Titel | ||||
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502 | Leere Zeilen | |||
Vorschautext: Leere Seite schönes Papier, liegst vor mir. Ich streife dich glatt, brauch das Blatt. Leere Zeilen folgen nicht, im schwachen Nachttischlicht. Dafür ein Poem – Acht Zeilen, zum verweilen. |
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501 | Sinnwesen | |||
Vorschautext: Wenn alle Wesen Dickkopf sind, das erklärte viel. Das erklärte auch, das nicht zu erklär`nde Lebensziel. Ameisen die Häufen machen, und diverse and`re Sachen. Mensch der and`re Wesen nicht versteht, weil nur sein Weg vermeindlich geht. Ich leb damit und sage mir, bleiben wir doch alle hier. ... |
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500 | Herbstwerk | |||
Vorschautext: Blatt für Blatt bald abgefallen, säumt es Straßenwege Saum. Ach was fällt nicht herbstens alles, so von letztlich kahlem Baum. Alle Blätter fallen nieder, einzig aus der Farbentraum. Was zurückbleibt sind des Baumes kahle Glieder, oder eb`n ein kahler Baum. |
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499 | Otto | |||
Vorschautext: Otto voll unerschöpflicher Energie, Otto wie. Otto in der Mitte drin mit doppelt t, Otto wie ohjee. Ottomotor oder Ottokatalog, Otto technologie oder Otto analog. Otto nicht etwa Lotto, das das Motto. Vorne, hinten eines o, Otto. Otto üblich, ganz egal; ottonormal. |
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498 | Gemein kann nicht sein | |||
Vorschautext: Ob Gluck ob Eichendorff, ob frisches Grün, ob Eichenschorf. Es darf doch alles sein, wenn auch nicht gemein. Gemein sein, allein sein. Voll Pein sein, dann hilft nur Wein rein! |
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497 | Gedichtteil | |||
Vorschautext: Halb erzählt und halb noch feil, Gedichthälfte - Gedichtteil. Unglaublich und unbesonnen, beides gleichermaß begonnen. Gedichteil nicht Hälfte immer, manchmal weniger dann schlimmer. Ohh für wahr das wicht'ge Teil, wär's doch heil. Dieser Teil ist uns bestimmt mal mehr, mal, mal weniger, auch sehr. Teil der Anfang, Hälfte - Beginn, irgendwann ergibt`s es - Sinn. |
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496 | Frühlingszupfen | |||
Vorschautext: Hossa tönt`s im lauen Felde, und die Grille zirpt zur Nacht. Ob ein fehlen mancher Blume, hier wohl einen Mangel macht. Sei`s drum, zirpen in der Frühlingsluft und so wohl`ger Frühlingsduft. Einen Strauß nehm ich nach Haus, und lass sicher keine stehen, und nun fertig, amen, aus. Daheim warten laue Seelen, freuen sich bestimmt daran. ... |
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495 | Licht | |||
Vorschautext: Es ist des Lichtes Schalter, der Stromverbrauchsverwalter. Ja, das ist`s so mit dem Licht, mal brennt`s und dann mal nicht. Die Birne strahlt es hell, das geht meist ziemlich schnell. Und zieht man ihm den Stecker raus, ist`s dunkel meist im Raum vom Haus. Es hat es tagsüber für wahr, doch Nachts nur Watt für Geld in Bar. ... |
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494 | Hausweberknecht | |||
Vorschautext: So ein ums and`re garnicht schlecht, ist ein Hausweberknecht. Er tut dir nicht`s und hilft doch zum Ziel, werden die Ungeziefer mal zuviel. So lieber kleiner Weberknecht, macht gut doch deine Sache echt. Bleib dauerhaft im Eigenheim, darfst bleiben und so bleim. |
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493 | Ode an das Käsebrot | |||
Vorschautext: Das ist höchstens des Till`n`den Siter`s Tod, das dicke fette Käsebrot. Ob Käsescheibe oder am Stück, Geschmacklich kommt da viel zurück. Sei`s Edamer oder von der Harzer Rolle, es ist, es bleibt, Käse das tolle. Drum koste und Verwerte ihn, es sei so leicht das Fett verzieh`n. Die Sache hat Geschmack und Methode, drum hiermit darauf eine Ode. |
