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Titel
1794 Umwelttroll
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Umwelttroll

Er war wirklich sehr gut sortiert,
Hatte sein Leben perfekt organisiert,
Damit man ihn ja nicht packen konnte,
Weil er nur in seiner Denkwelt wohnte.

Nach außen hin schien er wirklich patent,
Da er sich gar Umweltschützer nennt,
Mit dem E-Auto und dem E-Bike fährt
Und so den Herrn der Schöpfung ehrt.

...
1793 Der Frevelkobold
Vorschautext:
Der Frevelkobold

Er wirft weg, was er nicht braucht,
Kümmert sich nicht um die Welt,
Auch Kippen, die er selbst gebraucht,
Denn er hat ja genügend Geld.

Wird dadurch jetzt nicht alles schwerer,
Wegwerfen ist doch ziemlich out:
Da schimpfen Medien und Lehrer,
Weil man ja auf die Zukunft schaut.

...
1792 Mit dem Trimaran
Vorschautext:
Mit dem Trimaran

Mit dem Trimaran über den See zu schippern,
Ufer und Zeit vorbeieilen sehen,
Auf dem Oberdeck ein wenig kältebibbern
Und deshalb an die Theke gehen,
Dauerlaufend und mit viel Gewitzel
Sich dort bestellen Pommes und Schnitzel.

Er weiß ja: Wasser belebt den Geist,
Also fährt er gern auf diesem Kahn,
Denn wer hier frei in sein Leben reist,
...
1791 Wer nichts wahrnimmt
Vorschautext:
Wer nichts wahrnimmt

Wer nichts wahrnimmt, ist scheintot,
Er sieht nichts mehr, als seine Not,
Treibt dennoch in Belastungshöhen.

Denn mancher trägt ein Mummenschild
Als Panzer vor sich her und stillt
Allein, was sein Tagbild kann sehen.

Doch wer nichts gibt zur rechten Zeit
Wird schauen, ob er nicht übrig beibt:
...
1790 Wir schießen Euch raus
Vorschautext:
Wir schießen Euch raus

Wir schießen Euch raus,
Denn Euer Fernsehprogramm
Ist eine einzige Langweilerschau.
Ihr sendet auch, was zerstört und grau
Und werbt dennoch mit großem Tamtam,
Doch soVieles ist nichts als einziger Graus.

Wir Konsumenten schießen Euch ab,
Wenn Ihr nichts Neues mehr bringt,
Denn wir bezahlen, was hier zu sehen.
...
1789 Goldene Hochzeit
Vorschautext:
Goldene Hochzeit

„Fünfzig Jahre verheiratet sein –
Ein halbes Jahrhundert niemals allein!“
So gurren es von den Dächern die Tauben,
Das erstaunt, das ist kaum zu glauben!

Deshalb schau ich ungläubig auf den Kalender:
Dass uns Amor als sinnlicher Minnespender
In den fünfzig Jahren reich und unschwer
Von der Liebe gab jeden Tag mehr und mehr.

...
1788 Schiffsreise zum Jubiläum
Vorschautext:
Schiffsreise zum Jubiläum

Man braucht von uns aus nicht weit zu fahren,
Will man am Ufer des Brombachsees stehen,
Versonnen vorbeiziehend mit den vielen Jahren
Zum Leben gehen, das sich als Jubel darf sehen.

Dazu kommen die vielen Enkelkinder,
Wo das Schiff anlegt und sie aufnimmt.
Es ist Hochsommer, vergessen frühere Winter,
Wo man jetzt den Glücksmomenten nachsinnt.

...
1787 Ich merke immer
Vorschautext:
Ich merke immer

Ich merke fast immer,
wenn ich in der Küche
überflüssig bin.

Dann ergreife ich die Flucht
und besiedle ein Sofa.

Ich merke immer,
wenn ich Schnittlauch
zu tief abschneide.
...
1786 Auf dem Balkon
Vorschautext:
Auf dem Balkon

Mit dem Blick hinab zur Stadt,
Die schon lange ihren Hofgarten hat
Fällt das Aufstehen mir unendlich leicht,
Weil der Augenblick der Enge weicht.

Dann darf ich Spargelstangen schälen,
Muss mich dabei auch nicht verzählen:
Trotz Hitze schaut mit großer Ruh'
Vom Geländer mir mein Amselmann zu.

...
1785 Säulenbäume
Vorschautext:
Säulenbäume

Immer wieder höre ich:
Im Vorgarten ist wenig Platz!
Geh' ich abends spazieren,
Seh' betonierte Flächen ich.

Auch gibt’s Gewächse, die ausschauen,
Als wär'n sie aus dem Krieg gekommen,
Stehen da starr wie Plastikgebilde
Vor trauerndem Hauseingang.

