Titel | ||||
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106 | Für Bruno | |||
Vorschautext: Lieber Bruno, da bist Du ja schon. Zur Landung auf Erden Gratulation! Deine Eltern warteten schon gebannt und haben einstweilen aufgespannt das Sprungtuch für Dich, ihren kleinen Jungen. Da bist Du mutig hineingesprungen. Deine Flügel darfst Du für immer behalten, doch vorerst kannst Du sie zusammenfalten. Du wirst nun bei Mama und Papa verweilen. Sie werden ihr Königreich mit Dir teilen. Mindestens hast Du - gar nicht mal schlecht - achtzehn Jahre Aufenthaltsrecht. ... |
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105 | Gekonnte Landung | |||
Vorschautext: Deine Eltern wollten Familie werden und luden Dich ein zu sich auf Erden. Den Ruf der beiden hast Du vernommen und bist bei Ihnen zur Welt gekommen. Vorbei Deine Zeit des im-Orbit-Schwebens! Jetzt ist die Zeit des auf-Erden-Lebens. Den Landeplatz gekonnt gewälht hast Du. Familie ist, was zählt. Mit Dir und für Dich zusammenzurücken wird Deine Eltern lebenslänglich beglücken. Doch heißen Dich sicher genau genommen noch viele weitere Menschen willkommen. |
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104 | Nicht aufgeben! | |||
Vorschautext: Die guten Ideen - leider versandet. Der ganze Plan ist bruchgelandet. Letztenendes aber siegt, wer nochmal auf die Startbahn biegt. Mut ist, wenn man trotzdem fliegt. |
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103 | Was du in der Schule brauchst (Einschulung) | |||
Vorschautext: So ein neuer Ranzen ist fein. Was soll denn da bloß alles hinein? Die Federtasche - ganz richtig - die ist besonders wichtig. Da sind alle die schönen Stifte drin. Nach Gebrauch soll‘n sie da wieder hin. Dank Radiergummi kannst du Fehler dosieren. Sie lassen sich nämlich wegradieren. Oh Radiergummi, du Wundergerät! ... |
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102 | An allem sind Chamäleons schuld | |||
Vorschautext: Sie sind ein sonderbarer Fall. Vor ihnen ist zu warnen: Chamäleons sind überall. Sie wissen sich gut zu tarnen. Die Umgebungsfarbe angenommen haben sie in unseren Breiten perfekt. Keiner ist ihnen je auf die Schliche gekommen. Niemand hat die Chamäleons bisher entdeckt. Weil die heimischen uns stets erfolgreich narrten, denken wir, dass sie nur in den Tropen existieren. ... |
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101 | Wer rauscht denn hier? | |||
Vorschautext: Geh hinaus und lausche des Windes Brausen! Spüre, wie Stürme dich umbrausen. Stürme sind Lüfte. Sie stehen zwar still, weil aber die Erde sich drehen will und du mit selbiger verbunden, drehst du auch mit ihr ihre Runden. Rasch rauschst du an stehender Luft vorbei, obgleich du glaubst, dass es umgekehrt sei. |
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100 | Die paradoxe Leichtigkeit der Schwerkraft | |||
Vorschautext: Die Schwerkraft macht mich manchmal krank, weil alles fällt. Doch sei ihr Dank! Wäre stattdessen Leichtkraft der Fall. dann fiele im Freien was fällt ins All. Und es fiele reichlich schwer, müsste man dahin hinterher. Die Erdanziehungskraft ist also ohne Frage etwas, worüber ich besser nicht klage. ... |
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99 | Die Relativität der Zeit (Uhr-Rhythmusstörungen) | |||
Vorschautext: Sind Momente licht und hell, geht meine doofe Uhr ganz schnell. Geht das Schöne schnell vorüber, wär‘s meiner Uhr anscheinend lieber. Dafür dreh‘n in schweren Stunden die Zeiger langsam ihre Runden. Als ging‘s darum für Trauern und Sehnen jeden Augenblick auszudehnen. ... |
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98 | Mutprobe | |||
Vorschautext: Gestern Abend hab' ich meinen Schatten vermessen. Wie lang er genau war, hab‘ ich zwar vergessen, aber es waren ungefähr drei Meter und zehn. Darüber zu springen, das sollte doch geh‘n. Am Abend war mir das doch zu weit, darum warte ich auf die Mittagszeit. denn wenn die Sonne den Schatten staucht, wird zum Springen die halbe Kraft nur gebraucht. |
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97 | Ungeheuerliche Fakten | |||
Vorschautext: Mit dem Loch-Ness-Monster ist nicht viel los. Es ist wirklich nicht besonders groß. Eher schon ist es winzig zu nennen. Mit bloßem Auge ist‘s kaum zu erkennen. Dieses Ungeheuer kann man echt vergessen. Das weiß ich, denn ich habe es vermessen. Ich ermittelte sein genaues Maß. Dazu brauchte ich ein Vergrößerungsglas. Es war ganze drei Millimeter lang. Da wurde mir beim Messen bang, denn beim Blick durch die Lupe - welch ein Graus! - sah das Wesen groß und gefährlich aus. ... |
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96 | Schöne neue Rechtschreibung | |||