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492 | Der Bücherwurm | |||
Vorschautext: Aus den blättern alter Papiere, kommen sie die Wurmgetiere. Oder aufrecht aus der Bücherei, so als wäre nichts dabei. |
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491 | Meisterdiät | |||
Vorschautext: Der große Meister, zum Gesell: ,,Hier nimm einmal die Tüte schnell“. Du weist ich mache nicht viel Worte, ist Vesper drin von bester Sorte. Der Junge tat wie man ihn hieß, die Sache war ihm unheimlich. Doch letztlich war er hungrig sehr, da störte ihn das Ganze nich. Am Tag darauf das selbe Spiel, weniger - nicht ganz so viel. ... |
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490 | Die Ode | |||
Vorschautext: Die Ode ist nicht öde, drum gibt`s drin keine Töde. Weder Tod noch Töde an und für sich, nein das gibt`s drin einfach nich. Sterben tut eh jeder einmal nur, drum ist von Töden sicher keine Spur. Doch öde sein, kann Ode schon, wenn dumpf und arm des Dichters Reim und Ton. Dann wünscht man sich zu Tode, bevor noch so `ne öde Ode. ... |
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489 | Wolken | |||
Vorschautext: Wolken in absurder Form, und durchtränkt von mildem Licht. Geb`n Verweilanlass, zum träumen, oder Grund für ein Gedicht. Einzeln und in wechselnd Formen, inspirieren die Formen nicht nur mich. Lassen fallen alle Normen; und wenn möglich auch mal dich. |
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488 | Für den eher Kulturfaulen | |||
Vorschautext: Kaufen sie Bücher, lesen sie Texte. Ob nun das Knaxheft, oder verhexte. Oder kauen sie auf Dürer, malte dieser auch mit Rührung. Nein, nicht mit dem Pinsel, eher voll Empörung. Lasses krachen auch; mitgeh`n beim tanzen. ... |
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487 | Steh im Regen | |||
Vorschautext: Ich steh im Regen, seh die Tropfen tropfen. Um mich nichts los, ich bin mich am verkopfen. Ich steh im Regen, ruhe scheint. Kein eil`nder grad, kein Kind das weint. Ich seh den Regen, seh ihm stehend zu. ... |
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486 | Knoten im Brett | |||
Vorschautext: So wenn doch mancher doch nur hätt, weniger der Knoten im Brett. Verstünde sich mit andern Leuten, statt sie zu ärgern - diese Meuten. Ein Stein im Brett tut wohler wohl, statt Arglist, böse und frivol. Doch mancher ist’s dafür geschaffen, da kann ein anderer nur gaffen. |
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485 | Liebe verraten | |||
Vorschautext: Eines sei dir geraten, lass dir bitte folgendes sagen. Oft schon wurd die Liebe verraten, und es streubte sich der Magen. Altbekannte Muster dessen, miss nicht unnötig noch neu. Werden stets ganz neu vermessen, trenn die Sache von der Spreu. Es ist Grund wohl zu frohlocken, niemals sitz auf Trauerzweifelsthron. ... |
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484 | Frohgedicht | |||
Vorschautext: Lustig oder lustig nicht, dieses hier ein Frohgedicht. Hofft zu hoffen, dafür sei man Heute offen. Ob von Möhrensorgen reden, oder gar den gelbfüßigen Schweden. Alles das sei hier geboren; kurz zum Spaße auserkohren. Hoffen wir es lacht nur einer, lustig oder lustig nicht. ... |
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483 | Treibende Kraft | |||
Vorschautext: Perpetuum mobil; ein neues Element, antreibende Kraft die keiner erkennt. Treibt uns die Zeit, lebt uns das All, auf rundgetriebe Erde. Kurz der Erdball. Strom nicht zu sehen, Weg nicht zu fühlen. Fügend verwaltet, bis wir sie spüren. Im chaotischen Zyrkel scheinst du zu laufen, kein Erhalt zu gewähren, kein Halt voll Mut zu erkaufen. |
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