...
1784 Es könnte schon sein
Vorschautext:
Es könnte schon sein

Es könnte schon sein,
dass glückliche Gesichter
im Menschenstrom treibend
das aufkeimende Graudunkle
aus dem Tag vergraulen würden.

Das aber müsste man zulassen,
dürfte es nicht medial blockieren.

Wäre es deshalb nicht besser,
...
1783 Männlichkeit passé!
Vorschautext:
Männlichkeit passé!

Auch ich möchte mich verkriechen, entschwinden,
Denn ich bin alt und leider männlich und weiß,
Möchte mich aus dieser Hasswelt herauswinden,
Die mir recht krank erscheint auf meiner Lebensreis'.

Was bringt es noch, ein guter Mann zu sein,
Wenn geschlüpfte Bruderhähne getötet werden,
Büffelmänner übergeben werden dem schlimmen Hein
Und in der Ukraine Soldatenmänner die Gräber mehrten?

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1782 Wären wir Geschwister
Vorschautext:
Wären wir Geschwister

Wären wir Geschwister als Mann und Frau
Und hätten weltweit dieselben Interessen,
Dann wüsste ein jedes Geschlecht ganz genau,
Welche Lebensdeutuungen frei zu ermessen.

In den eigenen Wahrnehmungen unterscheiden sich
Die beiden Hauptgeschlechter doch nicht so sehr,
Wenn erwachsen das Verständnis für Dich und mich
Sich unterhält in einem ehrlich-fairen Begehr.

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1781 Man darf niemanden ins Unrecht setzen
Vorschautext:
Man darf niemanden ins Unrecht setzen

Selbstgerechte werfen immer den ersten Stein
Und Kleingeister erfreuen sich an den Niederlagen.
Selten sehen sie auf Erden den göttlichen Schein,
Weil sie niemals nach der Duldsamkeit fragen.

Denn sie setzen Menschen gerne ins Unrecht,
Meinen, dieses für sich gepachtet zu haben,
Denn ihre Fassade bleibt immerzu unecht,
Müssen sie doch in der Unsitte graben.

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1780 Heuchler verbergen Motive
Vorschautext:
Heuchler verbergen Motive

Der Heuchler ist ein Haderlump,
Lebt immerzu auf Seelenpump,
Gibt sich gerne als Strahlemann,
Weil er zumeist nicht anders kann.

Er stellt sich in Gesellungsmitte,
Sagt dazu dabei niemals „bitte“,
Wo er für sich Werbung betreibt
Und sich die Gruppe einverleibt.

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1779 Wegdenken
Vorschautext:
Wegdenken

Als sie am Morgen nicht so gut drauf,
Er jedoch immer noch quietschfidel,
Fragte er sie schon nach dem Tageslauf
Und machte aus seinem Glück kein Hehl.

Da spürte er auf doch ein wenig Neid
Bei ihr, wo die Partnerantwort wohnt:
„Du hast für Dich immer so viel Zeit,
Weil Dich Dein Wegdenken halt verschont!“

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1778 Gartenbegehung
Vorschautext:
Gartenbegehung

Da gibt es doch glatt Leute,
Die marschieren in Deinen Garten
Und darfst bei Glockengeläute
Auf ihre Fragen warten.

Doch sie wollen nichts besichtigen,
Nur herumstehen und Daumen drehen,
Dich und Deine Ansichtigen berichtigen
Und auf ihre eigenen Leistungen sehen.

...
1777 Herkunft
Vorschautext:
Herkunft

Ersonnen und erstanden in den Weiten
Der Ewigkeit, dunkelnd reift das Sein,
Lässt sich zum Leben zubereiten,
Doch die Herkunft bleibt immer allein.

Manches ist in der kleinsten Hütte bereitet,
Dort, wo gar nichts so reich bestückt,
Doch wo liebend die Kindheit wird begleitet,
Da wächst ein Wesen heran, dem Leben glückt.

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1776 Des Dichters Erwartung
Vorschautext:
Des Dichters Erwartung

Nicht will ich wie von Platen enden,
Nicht im Streit mit Heine leben,
Denn jeder Streit reißt tiefe Wunden.
Lieber will ich mich an Leser wenden,
Die sich dem neidlosen Worte ergeben,
Nicht Ursache für Ärger, Schrunden.

Mein Dichterherz warnt und bestaunt
Doch alles, was in der Lebenswelt
Sich heimisch, heimatlich kann fühlen,
...
1775 Tag und Nacht
Vorschautext:
Tag und Nacht

Hellgeriffelt bleicht der Tag mir
Sonnenverbrämt das ganze Land.
Nachts öffne Fenster ich, die Tür,
Denn Kühle wird zum Lebenspfand.

So manche Nacht sehnte ich nicht,
Weil Dauergeister sie bescherte,
Die schrill tanzend im Flackerlicht
Aufkreuzten, so dass Furcht sich mehrte.

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