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972 | Naivität und Eigensinn | |||
Vorschautext: Naivität und Eigensinn Da kenn' ich wirklich kluge Leute, Mit denen ich gern kommuniziere, Die sehen Natur und Klima als Beute, Wo man sich schadlos als Raser aufführe. Sehr schnell muss deshalb ihr Auto fahren, Auf Bus und Bahn verzichtet man, Will mit dem Fußabdruck niemals sparen, Bleibt gefangen im Verbrennerwahn. ... |
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971 | Hirntraining | |||
Vorschautext: Hirntraining Halte mir ja noch Aufgaben offen, Damit ich meinen Geist wachhalte Und sei dann mir keineswegs betroffen, Wenn ich zur falschen Lösung schalte. Man kann schließlich nicht alles wissen, Allein das Geistmühen ist toll, Denn wenn wir sachlich rätseln müssen, Vergessen wir den Tagesgroll. ... |
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970 | Der Neid hat eine große Macht | |||
Vorschautext: Der Neid hat eine große Macht Der Neid hat eine große Macht, Weil er so viel Unmut schafft: Das Bild zeigt Urlauber in Bergen – Man will die Missgunst kaum verbergen... Im Status: Viele Städteschilder, Genussreizend die Speisebilder. Gereist sind da Verwandtenkreise Auf ihrer schönsten Urlaubsreise. ... |
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969 | Es wird schwerer | |||
Vorschautext: Es wird schwerer Es wird schwerer, im Alter zu lachen, Das Schwere etwas leichter zu machen, Sich nicht immer sofort aufzuregen – Und sich dabei auch noch zu bewegen... Denn Worte werden oft mit Gold aufgewogen, Um Notwendiges macht man gern einen Bogen, Blank liegen Bahnen im Raum, die nerven, Gar manches will man sich an die Köpfe werfen. ... |
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968 | Was glaubt ihr wohl | |||
Vorschautext: Was glaubt Ihr wohl Für die herrliche Vinothek in Rüdesheim Durften mit zwanzig Coins wir in die Rheinweinwelt, Probierten beste Weine, denn morgen daheim Werden uns Fragen von Freunden gestellt. „Welchen Wein habt Ihr denn bestens genossen?“ „Welchen Wein könnt Ihr uns denn empfehlen?“ „Welcher Wein schmeckte nach Zimt und Rosen?“ „Welche Weine konnten den Gaumen nur quälen?“ ... |
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967 | Jung und schön | |||
Vorschautext: Jung und schön Da sitzen, schwarz gekleidet in Rüdesheim Zwei Frauen und trinken ihren Rieslingwein: Die eine isst Eis mit Schokoladenschleim, Die zweite lädt zum Käsescheiterhaufen ein. Sie schauen noch aus, als wär'n sie Studenten, Haben verbal wirklich Interessantes zu senden: Als wir mit Fragen uns ihnen näher zuwenden Lassen sie es zu, Neugier zu verschwenden. ... |
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966 | Haben wir noch Worte gehört | |||
Vorschautext: Haben wir noch Worte gehört Haben wir noch Worte gehört, Die mehr sind als ideologiebeschwert, Von extremen Ideologien begleitet, Auf denen man dann weltweit reitet? Haben wir nicht ständig Worte gehört, Mit denen jedes Problem scheinentschwert, Um weiterhin als Mantra Unheil zu verbreiten, Auf dem rachsüchtige Zungen reiten? ... |
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965 | Sag' mir bitte | |||
Vorschautext: Sag' mir bitte Sag' mir bitte Du magst Schritte, Die Dich wecken Nicht anecken. Einen Bruch will ich nicht, Konsens ist doch Pflicht, Denn es bleibt ausgemacht: Es geht nicht(!) um Macht. ... |
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964 | Anderswo | |||
Vorschautext: Anderswo Es hat geregnet, wieder einmal viel geregnet. Überall mokieren sich die Hausgärtner, Weil freistehende Tomaten aufgeplatzt sind. Dabei ist unsere Region so reich gesegnet Mit Sonne und Wasser, Klimawiderwärter Trägt anderswo hin der leichte Wind. Hier haben die alten Tomatensorten Den Regen sehr gut überstanden, Dass sie jetzt wieder der Sonne zulächeln. ... |
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963 | Schlaft mir nicht ein, Gesellen | |||
Vorschautext: Schlaft mir nicht ein, Gesellen Schlaft mir nicht ein, Gesellen, Schwieriges überwinden in Lebensschnellen, Die sich manchmal sehr breit aufstellen Wie Barrieren, Eisenbahnschwellen. Doch wie in großen Meeren Kann sich Eurer Leben dem erwehren, Indem es erfindend darauf baut, Dass sich verkrümelt, was nur laut. ... |
