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Titel
1072 Wären wir Wasser
Vorschautext:
Wären wir Wasser am Außenbalken
Und würden über die Traufe rinnen,
Tag und Nacht immer darüberwalken,
Der Schwerkraft pflichtig ohne Sinnen,
Dann gäbe es keine Balkenrettung,
Denn Wasser lebt in eigener Bettung.

Wären wir Luft am alten Eckpfeiler,
Müsste auch dieser sich Stürmen stellen,
Wo diese wirken wie schlimme Dauerfeiler,
Zu denen sich auch noch Käfer gesellen,
So dass er altert und schließlich ganz
...
1071 Glaube ja nicht
Vorschautext:
Glaube ja nicht

Glaube ja nicht,
Es würde ausreichen,
Denen zu trauen,
Die Dir scheinbar
ein freundlich' Gesicht
Zeigen.

Da sind schon auch
Dumpfbacken
Dabei.
...
1070 Auf dem Signalbaum
Vorschautext:
Schon jetzt sitzt er da,
der Rabe auf dem Signalbaum,
unbeweglich, morgenstarr,
fast mit ihm verwachsen.

Das Dunklere schwindet,
denn daneben,
hoch oben am Himmel
tröstet das Auge
der Vollmond.

(c) Hans Hartmut Karg
...
1069 Im Zusammensein
Vorschautext:
Nach Jahren der Ferne
Sich heut' mit jenen treffen,
Die haben uns so gerne:
Basen und Neffen,
Enkel, Kinder, Tanten
Mit allen Verwandten,
Welche Gemüter freudenetzen,
Niemals verletzen,
Denn im Zusammensein
Leben wir die Liebe.

(c) Hans Hartmut Karg
...
1068 Nachtkerze und Königskerze
Vorschautext:
Beide ungiftig, beide in gelbem Blühen,
Wo sich sommers Insekten mühen
Und herfliegen, um mit ihren Sinnen
Möglichst viel Wertvolles zu gewinnen.

Heilsam wirken auf uns beide,
Dass der Mensch Leiden vermeide.
Also sammeln wir die Blüten,
Um Kränkelndes zu verhüten.

So bleibt aus Gartennatur
Uns, die wir leider meistens nur
...
1067 Am nächsten Tage
Vorschautext:
Die Feier geht spätnachts zuende,
Musik verklingt mit letzten Tönen.
Vom Sitzen schmerzt schon manche Lende,
Doch Unterhaltung will versöhnen.

Denn hier im Garten sitzt im Kreise
Familie, weil Nähe sie sich lieh,
Um plaudernd und nach langer Reise
Zu treffen sich mit Harmonie.

Die Enkelkinder freuen sich,
Wenn Großeltern sie wiedersehen,
...
1066 Wer mich wegbeißt
Vorschautext:
Wer mich wegbeißt,
Der ist doch selber schuld,
Denn er hat nicht begriffen:
Er bringt sich um die Huld!

Wer mich wegbeißt,
Der kann nicht mehr verlangen,
Heiliges Zwischen zu fangen
Mit Ich- und Du-Geduld.

Wer mich wegbeißt,
Der fügt sich selbst zu Hiebe,
...
1065 Musik im Garten
Vorschautext:
Ein Fest im Garten mit Musik
Versöhnt mit tausend Klängen,
Die stetig Wohlsein längen,
Vermeiden Streit und Krieg.

Da sitzen Musikanten,
Locken hervor Erinnerung,
Das hält die alten Seelen jung -
Auch mit fernen Verwandten.

Geschwenkt in viel Pannade
Bei ausgeschenktem Wein
...
1064 L,l ist besser als s,s
Vorschautext:
L,l ist besser als s,s

Viel herumstehen auf den Vernissagen
Und sitzen noch mehr in den Büros:
Im Alter brauchen sie dann Bandagen
Und Schmerzen sind ihr tägliches Los,
Denn s,s führt zu verkalkten Adern,
Lässt mit dem Tod sie allzu früh hadern.

Sitzen und stehen belasten den Kreislauf,
Denn der kommt damit nicht wirklich in Schwung.
Deshalb kommt leider mancher Lebenslauf
...
1063 Sie labern zu viel, sie reden zu wenig
Vorschautext:
Sie labern zu viel,
sie reden zu wenig

Sie labern zu viel, sie reden zu wenig,
Geistreiche Gespräche sind nicht ihre Sache.
Dadurch fasern Worte aus, werden strähnig,
Geraten nur in ihre mühlenartige Mache.

Manche sind echte Laberautomaten,
Fallen ständig wieder auf sich selber zurück,
Berichten unablässig von Krankheiten und Taten
Und haben doch dabei nur sich selber im Blick.
...
1062 Liebe kann's uns nicht rechtmachen
Vorschautext:
Liebe kann's uns nicht rechtmachen

Ist sie da, dann nervt sie, ja!
Ist sie weg, spür' ich das Leck
In meinem riesenalten Herzen!
Das will natürlich schmerzen!