Vorschautext: Auf der Hatz muss man sich hätzen. Der Sätzer muss den Drucksatz sätzen. Was einst galt, ist heut‘ unentgältlich. Die Ältern sind schon etwas ältlich. Ein Einwand ist immer einzuwänden. Versandartikel sind zu versänden. Wer Rache plant, möchte sich rächen, und die Sprache dient dem Sprächen, zum Beispiel Änglisch den Angelsachsen. Klar ist auch: Ein Gewächs muss wachsen. Einer Stange gleicht ihr Stängel. Etwas bange ist der Bängel. |
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95 | Relativität der Dunkelheit | |||
Vorschautext: Ein Irrtum zu glauben, dass Sternlein stur die Dunkelheit verscheuchten. Dabei ist ihre Aufgabe nur, dieselbe zu beleuchten. Vor dem undurchdringlichen Dickicht der Finsternis können uns Lichtlein nicht schonen, taugen sie doch zu vielmehr nicht, als selbige nur zu betonen. Ohne kleine Störungen aus Licht fiele sie uns nicht zur Last. ... |
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94 | Paradoxon | |||
Vorschautext: Wenn Abnehmen doch einfach wär‘! Dummerweise geht Leichtwerden schwer. Leicht ist es hingegen, schwer zu werden. So paradox geht es zu auf Erden. |
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93 | Wunder der Baustoffkunde | |||
Vorschautext: Flüssig, das ist ein Aggregatzustand. Das Wasser flüssig ist, ist bekannt. Festes Glas, seit heute weiß ich bescheid, ist - unterkühlt zwar - doch eine Flüssigkeit. Zum Beispiel: Eine Fensterscheibe ergießt sich von oben nach unten. Tatsache: Sie fließt. Doch braucht sie dafür ein paar Jahrhunderte, weshalb sich noch niemand darüber wunderte. Gut finde ich dieses Langsamkeit, denn eine Pfütze aus Glas vor dem Fenster wär‘ zu nichts nütze. Und doch ist mein Gehirn zu vergittert, um zu versteh‘n wieso Flüssigkeit splittert. |
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92 | Winter adé! | |||
Vorschautext: Gestern noch Winter; heute noch Eis. Doch morgen schon wird es sicher heiß. Wer den Teller heut‘ leergegessen hat, bekommt morgen Sonne und dreißig Grad. |
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91 | Optische Täuschung | |||
Vorschautext: Ach, wie ist doch die Zeit verflogen. Erfurt ist schon davongezogen. Am Fenster des Zuges ziehen Städte vorbei. Wohin, sie zieh‘n ist mir einerlei. Ganz und gar nicht egal ist mir dagegen, welche Städte sich auf den Zug zubewegen. „Hält der Bahnhof Berlin auch an diesem Zug?“, war es, was ich den Schaffner frug. „Da möchte ich heute unbedingt hin. Lassen Sie die Station nicht vorüberzieh‘n! Halten Sie Berlin bitte für mich an, damit ich aus dem Zug aus- und dort einsteigen kann!“ |
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90 | Beim ersten Betreten des Mondes (So war es wirklich) | |||
Vorschautext: Neil Armstrongs Worte sind allgemeinbekannt. Er fragte: „Wo bitte geht es hier zum Strand?“ „Mensch Neil!“, kam‘s von der Basis, „du bist auf dem Mond!“ „Na sowas“, sprach er, „das bin ich gar nicht gewohnt. Ich bin, und das ist wirklich gediegen, wohl in den falschen Bus gestiegen.“ Er war eigentlich nur gekommen zum Chillen, und musste die Neugier der Menschheit stillen. „Mein kleiner Faux-pas hat mich hergebracht“, sprach er, „ich hab‘ das Beste daraus gemacht. Meine Entdeckung ist für uns ein großer Schritt: ... |
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89 | Auto-Automobil | |||
Vorschautext: Ein selbstfahrendes Auto ist ein Hit, denn seit neuestem muss kein Fahrer mit. Das Auto bedarf nicht mehr seiner Leitung. Es fährt jetzt allein und ohne Begleitung. Für Fahrten braucht man keine Zeit mehr verschwenden. Man kann sie für Fahrradtouren verwenden. Fröhlich radelt man munter ins Blau. Derweil steht das Auto allein im Stau. Damit das Fahrzeug seinen Führerschein hat, findet auch die Fahrprüfung fahrerlos statt. |
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88 | Realistischer Patriotismus | |||
Vorschautext: Wie nochmal? - ach ja, Schleswig-Holstein heißt diese nördlich von Hamburg gelegene sumpfige Wiese. Sie ist nicht gerade mit vielem gesegnet, außer dass es dort häufig regnet. |
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87 | Verfolgt | |||
Vorschautext: Ich hoffe, er fühlt sich von mir nicht belästigt, mein Schatten. Ich bin nämlich an ihm befestigt. Doch vielleicht bin ich ihm doch zu etwas nütze, z.B. indem ich ihn vor Sonnenlicht beschütze. Sonnenbrand kommt bei meinem Schatten nie vor. Ich habe einen hohen Lichtschutzfaktor. Manch einem ist es vielleicht nicht neu: Die meisten Schatten sind sehr lichtscheu. Ein kleiner Disput, den wir zwei einst hatten, war, wessen Aufgabe es ist, wen zu beschatten. Eine Weile lang waren wir beide erbost. Dann haben wir einfach ausgelost. |
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