und zu
ein Traum ins Leben -
ich hänge
unbändig und verwegen
noch andre ungelebte Träume an -
sie werden schwer,
und mühsam
fängt neuer Tag
im alten Leben an.
63 Tagesschimmer 24.06.21
Vorschautext:
schwer trägt die Nacht den dunklen Himmel
und nimmt gebeugt das Dunkel mit,
dahinter grau
der Tagesschimmer -
ich trag ihn mit
mit leichtem
Schritt,
bis er sich löst
von meiner Schulter
und heller in die Stunden fällt,
verstreut um mich die kleinen Wunder
tief ins Gemüt -und Zeit wird hell.
62 warum wir weinen, fragt das Kind 23.06.21
Vorschautext:
warum wir weinen, fragt das Kind,
wenn Hoffnung in Verlust zerrinnt,
wenn Freude ist wie gold’nes Glück,
wenn Friede ist in aller Blick,

warum wir weinen auch bei Wind,
obwohl wir gar nicht traurig sind,
warum spürt man die Tränen heiß,
wenn man vor Wut nicht weiter weiß,

warum Jungs nur selten weinen,
lieber sich auf Lippen beißen,
...
61 Götter 22.06.21
Vorschautext:
Mit Feuerross und Sonnenbarke
Sonnengott flammend Wolken versengt.
Verstummt, der Klang der Himmelsharfe,
Unter ihm glutrot die Erde brennt.

Gott der Winde will vermitteln,
Treibt schwere Wolken vor sich her,
Lässt Bäume warnend Äste schütteln,
Und Regengott schart Wolkenheer.

Erzürnt des Welkens vor der Zeit,
Erhebt sich mächtiges Grollen.
...
60 leben ist 21.06.21
Vorschautext:
leben ist
schwimmen
im endlosen meer
horizonte um dich verschlossen
und weit entfernt, irrweg und hoffnung
dein ziel. klarer blick auf den grund
des beruhigten meeres deines
herzens bevor du gehst
und ankommst an
einem ort, den
du nicht
kennst
...
59 in mir der himmel entzwei 21.06.21
Vorschautext:
donner
schlägt ein mitten
ins verschlossene herz
einszweidrei
der nächste blitz
zerreißt
die schweren wolken
schneidet
in mir
den himmel entzwei
sturzbäche
von alten ängsten
...
58 und hören uns zu 20.06.21
Vorschautext:
ich liebe die vögel
zur frühen zeit.
wenn morgens um vier
der erste vogel schreit,
bin ich willkommen,
und ich bin bereit,
auch ihn zu begrüßen -
zwitschern befreit.
er kommt. und er ruft
die andren dazu -
dann sitzen wir da
und hören uns zu.
...
57 himmelweit 20.06.21
Vorschautext:
himmelweit
nur tiefes blau
als gäb’s dahinter nichts
nur blau in blau getaucht
auch zeit
im kleid des blauen lichts
unendlichkeit
die nur noch heut‘ so farbenfroh
in sommer endlos sich ergießt
weil morgen schon
der morgentau
in silbernebelfäden fließt
...
56 Sommer 19.06.21
Vorschautext:
Sommer spannt den Freudenbogen
über ruhelosen Wogen -
aus der Kindheit langen Tage,
endlos schönen Festgelage
und der Jugend Sehnsuchtsnächte,
bis in der Gestirne Mächte.

Noch verweilt der alte Zauber,
hängt mir nachts Sterne herab.
Hängt sie tief, fast könnt' ich glauben,
alte Seelen steigen ab.

...
55 du sagst, du liebst 17.06.21
Vorschautext:
du sagst, du liebst mich immer noch -
du kannst es nur nicht zeigen;
du hast zwar augen, hände, mund -
und doch kannst du nichts greifen,

was festgehalten werden will
und liebevolles sehnen stärkt,
bei dir geborgen sein und still -
nur lauschen dem, was lange währt.
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