So ist das mit der Liebelei,
Sie lässt das Sinnen niemals frei
Und hat sie uns erst Glück gebracht,
Hat man nicht weiter nachgedacht.

...
1061 Mit klarem Verstand
Vorschautext:
Mit klarem Verstand

Du alter, verschütteter Nebelverstand,
Hat der Herrgott Dir nichts aufgetragen?
Als Schützer rettest Du Natur und Land,
Das Leben hat wieder etwas zu sagen.

Kehre um, verursache nicht Müllballast,
Der überflüssig ist und nur schädlich,
Denn die zerstörerische Todeslast
Macht auch Dein Ende nur kläglich!

...
1060 Dem Leben zuliebe
Vorschautext:
Dem Leben zuliebe

Der Stadtbus fährt,
Die Bahn tut's auch,
Der Umwelt Joch
Wär' Autorauch!

So lass' das Auto steh'n,
Es gibt doch Alternativen:
Zu Fuß kann man auch geh'n,
Hast Du das denn noch nicht begriffen?

...
1059 Tiefe Kränkung
Vorschautext:
Tiefe Kränkung

Da wurden sie immer alle eingeladen,
Alle waren gekommen, ließen sich verhalten,
Weil die Gastgeber reichlich eingekauft hatten
Und trotz ihrer Armut dies alles bezahlten.

Und dann, trotz dieser noblen Geste
Ließ man sie in späteren Jahren abtropfen,
Feierte stets ohne sie als Gäste,
So konnte man über sie Sprüche klopfen.

...
1058 Solarthermie
Vorschautext:
Solarthermie

Noch niemals in den vielen Jahren
Wurde heuer der Wasserspeicher
Von Sonnenkraft so hochgefahren –
Dass mancher Inhaber nun reicher!

Nie gab es so viel Sonnenwärme,
Dass die Septemberheizung aus
Und immer noch Insektenschwärme
Umschwirren das erhitzte Haus.

...
1057 Aufbau oder Zerstörung?
Vorschautext:
Aufbau oder Zerstörung?

Wer sich im Angesicht des Todes
Am Kampf erfreut, Gefallene übergeht,
Der ist Nachfahre des Herodes,
Weil er nicht zu den Himmeln steht.

Was haben diese vielen Zerstörungen
Denn an Leid über die Menschen gebracht,
Nicht einmal mehr ausgelöst Empörungen,
Obwohl man Gesellschaften tot gemacht!

...
1056 Mit großem Aufwand
Vorschautext:
Mit großem Aufwand

Mit großem Aufwand, mit viel Entbehrung
Haben Menschen in früheren Zeiten Häuser erbaut.
Große Kirchengemäuer gehörten zu Gottes Ehrung,
Als man noch sehnend zum Himmel geschaut.

Es ging auch darum, Ernten einzufahren,
Mit Gottes Hilfe sein Leben zu fristen,
Der abhalten sollte Blitz, Donner, Gefahren,
Der Glaube den Gläubigen, auch allen Christen!

...
1055 Man muss nicht alles haben
Vorschautext:
Man muss nicht alles haben

Zwei Damen, die schon in Costa Rica waren,
Fragten uns: „Und wo seid Ihr gewesen?“
Man kann das Lachende fast mit Händen greifen,
Welcher Stolz wächst doch aus solchem Satz!
Die beiden Damen mussten halt niemals sparen,
Überlegensein gehört doch zum Menschenwesen:
Man fährt gerne hin, wo die Exotika reifen
Und stellt dann vor den erlebten Schatz.

Was ist mit den Daheimgebliebenen?
...
1054 Die erste, große Liebe
Vorschautext:
Die erste, große Liebe

Er war bis über beide Ohren verknallt,
Als sie ihn in Liebesdinge einführte.
Das war so schön mit ihr im Wald,
Wo sie ihn zum Liebmanne kürte.

Täglich trafen sie sich nach der Schule,
Kein Tag verging für ihn ohne sie,
Damit er ja um ihre Zuneigung buhle
Und sie ihm dafür totale Nähe lieh.

...
1053 Jetzt warten
Vorschautext:
Im Krankenhaus auf den Test warten,
Angstvoll und doch auch hoffnungsfroh,
Denn auch das trifft den Überharten
Und doch bleibt er noch seelenfroh.

Die Hoffnung stirbt immer zuletzt,
Weil man dem Kranken helfen kann,
Selbst wenn der leidet und verletzt,
Denn er ist ja ein tapferer Mann.

So hoffen alle denn mit ihm,
Dass er geheilt gehe nach Hause.
...
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