Titel | ||||
---|---|---|---|---|
528 | ABENDDONAULÄNDE | 13.11.23 | ||
Vorschautext: (Aphorismus) … Schatten – unentwirrbar im Tanze … und ein gewagtes Nahen an vermeintliches Silber; … hin zwischen uralten Kastanienbäumen, welche Jahr um Jahr, unweit des gewaltigen Stromes, tragen. … Jemand, der dem fernen Plätschern des Stromes lauscht, und auf einer der müden Alleebänke rastend, gedankenvoll in Erinnerung verharrt. ... |
||||
527 | Abendsonne | 13.11.23 | ||
Vorschautext: In der roten Abendsonne besitzen sie die Sonnenbank. Schweigen still zurück aufs Jahr als angeglichnes müdes Paar. Gebeugt die Rücken, müd’ die Beine, grob die Arme, … ihre – seine; ... und vier Augen tränen traurig. Was sie denken, ist wohl schaurig. Von den Feldern zu den Dünen, schwebt der Himmel über ihnen, ... |
||||
526 | Abschied im Herbst | 13.11.23 | ||
Vorschautext: Der Herbst zieht ein und langsam wird es kalt. Ich staune vor dem Bunt im Wald, doch mein Herz ist alt – so alt. Eben erst war Frühlingsgrün – war Sommerbunt. Emsig tat das Jahr sein Werden kund, doch mein Herz ist wund – so wund. Allein; mein Lieb! – Ich denke immerzu an dich. Seit du – mein Herz – gegangen bist, fühle ich ... |
||||
525 | Abschied vom Süden | 13.11.23 | ||
Vorschautext: Ach du zarte, laue Sommersonnennacht, wohin nur bist du uns entfloh’n? Wohlan, du zarte, blaue Sommersonnenvollmondnacht, zur Endlichkeit des Tages bist du uns zum Hohn! Alsdann, du zartblau laue Sommersehnsuchtsträumenacht, ... |
||||
524 | Ach Gott | 13.11.23 | ||
Vorschautext: (Formgedicht) Ach Gott * Großes Glück und Großer Überblick Ausgegorenes Geschenk Vergangenheitsgeerbte Ahnengabe Zudem zufällig zugefallener Zufall ... |
||||
523 | Ach wie fein | 12.11.23 | ||
Vorschautext: Ach wie fein Ich bin allein Komm herein Es gibt Schwein Und dazu Wein Das Haus ist mein Nun auch dein Nicht aus Stein Holz mußt’s sein Klar und rein ... |
||||
522 | Alleespaziergang | 12.11.23 | ||
Vorschautext: Ein Alleespaziergang ist ein Traum, er läßt auch noch für Verse Raum, wie: Rechts ein Baum, links ein Baum und dazwischen Zwischenraum. Und danach: – Man glaubt es kaum – steht schon wieder Baum an Baum Copyright © da Hihö 2012 |
||||
521 | Am Friedhof | 12.11.23 | ||
Vorschautext: Hier denk ich nicht, hier fühle ich nur Leere. Hier ruht das Unserkind, das ich zurück begehre. * Schwer der Schritt den langen Gang. Die Angst geht mit den Weg entlang Stumm zum Grabe. ... |
||||
520 | Am Grab des Kindes | 12.11.23 | ||
Vorschautext: Zu uns’ren Füßen ruht das Unserkind; Nicht bös, nicht gut: Hat geweint und hat gelacht, hat gefühlt und hat gedacht. Hat gekämpft, – hat nichts erstritten, hat geliebt; – ... und hat gelitten. Nun liegt es da, zu tot gestreckt, wird niemals wieder auferweckt. Wollt’ Gott ihm doch dies Wunder tun: Es bäte wohl: ... |
||||
519 | Am Linzer Taubenmarkt | 12.11.23 | ||
Vorschautext: Es gibt in Linz ’nen Taubenmarkt, doch hier sind keine Tauben, ist kein Markt. ***** Manchmal kann man da einen Irren sehn, ohne Ausweis (was zu verstehn)! Er füttert unverdrossen wie ein Kind, Tauben, die nicht vorhanden sind. Fragst du ihn dann, was er da mach’ raunt er darauf ohn’ Ungemach: „Ich füttre Tauben, siehst du’s nicht?“ ... |
||||
518 | Am Zeitenfluß zum Zeitenmeer | 11.11.23 | ||
Vorschautext: Die Zeit fließt hin! Fließt todeswärts! Zieht dir und mir das Leben aus dem Herz. Wie du und ich auch grübeln, sie zu fassen: Die Zeit wird uns nicht locker lassen. Nichts kommt von ihr zurück. Nicht das allerkleinste Stück. All unser Dasein ist in ihr gegossen. All unser Sein ins Meer der Zeit verflossen. Sehn wir uns um, sehn wir zurück, zeigt sich die Zeit als kurzer Augenblick. ... |
