Titel | ||||
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488 | Darum dürstet’s mich | 06.11.23 | ||
Vorschautext: Ein Feind wurde ich der Worte um dem Geplärr an jedem Orte zu entgehn. All überall seh ich Tote – lebend und trotz allem strebend das Dasein zu verdrehn. Darum dürstet’s mich, ach HERR DICH zu verstehn! ... |
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487 | Das Erwachen des Herrn Hypo Chonder | 05.11.23 | ||
Vorschautext: Herr Hypo Chonder lag im Krankenhaus. Man nahm ein Stück vom Darm ihm raus. Doch als er erwachte und nichts Schlimmes dachte, sprach zu ihm der Doktor sachte: „Wir haben innen-drinnen was geseh’n – ich denk, es bleiben Ihnen nur noch zehn.“ Da fühlte sich Hr. Hypo arg beschissen, und wollt’ es gleich genauer wissen. Er fragte, seine Stimme klang gebrochen, als hätt’ den Braten er bereits gerochen: ... |
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486 | Das ewige Haus | 05.11.23 | ||
Vorschautext: Worte erschallen und verhallen. Schergen tragen sie von dannen, Abendwinden schnell verfallen. Geheimes folgt auf leisen Sohlen gesperrten Wegen in die Ewigkeit. Wer mag Wahres dort wohl holen? Mitternacht ist Ende – ist Beginn. Unscheinbar ziehen Sterne Bahnen. Ewiglich verborgen bleibt ihr Sinn. ... |
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485 | Das Luder | 05.11.23 | ||
Vorschautext: Da hat man einen Bruder, der nennt Damen oftmals: Luder. Okay! Nicht jeder hat so einen Bruder, doch es reimt sich so bequem auf Luder. Jedenfalls: Ein Luder ist ein totes Fleisch und alt, und außerdem: verfaul und kalt. Oft liegt’s am Wegesrand oder im Wald. ... |
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484 | Das Neutron | 05.11.23 | ||
Vorschautext: Ein Neutron ist neutral erklärte mir ein Lehrer mal. * So ließ ich es zur Liebsten gehn und hab mich nicht lang gewehrt. Mag Schlimmes denn dort geschehn? Soll’s halt mal zu meiner Liebsten gehen. Doch blieb es dort und verliebte sich, mocht gar nicht mehr zu mir zurück! Träumt stets nur noch vom Elektron, ... |
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483 | Das Quant | 05.11.23 | ||
Vorschautext: Physiker denken kompliziert, weil sie vielleicht zu lang studiert. Das Quant ist Teil vom Licht, dabei ist’s einmal Quant und einmal nicht, dann wieder Welle, also Sicht, wo’s manchmal zu ’nem Farbenbogen, Lichterbogen oder Regenbogen bricht. ... und die Essenz von der Geschicht: Das Rätsel Quant, das gibt es nicht! ... |
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482 | Das richtige Maß | 04.11.23 | ||
Vorschautext: Wenn mich einstmals jemand früge, wie viele Lebensjahre ich schon mit mir trüge; „Ein paar Minuten!“ das wär’s was ich darauf sagte. Und wenn man nach meinen weißen Haaren fragte, sagte ich: „Man dürfe nicht vergessen, das Leben mit dem richt’gen Maß zu messen. Die Küsse meine Mutter; spät mußt ich’s erkennen, sind das Einzige, das man kann Leben nennen.“ Copyright © da Hihö 2008 |
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481 | Das Rotweinglas im Baum | 04.11.23 | ||
Vorschautext: (Kalligramm) Mit Gedichten ich sage es bescheiden kann man Kurzgeschichten auch in schöne Worten kleiden Man kann natürlich auch probieren eine Sache schlicht zu interpretieren Am Ende steht hier als Krone ein Bild oder eine Ikone Mach’s ... |
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480 | Das verlorene Gedicht | 04.11.23 | ||
Vorschautext: Da hab ich glatt ein Gedicht verloren! Ach, was bin ich nur für ein Tropf? Ich hatt’ es doch schon in den Ohren und natürlich auch bereits im Kopf! An einem lauen Sommerabend saß ich einsam und allein auf der Veranda – Ideen grabend, bei einem netten Gläschen Wein. Im Kopfe formten sich Gedanken: wurden Sätze, wurden Reime, ... |
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479 | Dasein | 04.11.23 | ||
Vorschautext: Eigenartig scheint das Dasein mit seinem Hiersein Deinsein Meinsein Unserallersein Ein kleines Gestern und (noch) ein wenig Jetzt ... |
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478 | Daß ich geboren ward | 04.11.23 | ||
