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Gedanken zu meinen Gedichten - gerne über das Oase-Postfach.

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Anzahl Gedichte: 1.061
Anzahl Kommentare: 694
Gedichte gelesen: 432.320 mal
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Titel
41 Blätterschwärme
Vorschautext:
im Nebel fallen sie
wie Vögel mit hängendem Flügel
sie fallen farbenschwer
durch kahle Äste, ungezügelt

der Wind treibt sie umher
über nebelblasse Grabhügel 
über Blätterschwärme
die schon modrig am Boden liegen

es fiel die Zeit mit ihnen
sie träumten nie vom Flug nach Süden
40 wie es ist
Vorschautext:
hörst du

das Wort, entfärbt und kalt
auf meinen Lippen schweigt

spürst du

mein Atem, flach und leis
nicht mehr in Lüfte steigt

siehst du

...
39 Abschied
Vorschautext:
Träume fallen wie
Blätter von mir
ab, wie Worte
in Räumen,
die keiner
betrat.
38 Entsorgt
Vorschautext:
Das Leben war immer schon
lebensgefährlich,
und der Tod ein gefährliches Wort,
und die Welt ein unsicherer Ort.

Drum ist für uns der Tod schon lange
entbehrlich:
was er nicht kann, schaffen wir im Akkord -
auch die Welt schaffen wir tot noch fort.
37 Nichtstun
Vorschautext:
über dächer
schweifen und den
grauen himmel abtasten und
nach einem grund zum nichtstun
suchen während vögel die wolken davontragen und der herbst die
farben und das leben die
jahre und nichtstun
die gedanken
36 Bilanz
Vorschautext:
im Herbst meines Lebens
bunter Träume beraubt
Illusionen verstaubt
Liebe, die geht
Empathie
Fantasie
bleibt
und

zu lieben immer bereit
35 Maman, pourqoi?!
Vorschautext:
Maman, pourquoi?!
Noch ist die Seele da.
Sagt nichts. Fragt nichts.
Lasst sie nur einfach da sein.
Schenkt ihr Verstehen, Liebe nur und Zeit,
nach der sie noch stillschweigend schreit
aus ihrer langen Einsamkeit,
in der sie ewig bleibt.
Und wir in ihr.


*für meinen toten Sohn Rafael
34 Was soll ich dir erzählen?
Vorschautext:
Wie es mir geht? Was soll ich dir erzählen?
Ich schau an mir herunter und ich seh mich kaum,
so unscheinbar und still bin ich geworden,
als wär's nicht ich, als wär' von mir ich nur ein Traum.

Durch meine Haut schimmert es rot aus Narben,
die neu und alt zugleich fließen in einen Strom,
der reißt mich mit nach innen, mitten ins Herz
das weint - um den einen und um den andern Sohn.

Ich werde leben. Nur wie, weiß ich noch nicht.
Zu viel an Stille, Leere wird mich umgeben,
...
33 die Stille der Dunkelheit
Vorschautext:
Die Stille der Dunkelheit lässt mich sehen.
32 Ausnahmezustand
Vorschautext:
Rotwein
mit geschlossenen Augen
Gedanken
die rasen
im Schwindel
erbrechen sie sich
im Nichtaufgelösten

unerträglich ist
das nicht Ertragen
31 sie tragen ihn fort
Vorschautext:
frühmorgens tropft Nebel
in graue Leere
weint eisige Tränen
in dunkle Schwere

mit lautem Wehklagen
fliegen die Raben
in Eile, in Scharen
sie tragen den Tod
im schwarzen Gewand
sie tragen ihn fort
und meine Seele davon
...
30 Psychose
Vorschautext:
transzendental verbunden sein
mit Jedem und Allem
wonach die Sehnsucht
unerreichbar
schreit und treibt
ein Trost
in der realen Einsamkeit
die sich dann kehrt
ins Gegenteil


* für meinen toten Sohn Rafael
29 Und ihr sprecht von Hoffnung!* Nachruf
Vorschautext:
Zu viele Gedanken ums Sterben gemacht; steh mitten im Leben,
von euch abgekracht.
Bin anders als ihr, muss ver-rückter
leben, nicht täglich Familie
und Kinder hegen.
Bin selber ein Kind, meiner Zeit
längst voraus - in Visionen und Träumen
bin ich zuhaus.


Und ihr sprecht von Hoffnung! Ihr seid so verlogen mit Liebe im Atem,
die in euch erfroren!
...
28 Drang, sich selber zu sein
Vorschautext:
Es gibt diese Menschen,
die in ihrem Sein
Allen und Jedem zuviel sind:
die Spitzen ihres Seins -
sie überfordern,
machen hilflos und klein.

Und keiner sieht
den Kern, das Wesen dieses Seins,
so voll von Kreativität,
so voll von Leidenschaft,
so voll von Zweifel, Unsicherheit;
...
27 Maman, mich drückt der graue Himmel
Vorschautext:
Was würdest du frühmorgens zu mir sagen?
Maman, mich drückt der graue Himmel;
er drückt mich tief und schwer
in nasse, dunkle Erde;
auch sie drückt mich so schwer,
dass ich wohl nie mehr wieder atmen werde.

Und ich, was könnte ich dann zu dir sagen?
Mein Sohn, auch mich drückt dieser  Himmel;
er drückt mich in die Knie,
auf nasse, kalte Erde;
doch drückt so furchtbar schwer,
...
26 Liebe
Vorschautext:
Liebe will gefühlt werden.
25 Ausweg
Vorschautext:
Wenn das Herz zu einer Wüste wird, hofft man, eine Oase zu finden.
24 Ausgleich
Vorschautext:
Ein Freund, der dich im Regen stehen lässt, nimmt auch den Schirm mit, den du bei Regen über ihn gehalten hast.
23 zwischen den Zeilen
Vorschautext:
Wenn alle reden,
falle ich ins Schweigen;
wenn einer still ist,
kann ich Nähe teilen.

Wenn alle lachen,
höre ich mich weinen;
wenn einer weint,
kann still ich bei ihm bleiben.

Wenn alle gehen,
will ich noch verweilen;
...
22 hinter der "blauen Mauer des Schweigens"*
Vorschautext:
hinter
der "blauen Mauer
des Schweigens"
liegt ein Toter
mit entstelltem Gesicht
kriminalisiertem Namen
die leiseste Stimme
aus seinem
und ihrem Innern
wird sie und ihr Schweigen
irgendwann
doch noch verraten
...
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