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Titel
1634 Die Suchenden
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Die Suchenden

Über wachsende Sorgengebirge
Schleppt sich so manch' müder Geist,
Dem auch Vertrauensbruch unterstellt wird.
Wer soll denn in diesem üblen Seelengewürge
Finden, was längstens daselbst verwaist,
Wenige besteigen Berge als Hirt?

Wonach lechzt unser Wille
Mit dem Wunsch nach Gesellung?
Oder ist es nur der Wunsch nach Stille,
...
1633 Wieder hineinwachsen
Vorschautext:
Wieder hineinwachsen

Wieder hineinwachsen
in die kühlenden Nächte –
wie liebe ich doch den Herbst,
meine Geburtsjahreszeit,
präsent und nah mir,
atemrettend.

Hinzu kommen wachsende Erträge,
die es sonst im Garten nicht gibt:
Äpfel, Tomaten und Birnen,
...
1632 Jetzt, wo ich alt bin
Vorschautext:
Jetzt, wo ich alt bin

Jetzt im Alter frage ich mich schon:
„Was hätte ich besser machen können,
Mich nicht so sehr an den Tagestrott gewöhnen,
Vielleicht ein Lächeln mehr zeigen, mildern den Ton?“

Ja, so manchem Lebensbegleiter bin ich möglicherweise
Nicht ganz gerecht geworden, weil ich ihn vielleicht unterschätzte,
Seine Leistungen verkannte, man gegen ihn hetzte,
Weshalb meine Förderhilfe unzulänglich, zu leise.

...
1631 Seien wir Freunde
Vorschautext:
Seien wir Freunde

Seien wir Freunde, das Leben ist kurz,
Viel zu kurz, um es mit Streit zu verschwenden.
Wir brauchen auch keinen blutbefleckten Schurz,
Der alles verschandelt, was leicht wäre zu wenden.

Denn dieser Minderwertigkeitskomplex
Usurpiert den notwendigen Willen zur Macht,
Beharrt krankhaft auf der Durchsetzung als Rex
Und ist immerzu als Weltversklaver erwacht.

...
1630 Wo ist die Heiterkeit geblieben?
Vorschautext:
Wo ist die Heiterkeit geblieben?

Wie froh war doch unsere Generation,
Als endlich die Abrüstung vorangetrieben
Und nach Jahren mit atomarem Bedroh'n
Man endlich durfte den Frieden lieben!

Doch scheinbar kann die Menschheit nicht
Dauerhaft auf Friedenstauben hoffen,
Wenn das Tyrannentum wieder ausbricht
Und davon die ganze Erde betroffen.

...
1629 Brüder und Schwestern
Vorschautext:
Brüder und Schwestern

Nicht immer nur gefangen im Gestern,
Wären wir allesamt Brüder und Schwestern.
So bleibt Erinnerung Gefangennahme,
Mit der im Gemüt manche Freude erlahme.

Man sieht sich oft mit Vergangenem beladen,
Wird von Gemütsflüstereien schlecht beraten,
Kann sich aus diesen Netzen selten befreien,
Obgleich man viele Seelen danach schreien.

...
1628 Du, Sorgensträhne
Vorschautext:
Du, Sorgensträhne

Du, Sorgensträhne, sieh' auf die Mähne,
die reich über Dein Köpfchen rollt,
Weshalb man Dir so viel Aufmerksamkeit zollt.

Du, anmutende Schönheit, gib' mir Geleit,
Um mit Dir ins Leben zu gehen,
Denn das ist ein gar kurzes Lehen.

Ich liebe Dich, verwöhne mich,
Denn das hast Du immer gekonnt,
...
1627 Sich in Liebe einbinden
Vorschautext:
Sich in Liebe einbinden

Der Neugier ist geschuldet wohl,
Dass man den Wechsel gern anstrebt,
Weil ja der Mensch nicht ruhen will.
Doch manches Finden wird zum Soll,
Weil es von Dauer nicht belebt
Und so glücklich erreicht kein Ziel.

Wie freuen sich da die Suchkinder,
Wenn sie im Netz den Menschen finden,
Der nun über ein Partnerportal
...
1626 Mafiaanwartschaft
Vorschautext:
Mafiaanwartschaft

Da holen sich die reichen Granden
Die Tanten und die Anverwandten,
Mit denen sie leider verfahren,
Als wären sie die größten Zaren.

Sie müssen immer danach streben,
Dass alle doch kadaverergeben
Befolgen stets den Rat der Paten,
Die vorgeben auch jeden Faden.

...
1625 Adventserwartung
Vorschautext:
Adventserwartung

Mit welcher Ankunft hat die Zeit denn noch zu tun,
Wenn schon im September Lebkuchen verkauft?
Kann man denn bis zur Adventszeit nicht ruh'n,
Weil die Konkurrenz sich um Kauflüste rauft?