||||
517 | An Austrian guy near al-Gaddafi-Lane ‘92 | 11.11.23 | ||
Vorschautext: (For my truly loyal friend Hassan Mohammed Lahsoun Ganouch) * My time is your time is all our time Never will we see us from now on; (maybe) * Hin geflogen Mir stets gewogen ... |
||||
516 | Anaktoria | 11.11.23 | ||
Vorschautext: (frei nach Sappho) Mancher sagt: „Das Allerschönste sei ein Wagenheer auf schwarzer Erde oder Flottensegel im blauen Meer.“ Mancher sagt: „Das Fußvolk sei’s, das aneinanderstiebt.“ Ich jedoch – ich sage: „Es ist das nur, was man liebt!“ Leicht ist’s, dies jemandem klar zu machen. Ließ Helena doch, die Schönste aller, mit frohem Lachen ihren Gatten und die Tochter einst zurück und suchte fern in Troja neu der Liebe Glück. ... |
||||
515 | Angeschlagen | 11.11.23 | ||
Vorschautext: Angeschlagen scheint nun der Poet, ohne Hoffen, daß es bald besser geht. Da sich’s Blatt nicht wieder wendet, wird neue Poesie hiermit beendet. Alles Suchen ergab nichts Schlaues: Ärzte reden zuweilen Ungenaues. Sowieso ist bereits genug gedichtet und auf’s Bücherbord geschlichtet. Hat’s manchem Leser was gebracht, wurd man mit reichem Lob bedacht: wofür man herzlichst „Danke!“ sagt. ... |
||||
514 | Äonenwende | 11.11.23 | ||
Vorschautext: Ungefragt hinein geworfen in die Welt. Zur Menschheitsrettung hin bestellt, verschwand er bald für viele Jahre. Wohin er ging? Er suchte wohl das Wahre! Was er tat? Er dachte nach für lange Zeit! Er sann, wie Menschen man vom Leid befreit! Er sprach und sagte stets was er dachte, wenn auch mancher darüber lachte. Er sprach von Frieden und von Liebe und erntet dafür der Geißler Hiebe. Sprach über Gnade und von Gottes Reich, ... |
||||
513 | Apropos Romanze | 10.11.23 | ||
Vorschautext: Was will von mir die Liebe? Sie schleiert meinen Sinn, erweckt in mir die Triebe; wo sehe ich Gewinn? Bald macht sie mich lachen, bald macht sie mich weinen, macht Tränen zu Lachen, bringt die Sonne zum Scheinen. Ich merk’ es im Klopfen des Herzens in mir, merk’ es im Glitzern der Tränen an dir. ... |
||||
512 | ARROGANZ | 10.11.23 | ||
Vorschautext: (Aphorismus) Die Arroganz ist es, die manche Menschen treibt, nur an sich selbst zu denken, und an nichts und niemanden sonst und wodurch sie selbst unwissend zu Tätern werden, denn ihr voran schreiten Eitelkeit und Einfalt, die solche Menschen bis zum Tode nimmermehr erkennen. Dies ist ein Dilemma, dem sie nicht entrinnen. ... |
||||
511 | Arroganzwerdung | 10.11.23 | ||
Vorschautext: Er hatte sich noch nie versteckt, er war doch immer auf der Suche. Nur manchmal hielt er sich verdeckt, auch nicht nur in feinstem Tuche. Aber Arroganz, das kannte er nicht, auch Ignoranz war ihm noch fremd – oder gar die Dekadenz der „Mittelschicht“, der angepaßten Besserwisser in feinem Hemd. Später paukte er verbissen Wissen ins Gehirn und erkannt’ am End: ’S ist alles Fake. ... |
||||
510 | Atomzeit | 10.11.23 | ||
Vorschautext: Riesige Bauten über Nacht; Und der Mensch hat sie gemacht. Endlose Straßen über Land sind gelegt von Menschenhand. Stählerne Computer, elektrische Gehirn’ nehmen uns die Arbeit ab und überwachen das Gestirn. Turmhohe Raketen, gerichtet auf den Mond bringen Astronauten dorthin wo niemand wohnt. Nackte Frauenleiber in den Zeitungen; Spritzer, Hascher, Tripper! – Etwas muß gescheh’n! ... |
||||
509 | Auch ich! | 10.11.23 | ||
Vorschautext: Bist Du froh, dann freut’s auch mich. Bist Du traurig, dann wein’ auch ich. Wenn Du schweigst, dann schweig’ auch ich und wenn Du lachst, - dann lach’ auch ich. Copyright © da Hihö 1982 |
||||