Titel | ||||
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1192 | Stille Stunden | |||
Vorschautext: Stille Stunden Es sind die stillen Stunden, welche wieder einkehren, wenn alle Besucher endlich gegangen. Was war da? War da was? Was wird sein? Das Geschirr längst gespült, ... |
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1191 | "Du hast Dein Leben gelebt!" | |||
Vorschautext: „Du hast Dein Leben gelebt!“ „Da hast Dein Leben gelebt!“ Sagt die Jugend und ist stolz darauf, Dass sie sich der Tagessorgen enthebt, Mit Wünschen nimmt sie ihren Lauf. Manch' Junge schauen neidvoll auf Alte, Deren Freiheit und Wohlstand sie gerne hätten, Jedoch keineswegs, dass das Alter walte, Denn darin sehen sie nur Kranksein und Ketten. ... |
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1190 | "Ich habe mein Leben gelebt!" | |||
Vorschautext: „Ich habe mein Leben gelebt!“ „Ich habe mein Leben gelebt!“, Sagt der Weise stolz voller Bescheidenheit, Der doch auch am Leben klebt, Denn er weiß um die menschliche Freiheit. In der Rückschau wird alles verklärt, Selbst die Niederlagen glänzen dann golden. Als man ihn noch im Berufe verehrt – Müssen ihn Rentenzahlungen nun besolden. ... |
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1189 | Wenn nach windlosen Tagen | |||
Vorschautext: Wenn nach windlosen Tagen Wenn nach windlosen Tagen Doch ein Sturm hereinbricht, Hört man Ängstliche sagen: „Wo bleibt uns Himmelssicht?“ Kleinlaut hört man ihr Zagen, Obwohl sie stark bleiben wollen, Behängt mit vielen Furchtfragen, Die ihnen leider kein Windspiel. ... |
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1188 | Werthaltiges | |||
Vorschautext: Werthaltiges Immer wieder werden wir uns fragen müssen, Ob die Angebote Werthaltige Habe: Das Wertlose will immerfort uns grüßen, Wird uns angedient als Gottesgabe. Wir müssen also selektiv vorgehen, Keine Welt und Zeit erspart uns das, Müssen dabei auch Neuwege gehen, Nach Werten suchen – auch den Spaß. ... |
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1187 | Wo das Alter versöhnen kann | |||
Vorschautext: Wo das Alter versöhnen kann Fürs Alter kann man nichts, Fürs Jungsein natürlich auch nichts. Da hilft uns angesichts Der Tatsachen ein Lamentieren nichts. Viele Alte sind auf die Leiden Fixiert, werden dadurch unbescheiden. Deshalb werden Junge sie meiden, Die Geschlechter sich scheiden. ... |
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1186 | Hochherrschaftliches | |||
Vorschautext: Hochherrschaftliches Da schleichen sich langsam Mechanismen ein, Die man längst als vergangen gesehen, Denn wo Freiheit nur wird parlierter Schein, Kann die Unfreiheit wieder auferstehen. Wo hochherrschaftlich Macht ausgeübt, Da steht sie sehr nahe der Tyrannei: Es wird viel angeordnet und wenig geliebt, Wodurch der Mensch in Abhängigkeit sei. ... |
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1185 | Die Überlebenskünstlerin | |||
Vorschautext: Die Überlebenskünstlerin Unsere alte Riesentanne brach ab im Sturm Und ward nur noch halb so hoch. Früher überragte sie alles wie ein Turm, Denn da war sie Kaiserin noch. Jetzt, halbtot, sollte man sie gar schon fällen, Denn es sah nicht gut für sie aus. Außerdem wollte man die Fenster wieder hellen Und so die Fassade schützen am Haus. ... |
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1184 | Meine Amsel und ich | |||
Vorschautext: Meine Amsel und ich Ich liebe der Amsel Abendgesang, Mitunter singt sie mit mir, Tanzt fröhlich am Dachfirst entlang Und fliegt sehr nahe zu mir. Am Morgen kommt das Amselpärchen In den Garten, wenn ich Blumen gieße. Das ist für mich wie anheimelndes Märchen, Es fehlte mir, wenn es mich verließe. ... |
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1183 | Wie kann es sein | |||
Vorschautext: Wie kann es sein Wie kann es sein, dass Hass zerstören will, was Wohlwollen so leicht erhalten könnte? Wie kann es sein, dass Neid um sich greift, wo Fleiß vom Elend erretten würde? Wie kann es sein, dass die Netzintrige beleidigt ... |
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1182 | Ich glaube | |||
Vorschautext: Ich glaube Ich glaube an die Nächstenliebe, Obgleich Unliebsames ich oft erlebt. Da gab es Winkelzüge, Schübe, Bei denen die verängstigte Seele bebt'. Selbst wenn es abgegriffen klingt: Weiterhin halte ich an der Liebe fest, Denn weil dort viel Lebenshoffnung winkt, Wird mir der Lebenslauf zu einem Fest. ... |