Vorschautext: Da waren viele – lebend, tot. Da war der Krieg – Elend, Not. Da war der Hunger – und die Qual. Und hinterher ward ich einmal In Scherben, Splitter und dem Schrei der Dunkelheit dem Lichte stahl, ward ich einmal in einer Zeit da keiner frei – Mein Bett mit Gitter ... |
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477 | Daß nur die Liebste | 04.11.23 | ||
Vorschautext: Daß nur die Liebste vor mir steht und ihre Stimme in mich geht, werden meine Augen Ohren. Wenn Geist mit Sinnen ficht, geht Denken mir verloren und die Glieder mir ... – ... ich weiß es nicht. Copyright © da Hihö 1977 |
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476 | Dein Freund Geist | 03.11.23 | ||
Vorschautext: Wenn Alkohol – also „der Geist“ zu oft in deinen Adern kreist, nimmt er dir schnell mal deinen Willen, da nützen auch nicht die besten Brillen. Du hältst die Heizung für ein Bild, deinen Bernhardiner für ein Wild, siehst die Katze als weiße Taube und denkst der Tennisball wär eine Traube. Deine Frau macht er dir zum Feind und Luzifer zu deinem Freund. ... |
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475 | Dem Tod begegnen … | 03.11.23 | ||
Vorschautext: Vor meinem Tod ist mir nicht bang. Allein; ich lebe an der Zeit entlang. Doch vor dem Sterben derer, die mir nah, steh ich hilflos und unbeholfen da. Wie weiterleben, wenn sie mir genommen? Wenn sie nie mehr wiederkommen! Sie haben’s gut, die dort im Dunkel treiben. Gehen schmerzt, doch viel mehr schmerzt das Bleiben. Der, dem dies je widerfuhr, der weiß: „Den eignen Tod den stirbt man nur.“ ... |
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474 | Denken | 03.11.23 | ||
Vorschautext: Noch einmal denken. Klar das Denken lenken. Doch es entschwebt, verwebt, unsichtbar im Reigen gleich Nächten, die sich langsam neigen. Copyright © da Hihö 2013 |
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473 | Der Blumentopf | 03.11.23 | ||
Vorschautext: (Kalligramm) Ich sag es hier bescheiden: Mit Gedichten kann man manche Kurzgeschichten mit sehr schönen Worten kleiden. Man kann auch mal probieren ’ne Sache zu interpretieren. Am Ende steht als Krone das Bild hier als Ikone. Mach es bewußt, tu’s mit Lust ... |
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472 | Der dunkle Stern | 03.11.23 | ||
Vorschautext: (frei nach einem Minnelied von „Der von Kürenberg“) Wie der dunkle Stern verberget sich, schöne Herrin, siehst du mich, gar so benehme dich. Dein Blick zu einem andern Manne solle wandern. So keiner weiß, wie wir stehen zu einander. ... |
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471 | Der Eid des Fuhrmanns | 02.11.23 | ||
Vorschautext: Zu Gott schwör ich den heil’gen Eid, damit ich von aller Last befreit: All das Gut, das ich verwahre, für billig’ Fuhrlohn ich dahin fahre, und treulich, redlich liefern will. Kein Stück verfahren oder gar vermißt, als mir aufgegeben ist. Was etwa an Geld und Wechsel wird zurück zu bringen gereicht, soll nicht verirrt: Ehrlich! Ohne einzig’s Hinterhalten überreichen und bei allem so will walten, ... |
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470 | Der Flug des Etana | 02.11.23 | ||
Vorschautext: (Nach Erzählungen auf sumerischen Tontafeln - 4000 v. Chr.) „Schamasch bin ich! Der Herr der schem! Du Etana erkenne mich Dem schem, dem Adler, befehl’ ich dich Dich bringt der Adler dort von hinnen Keine Zeit soll dir verrinnen Den Adler befehlige bei Tagbeginn Zu dem Berg, den ich zeige, gehe hin Den schnellen Adler sollst du wählen ... |
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469 | Der Igel und der Frosch | 02.11.23 | ||
Vorschautext: Dem Igel dürstet, er will zum Bade, den Pfad hinab zu des Teichs Gestade. Weil Laufen mit Durst nicht so gesund, denkt der Igel: „Ich mach mich kugelrund“. So kugelt er bergab entlang dem Pfade hin zu des Teiches ebenen Gestade. Freudenvoll, daß er den Durst beende, rollt er dahin, und dieses sehr behände. Derweil: Der Frosch sein Bad beendet, sich genüßlich nach dem Pfade wendet. ... |
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