Wie soll die Ankunft des Herrn noch gelingen,
Wenn kein Schnee mehr, längst Gletscher abschmelzen,
In den Läden nur noch die Kassen klingen
Und Kinder sich nicht mehr in Schneehaufen wälzen?

...
1624 Inflation der Adventskalender
Vorschautext:
Inflation der Adventskalender

Ich fühle mich umzingelt!
In jedem Prospekt: Adventskalender!
Damit in den Kassen der Euro klingelt
Kommt jetzt die Zeit der Geschenkeblender!

Was ist hinter 24 Türchen alles versteckt
An Süßigkeiten – bis hin zur Reizwäsche!
Manches habe ich noch gar nicht entdeckt:
Finden wir dort gar Bäumchen, die Esche?

...
1623 Unser kleines Mädchen
Vorschautext:
Unser kleines Mädchen

Groß ist es, das kleine Mädchen,
Stets verträglich, hilfsbereit,
Lebt in seinem schönen Städtchen,
Ist anhänglich zu jeder Zeit,
Höflich, begabt, mit gutem Sinn –
Für alle Verwandten ein Gewinn!

Wunderbar kann es erzählen,
Liebt Mama, Papa gleichermaßen,
Will gerne auf die Freunde zählen,
...
1622 Der stille Zecher
Vorschautext:
Der stille Zecher

Als Zecher ward er oft verschrieen,
Vielleicht oft wach die halbe Nacht,
Wo voll die Gläser, Humpen glühen,
Bis laut der Hahnenschrei erwacht.

Natürlich stimmt das alles nicht,
Meist geht er um zehn Uhr schlafen,
Vor Mitternacht – s'ist seine Pflicht! –
Zu ruhen, zählend bei den Schafen.

...
1621 Gefährdung des Staates
Vorschautext:
Gefährdung des Staates

Da sind ständige Bettelgänge –
Kein Segen in verworrenen Zeiten,
Denn sie verwehren uns Gesänge,
Mit denen wir Hoffnung bereiten.

Je mehr das Nehmen um sich greift,
Desto weniger kann man haben,
Wodurch Vernutzung weiter reift:
Begehrlichkeiten sind wie Raben...!

...
1620 Ein Primelchen
Vorschautext:
Ein Primelchen

Da zeigte sich doch ganz verwegen
Zur Unzeit gar ein Blütchen blau
Am Hauseingang, neben den Wegen,
Zu dem ich gerne fröhlich schau.

Ein Primelchen, es blüht da jetzt
So spät noch, wo es Frost schon gab,
Hat mir den Farbsinn reich benetzt
Mit Frohsinn als Spätherbstens Gab'.

...
1619 Da hat man doch
Vorschautext:
Da hat man doch

Da hat man doch an Nebeltagen
Seelisch wieder sehr viel zu tragen.
Damit sich dies bei uns nicht räche,
Führen feinsinnig wir Gespräche.

Die bauen auf, die helfen weiter,
Dadurch werden die Seelen heiter
Und mit der Zeit kann man vergeben,
Dass im November man muss leben.

...
1618 Jetzt schüren sie wieder
Vorschautext:
Jetzt schüren sie wieder

Jetzt schüren sie wieder ganz viel Holz
Und verdampfen die gesamte Umgebung.
Einst war ich auf unsere Mitbürger so stolz,
Auf die gewählte Nachhaltigkeitsüberlegung.

Nun aber sind Abgase wieder geduldet,
Natürlich durch explodierende Gaspreise.
Die wiederum sind dem Kriege geschuldet,
Mit dem geht Europa auf unsichere Reise.

...
1617 Winde mehren sich
Vorschautext:
Winde mehren sich

Wie Hydren mehren sich die Winde
Und treiben überall Windräder an,
Damit dem aufgeklärt-freien Kinde
Trost der Windstrom spenden kann.

Da gibt es keine Mysterien,
Mit denen man abblocken könnte,
Was manchmal trieb Hysterien,
An die man sich leider gewöhnte.

...
1616 In Erinnerungen gefangen
Vorschautext:
In Erinnerungen gefangen

Viele nostalgiebesetzte Träume
Aus unseren längst vergangenen Zeiten
Jagen manche Verstandesräume,
Wollen Leben uns bereiten.

Doch sind dadurch wir wirklich freier,
In Offenes schauend, uns zu finden,
Wäre dann tot die uralte Leier
Und das Neue könnte sich frei künden?

...
1615 Selbstbestimmtes Leben
Vorschautext:
Selbstbestimmtes Leben

Ein Leben lang frei, selbstbestimmt zu sein,
Sich ausgewunden aus Gefangennahmen,
Im Team und in der Partnerschaft allein
Ein großes Leben führen mit Annahmen.

Dann plötzlich: Laufen geht nicht mehr,
Man kann auch nicht mehr fahrradfahren.
Die Schmerzen engen den Tag sehr
Halswirbel lassen nicht mit Autos fahren.

...
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