Titel | ||||
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126 | Problem gelöst! | |||
Vorschautext: Auf der Vollversammlung des Geometrischen Rates referierte ich über die Kreisur des Quadrates: Um ebenjene zu bezwecken, entfernt man reihum alle Ecken. Man fährt damit solange fort, bis keine Ecke mehr vor Ort is'. Derart enteckt ist das Objekt - soweit ich weiß - ein echter Kreis (und nur manchmal etwas oval). |
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125 | Obskure Zahlen | |||
Vorschautext: Die Wissenschaftler beziffern das Übel. Was rauskommt, erscheint zunächst plausibel. Wahrscheinlich ist alles noch widriger, denn Dunkelziffern sind keinesfalls niedriger. Höher sind sie dagegen immer. Folglich ist alles noch viel schlimmer. |
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124 | Gleichmut ist nur eine Option | |||
Vorschautext: Absurdes Theater ist dazu gedacht, dass man herzhaft darüber lacht, oder dass man gut gelaunt schmunzelt und ein wenig staunt, oder aus tiefstem Herzen weint, wenn es passender erscheint, oder dass man frohgemut weder dies noch jenes tut. |
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123 | Unerklärliches Flugobjekt | |||
Vorschautext: Es summt und brummt, und mir gefällt's, das Tier in dem gestreiften Pelz. Es wirkt gemütlich und etwas pummelig und alles in allem durchaus hummelig. Zum Fliegen ist es zu schwer und zu dick, doch kennt's offensichtlich einen Trick, wie es die Schwerkraft überwindet, wovon seine Fortbewegungsart kündet. |
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122 | Fragwürdige Erfindung | |||
Vorschautext: Denkmäler, die Bericht erstatten, fanden wir größtenteils empörend, denn was sie zu berichten hatten, war überwiegend sehr verstörend. |
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121 | Position beziehen | |||
Vorschautext: Im Gegensatz zu den allermeisten willst du dir keine Meinung leisten. Es wird Zeit, dass jemand auch ungefragt dir endlich mal deine Meinung sagt. |
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120 | Sommer-Aufruf | |||
Vorschautext: Es sei diesen Sommer erklärtes Ziel: Stets nur vom Besten, doch davon viel. Am Hellen und Frohen sollt Ihr Euch bedienen. Pickt Euch aus der Jahreszeit die Rosinen! Sammelt, was Gutes zu sammeln es gibt, und bleibt vor allem in das Leben verliebt. Dass niemand unter Euch entbehrt, was immer auch sein Herz begehrt, gebt Euch mit Leib und Seele hin dem sommerlichen Lustgewinn! Tut nur, wonach der Sinn Euch steht - ... |
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119 | Nomen est omen | |||
Vorschautext: Sein Name passt zu ihm sehr gut. Ein Blutekel ekelt sich nämlich vor Blut. |
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118 | Zweifel der Autorin | |||
Vorschautext: In den Zeilen vor mir herrscht Leere. Mein lahmes Hirn, es gibt nichts her. Ich finde, dass es besser wäre, ich ließe diese Zeilen leer. Nichts gereicht mir hier zur Ehre. Weniger ist manchmal mehr. |
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117 | Statistik nutzen | |||
Vorschautext: Wenn von hundert Gedichten zwanzig gelingen, sollte die Dichterin sich zwingen, die zwanzig guten beim Schopfe zu fassen und die anderen einfach zu unterlassen. |
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116 | Absichtserklärung | |||
Vorschautext: Nun erfasst mich die Lawine aufgeschobener Termine und reißt mich mit sich zu Tale. Das ist der Preis den ich zahle dafür, dass ich krank war, und deshalb bleib' ich jetzt gesund. |
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115 | Endlich! | |||
Vorschautext: Lang war der Winter, dunkel und kalt. Zum Glück kommt nun der Frühling bald. Das Schneeglöckchen kann's nicht erwarten. Es schaut aus der Zwiebel in den Garten. Ich seh' im Wind das Glöckchen schwingen. Mir ist, als hörte ich es klingen. Nach langem Winter, leise und fein, läutet es endlich den Frühling ein. |
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114 | Fleißig | |||
Vorschautext: Ist erst der Boden aufgetaut, glaubt man kaum, was er sich traut: In fast noch winterlicher Kühle kriegt der Maulwurf schon Frühlingsgewühle. |
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113 | Das wahre Alter | |||
Vorschautext: Man kann durchaus einmal vergessen, dass die Jugend dem Alter weicht, doch am Geburtstagskuchen lässt sich's ermessen, wenn er eines Tag's einem Fackelzug gleicht. |
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112 | Vokale (Merkvers für Kinder) | |||
Vorschautext: Auf deutscher See fahr'n Silbenkähne niemals ohne Kapitäne. Die Kapitäne kenn' ich, juchu! Sie heißen a, e, i, o, u. In so manchem deutschen Wort sind manchmal ä, ö, ü an Bord, und auch au und eu und ei sind ganz gerne mit dabei. |
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111 | Wieder gesund | |||
Vorschautext: Jetzt erfasst mich die Lawine aufgeschobener Termine und reißt mit sich zu Tale. Das ist der Preis, den ich zahle, dafür, dass ich krank war, und darum bleib' ich jetzt gesund. |
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110 | Selbstdiagnose | |||
Vorschautext: Es war einmal ein Idiot, der befand für kerngesund seinen Menschenverstand. Zuerst hat er ihn definiert und ihn sich selbst dann attestiert. Dabei lautete die Diagnose: Bei dem sitzt ein Schräubchen lose. |
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109 | Unbeachtet | |||
Vorschautext: Da Leben von Fröschen hat einen Haken: Sie können nicht sprechen, sondern nur quaken. Ihr Lebensraum, ihr ganzes Reich ist nur ein kalter, nasser Teich. Außerdem riecht er durch und durch nach Entengrütze und nach Lurch. Sie können nicht über ihr Schicksal reden und deswegen interessiert es nicht jeden. |
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108 | Eine Frage der Deutung | |||
Vorschautext: Die Biene summt ihre Melodie. Den Text dazu konnte sie noch nie. Bestimmt handelt er von Arbeit und Fleiß. Oder von Müßiggang... nun, wer weiß? |
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107 | Mühlentag | |||
Vorschautext: Eine Mühle, die nicht mahlen mag - und das am Deutschen Mühlentag! Trotz blauem Himmel und Sonnenstrahlen denkt sie gar nicht daran zu mahlen. Die Wärme macht träge. Noch nicht einmal will der Wind heute wehen. Auch er steht still. Die beiden haben sich verschwiren. Da sind wohl Schrot und Korn verloren Wiederum ist doch beiden zu gönnen, einmal in Ruhe verweilen zu können, und wer heute auch Muße hat, nicht zu dienen, der nehme sich einfach ein Beispiel an ihnen. |
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