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1181 | Auch ein guter Arzt | |||
Vorschautext: Auch ein guter Arzt Auch ein guter Arzt muss aufpassen, Dass ihn nicht das Tagesgeschäft erdrückt, Ihn Kleingeistereien an die Seele fassen, Ihm so entgleiten seine Haltebrücken. Bürokratie und Kleinteiliges kann arg nerven, Obgleich er doch so gern erfolgreich operiert. Das Nebensächliche kann Nöte verschärfen, So dass dies zu einem persönlichen Burnot führt. ... |
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1180 | Sexualität | |||
Vorschautext: Sexualität Sexualität kennen wir fast alle, zumeist schon von Kindesbeinen an. Der Vollzug ist Erwachsenen bekannt: Man weiß ja, worauf es ankommt. Und doch: Manchen gelingt es tatsächlich, Sexualität zur Liebe zu erheben, Gefühle mit Bindung zu adeln, ... |
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1179 | Residenzkonzert in Öttingen | |||
Vorschautext: Residenzkonzert in Öttingen Günter Simon dirigiert das Orchester präzise, Führt exakt die Einsätze ohne Stab: Wunderbar bewegt er sich auf der Spielwiese, Womit er die Musiker ganz bei sich hab'. Die kleine Stadt mit der großen Brauerei Hat es im Schlosshof wieder erreicht, Dass Kriege vergessen, man selig sei, Wenn von den Seelen Bedrückung weicht. ... |
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1178 | Der wunderbare Herr Michel | |||
Vorschautext: Der wunderbare Herr Michel Jede Woche kam er aus Wemding her gefahren Und gab mir alleine Geigenunterricht. Ich weiß nicht, welches Auto er gefahren, Musik hatte allein bei uns Gewicht. Zehn Jahre hat er mir Spielen gelehrt, Kein einziges Mal geschimpft oder gefragt. Dafür habe ich ihn bis heute verehrt, Weil er mich nie mit Belehrung geplagt. ... |
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1177 | Wenige haben nicht gelernt | |||
Vorschautext: Wenige haben nicht gelernt Wenige haben nicht gelernt, Dass man eine Toilette nicht einfach verlässt, Wenn das letzte Blatt Papier von der Rolle genommen. Daher haben sie sich vom Örtchen entfernt, Selbst wenn der Wasserhahn weiter sprudelnd nässt, Weil sie nicht ins Verantwortungslot gekommen. Was nicht mit Kontrollen bedacht Oder narrensicher automatisch gelöst, Nicht ständig punktgenau erschlossen, ... |
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1176 | Wohlfühlort - Verwahranstalt - Lernort? | |||
Vorschautext: Wohlfühlort – Verwahranstalt – Lernort? Wie war das doch dereinst vordem Für Schüler mühsam, unbequem. Man musste lernen, weil der Zwang Menschen begleitet ein Leben lang. Da ist Schul' heute als Instanz Ganz ohne Furcht, oft ohne Glanz: Treibt man vielleicht am Wohlfühlort Nur noch ein wenig müden Sport? ... |
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1175 | Entschuldigung | |||
Vorschautext: Entschuldigung Niemandem fällt eine Perle aus der Krone, Wenn er sich für Fehlgelaufenes entschuldigt, Heraustritt aus der stolzen Komfortzone, Nicht seiner Krone Eigenstolz dann huldigt. Ein Wort des Bedauerns zur rechten Zeit Kann viele Kränkungen wieder einrenken, Macht die Verletzten dadurch bereit, Vertrauen dem Mut erneut zu schenken. ... |
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1174 | Die Narzisstische Falle | |||
Vorschautext: Die Narzisstische Falle Mit Selbstsucht für Aufmerksamkeit und Anerkennung Zeigt der Narziß, dass er im Rampenlichte stehen will. Redegewandtheit, Schlagfertigkeit sind seine Kennung, Doch auch das Manipulieren ist nicht selten sein Ziel. Oft gleichgültig begegnet er dem Empfinden Von Mitmenschen, denn er sieht immer nur auf sich, Zeigt sich mal aggressiv, auch in den depressiven Winden, Doch sieht er dabei immer sich und weder Dich noch mich. ... |
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1173 | Im alten Biergarten | |||
Vorschautext: Im alten Biergarten Hoch über der Stadt Sitzen wir unter hohen, uralten Bäumen Im Sommergrün, das glatt Die Worte trägt zum Schatten hin mit Träumen. Murmelnde Ruhe liegt hier im Freien, Obwohl die vielen Gäste im Außenbereich da. Es gibt dort keinen Lärm, kein Schreien, Nur das Vogelgezwitscher hört man ganz nah. ... |
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