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962 | Ich will nicht Süßes, will nicht Saures | |||
Vorschautext: Ich will nicht Süßes, will nicht Saures Ich will nicht Süßes, will nicht Saures, keine traditionslose Geschäftehuberei, als wären wir hexengläubig, statt Reformationsfeiern den Rückfall ins Mittelalter erwünschten. ... |
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961 | Brauchen wir das? | |||
Vorschautext: Brauchen wir das? Dieses traditionslose Halloween, Geboren aus wabernden Fürchtungen: Sind diese nicht magischer Spleen, Damit auf Ängste ein Loblied gesungen? Wo bleibt das „FÜRCHTE DICH NICHT!“, Wenn in wachsenden Nächten Uns ein schreckendes Fratzengesicht Angafft als Spiel dunkler Mächte? ... |
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960 | Melvilles Bartleby | |||
Vorschautext: Melvilles Bartleby Wenn das Entrückte sich mit Unfassbarem paart, Das Abwendende mit Wegwürfen so nicht spart, Geht Handlungsoffensive nicht mehr zusammen: Man muss dann um Beziehungen sehr bangen. Helfen will man doch dem Schwachen, Will grn sein Gutes Leben überwachen, Weil im Lebenslauf seltsame Schritte Vielleicht vertreiben aus der Lebensmitte. ... |
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959 | Schärenromantik | |||
Vorschautext: Schärenromantik Die Landschaften im Dämmertraum, Ein Häuschenhalten auf den blanken Schären: Von vielem Wasser hört er kaum, Dass nichts die Ruhe kann sich da erwehren. Er glaubt schon, dass dies aus ihm was macht, Wenn er zu Gast im stillen Schärengarten Der Liebe Knecht sein will für eine Nacht, Wo niemand länger auf Sterne muss warten. ... |
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958 | Migrationsökologie | |||
Vorschautext: Migrationsökologie Auch Migration verstärkt den Fußabdruck Der Menschheit, weil Energie selbst da verbraucht, Wo Menschen sich zum Fortgang geben jenen Ruck, Mit dessen Ankunft nun ein neuer Schornstein raucht. Die Migration benötigt immer mehr Ressourcen, Welche schon knapp, das Wandern produziert viel Müll. Der Wirtschaftsblick zeigt mit fallenden Kursen, Dass kaum damit erreicht ein Wohlstandsziel. ... |
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957 | Keine Zeit | |||
Vorschautext: Keine Zeit Keine Zeit ist überflüssig, Weil jeder bereits in ihr lebt. Wird man ihr dennoch überdrüssig, Weil man nicht nach dem Glücke strebt? Glaub' ja nicht, dass man immer liebt, Was Du als Ziel Dir anvisiert, Denn da es auch die Missgunst gibt, Bist Du es, der Rauwinde spürt. ... |
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956 | Die Welt im Bayernland | |||
Vorschautext: Die Welt im Bayernland Die Welt im Bayernland Bleibt vielen unbekannt, Die nur Oberbayern sehen Und die Landesteile übergehen. Es gibt doch noch die Franken, Die auch dem Herrgott danken, Dass sie dort hineingeboren Und im Lande nicht erfroren. ... |
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955 | Vermietungsethik? | |||
Vorschautext: Vermietungsethik? Da vermietet einer ein schönes Haus Und hofft jahrelang auf faire Einnahmen, Denn das Haus hat er selbst mühsam erbaut. Doch Mieter zahlen nicht, ziehen zwangsweise aus, Weil sie den Mieten nicht mehr nachkamen, Haben nur noch nach Vorteilen geschaut. Jetzt müsste der Mieter alles nachweisen: Schlüssel, das Wasser, den Strom- und Heizölverbrauch: Bei der Auszugsbegehung muss alles abgelesen sein. ... |
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954 | Umgang mit Sorgen | |||
Vorschautext: Umgang mit Sorgen Nicht über den Kopf wachsen sollten sie Dir, Freund, die Sorgen von wabernder Dauer, denn der aufsteigende Tag beginne für Dich lieber mit Neuem: Werde selbst Teil dieses Neuanfangs! Wo Du jedoch gefangen bleibst, in Dauerlast Deine Seele hängt, sich die Sorgen eingraben ... |
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953 | "Opa, brauchst Du das noch?" | |||
Vorschautext: „Opa, brauchst Du das noch?“ „Opa, brauchst Du das noch, Du bist doch schon alt und gebrechlich!“ „Natürlich brauche ich's noch, Bin noch nicht tot – aber sterblich!“ Naja, die Jugend sieht immer schon weiter, So viel braucht ja der Opa nicht mehr. Deshalb reagiert er so milde und heiter, Kaum keimt noch auf Gegenwehr. ... |
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