Profilfoto von Hans Hartmut Dr. Karg

Profil von Hans Hartmut Dr. Karg

Typ: Autor
Registriert seit dem: 18.01.2017

Statistiken


Anzahl Gedichte: 5.814
Anzahl Kommentare: 0
Gedichte gelesen: 1.691.341 mal
Sortieren nach:
Titel
1674 Clownerien
Vorschautext:
Clownerien

Werden die Clownerien mehr?
Leider nimmt zu der Bitterernst:
Die Macht, sie exponiert sich sehr
Und manches Leben wird entsternt.

Witz schwindet, Bierernst zieht jetzt auf
Und nimmt das Leichte aus dem Dasein,
Hydras greifen nach des Lebens Lauf,
Man scheidet nicht mehr Sein vom Schein.

...
1673 Sie warteten bis er gegangen war
Vorschautext:
Sie warteten bis er gegangen war

Als er zum Büffet gegangen war,
Da durchwühlten sie schnell seine Sachen,
Fanden den Inhalt der Taschen sonderbar
Und machten sich innerlich auf zum Lachen.

Sie warteten bis er gegangen war,
Dann eröffneten sie ihre Häme,
Verlachten mit Zoten ihn immerdar,
Womit keiner der Kumpane sich schäme.

...
1672 Noch eine Seite
Vorschautext:
Noch eine Seite

Sie steht mir zu, die letzte Seite,
Damit ich mir die Augen weite
Und Du erfährst von schönen Zeiten,
In denen ich Dich durft' begleiten.

Ach, Frauenzimmer, Dich mag ich
Mit Deinen langen, bunten Kleidern,
Mit denen sich der Augenblick
Abhebt von allem Lebensscheitern.

...
1671 Dankbarkeit ist eine Zier
Vorschautext:
Dankbarkeit ist eine Zier

„Dankbarkeit ist eine Zier“,
So reimten schon helle Vorfahren,
„Doch meistenteils vergisst man ihr,“
Denn man ist lieber weggefahren.

Dankbarkeit ist eine Zier
Und alle wollen sie erleben,
Denn in dem Dank steckt auch ein Wir:
Man kann dadurch Schätzung hingeben.

...
1670 Stell' Dir vor
Vorschautext:
Stell' Dir vor

Stell' Dir vor,
einer will Krieg führen
und keiner kommt da hin!
Hat denn jemals ein Krieg –
mutwillig vom Zaum gebrochen –
überhaupt einen Sinn?

Stell' Dir vor,
Dein Wille hat stets Gewicht.
Dann darfst Du entscheiden,
...
1669 Kaiser Karl V.
Vorschautext:
Kaiser Karl V.

Was machst Du, wenn plötzlich Du König wirst
Und die halbe Weltkugel Du damit erwirbst?
Dann sitzt der Fürst auf einsamem First –
Ist das nicht so, dass Du damit auch stirbst?

Was will denn der gute Karl schon machen,
Wenn ihn Protestanten provozieren,
Abtrünnige seine Weltmacht verlachen
Und man seine Macht ins Abseits will führen?

...
1668 Tizians Idealisierungen
Vorschautext:
Tizians Idealisierungen

Sinnlich, hochgewachsen, blond und blass –
So zeigten sich venedignah selbstbewusste Frauen:
„La Donna“ ist die lebensfrohe, reife Frau ohne Hass,
Mit der das Weibsein Sinnlichkeit konnte erbauen.

So ideal malte Tizian auch Karl V. auf dem Pferd,
Dem viele zu Zeiten leider übel mitgespielt.
Da war keine Schlacht, kein Feind, der Karl ehrt,
Obschon ein Kaiser sich mächtig gefühlt.

...
1667 Der Staat muss stark sein
Vorschautext:
Der Staat muss stark sein

Der Staat bleibt schwach,
Wenn er Gesetze nur beschließt,
Jedoch nicht unter Dach und Fach
Kontrolle sich auf Umsetzung ergießt.

Der Staat erweist sich als sehr schwach,
Wenn er Geldflucht nicht verhindert,
Nachhinkend nur mit Ach und Krach
Nachholt, wo längst Zement gesintert.

...
1666 Das Herbsten
Vorschautext:
Das Herbsten

Nach langen, überheißen Tagen
Erfreut das Kühle wieder Lungen,
Wir dürfen Kartoffelkörbe tragen,
Aufs Ernten wird ein Lob gesungen.

Natürlich ist nicht alles Freude,
Wo es lokal nur Dürren gab.
Zufrieden sind nicht alle Leute,
Hitze kostete oft Gut und Hab'.

...
1665 So bleibt die späte Rosenblüte
Vorschautext:
So bleibt die späte Rosenblüte

So bleibt die späte Rosenblüte
nur zögerlich sehr lange in der Knospe,
die ihr mit Strohschutz Leben doch gewährt,
denn im Naturreich lebt die große Güte,
mit der das Auge noch verkoste,
was an Blütenwelt die Zeiten ehrt.

Das Blühen kann wohl nicht allein
ohne die Menschenhilfe lange währen.
Die Knospe kann sich dankend öffnen
...
1664 Gemach, gemach
Vorschautext:
„Gemach, gemach“

Noch immer trägt
die viele Hektik Ruhe weg
aus unsteten, rastlosen Seelen,
weil viele Menschen
sich hier manches Mal so quälen,
obgleich unruhig' Wuseln
nichts Wirkliches bewegt.

Da lob' ich mir bis heute
das nebenbei so hergesagte Wort,
...
1663 Jaja, der englische Humor
Vorschautext:
Jaja, der englische Humor

Nicht jeder wird England verstehen,
Wenn er mit Feindschaft nur bewandert,
Immer auf Herkünfte will sehen,
Weil kein Witz mehr zu ihm wandert.

Das ist ein psychologisches Problem,
Als Mentalitätsverlust zu sehen:
Man hält hoch allein was als Emblem
Ausschließlich will ins Eigene gehen.

...
1662 Rosenliebchen
Vorschautext:
Rosenliebchen

Als heut' ich mit der Liebsten
Beim Kaffeetrinken war,
Konnt' ich Grünrasen seh'n,
Wie Regen wunderbar
Am Hauseingang die Rosen netzte,
Ihnen Kraft gab, sie nicht verletzte.

So schnitt ich mir drei Rosenknospen
Und nahm sie mit ins Haus hinein,
Durfte den späten Duft dort kosten
...
1661 Despotentreffen
Vorschautext:
Despotentreffen

An riesigem und rundem Tische sitzend
Verharren sie wie drei verkrampfte Gnome,
Scheinruhend ihre Hände, schwer schwitzend
Ein jeder, festgezurrt in seiner Komfortzone.

Man sieht sie, wie sie laut beschwören,
Dass sie sich Waffenbrüderschaft zusichern,
Damit sie alle auf die Kampfesehre hören,
Der Feinde Mut brechen mit Worten ohne Kichern.

...
1660 King Charles III.
Vorschautext:
King Charles III.

Was hat er alles mitgemacht,
Was für den Umweltschutz erdacht!
Man muss ihm Hochachtung wohl zollen
Und ihn begleiten mit Wohlwollen.

Nicht alles war im Leben leicht,
Wenn so lange die Zeit verstreicht,
Bis man endlich selbst König wird
Und für sein Volk der gute Hirt.

...
1659 So bleibt
Vorschautext:
So bleibt

So bleibt mein Haltgebendes
An Starkzehrendes gebunden,
Damit auf Dauer Lebendes
Dem Ende scheint entwunden.

Ich frage Dich, mein liebes Kind,
Was bliebe Dir, wenn Du allein,
Ich mich im Erdgeviert befind'
Und nur Unendlichkeit darf sein?

...
1658 Noch schreibe ich
Vorschautext:
Noch schreibe ich

Noch schreibe ich drei kleine Wörterdinge
der Liebholden auf ihren schönen Rücken,
denn sie befreite meinen Willen und mein Leid
und holte mich aus einer Dauerschlinge,
bescherte mir Wonnen, tiefes Entzücken,
blieb lebenslang mir zum Nahglück bereit.

Die frühen Briefe an sie scheinen zwar
ein wenig eintönig mir doch gewandet,
weil sie nicht kontrolliert erscheinen,
...
1657 Kleine Weisheiten
Vorschautext:
Kleine Weisheiten

Als Männer noch glaubten,
Dass Frauen weiche Pfirsichlippen hätten,
Sich daraufhin die Vorstellung nicht raubten,
Waren sie nicht mehr zu retten...

Als Frauen noch in der Erwartung weilten,
Dass Männer breite Schultern hätten,
Sie anlehnend zu ihnen eilten,
Waren auch sie nicht mehr zu retten...

...
1656 Hinter und bei den Fanggründen
Vorschautext:
Hinter und bei den Fanggründen

Hinter und bei den Fanggründen
Haben sich immer schon jene versammelt,
Die danach suchten, nach reichen Pfründen,
Weil das Sittengesetz in ihnen nur stammelt.

Hinter und bei den Fanggründen
Verbergen sich immerzu solche Figuren,
Die nur sich sehen und keinerlei Sünden –
Überbleibsel vergreister Steinzeitlemuren.

...
1655 Historischer Blackout
Vorschautext:
Historischer Blackout

Die These: „Wer wandern will soll wandern“
Lässt allen Bewegungen freien Lauf.
So kommt eben das Gemeine zum andern:
Man hält die Menschen nicht mehr auf.

Viele kommen deshalb in jene Länder,
Wo sie rundum versorgt wollen werden,
Sind auch dort wahre Umweltschänder,
Wo sie stets die Umweltlasten mehrten.

...
Anzeige