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146 | Zum Fortlaufen | 16.03.24 | ||
Vorschautext: Das Alter, betrachtet man‘s numeral, steigt zwar jedes Jahr einmal, wir altern, sind wir mit uns ehrlich, jedoch fortlaufend und nicht jährlich. Und dagegen hilft eindeutig nur eine gute Verjüngungskur. |
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145 | Lateinische Mathematik | 06.02.24 | ||
Vorschautext: Kommt Mathematik euch Lateinisch vor. sprecht folgende Zeilen recht häufig im Chor: Weil alles mehr wird beim Addieren, kann man nur gewinnen, nichts verlieren. Die Summe ist’s, die sich ergeben muss, rechnet man mit den Summanden plus. Die Subtraktion ist ein bisschen gemeiner. Der Subtrahend macht den Minuend kleiner, und rechnet man Zahlen mit Minus klein, stellt die Differenz als Ergebnis sich ein. ... |
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144 | Auf die Botschaft kommt es an | 06.02.24 | ||
Vorschautext: Wenn ein Kunstwerk für sich alleine spricht es durch Genialität besticht, empfiehlt es sich meiner Meinung nach nicht, es unter dem Aspekt zu betrachten, ob der Künstlers Moral zu verachten oder gar zu verehren sei. Das sei für das Urteil einerlei. Und wär’s auch das Werk eines Bösewichts, so könnte es selbst dafür doch nichts. Doch gut, wenn man nicht aus dem Blick verliert, welche Botschaft es transportiert. ... |
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143 | Das wahre Gesicht zeigen | 06.02.24 | ||
Vorschautext: Wer nicht Fotoshop nutzt, hat's womöglich begriffen: Wir sind ungehobelt und ungeschliffen. Wer aber wagt, zu sich selbst zu stehen, schafft es auch, in einen Spiegel zu sehen. Wer's nicht wagt, vermeint vielleicht, es spräche für ihn eine geglättete Oberfläche. Doch Ecken und Kanten sind nicht zu tadeln, sind sie und die Falten es doch, die uns adeln. Durch sie offenbart sich im Laufe der Zeit unsere Einzigartigkeit. |
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142 | Neuer Glanz | 03.02.24 | ||
Vorschautext: Sollen mir höchste Ehren gebühren, muss meinen Ruf ich aufpolieren. Zum Ruhmesglanze fehlt mir nur ein kleines bisschen Politur. |
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141 | Das kluge Prinzip der Freiwilligkeit | 03.02.24 | ||
Vorschautext: Selbst will den Beschluss man fassen, dies zu tun und das zu lassen. Nie soll man gezwungen werden, denn das kann die Lust gefährden. |
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140 | Übersetzung Vogel-Deutsch | 03.02.24 | ||
Vorschautext: Mir ist endlich die Übersetzung gelungen. Folgendes haben die Vögel gesungen: „An sonnigen Frühlingstagen wie diesen sei jubilierend die Schöpfung gepriesen." |
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139 | Altes Spiel | 18.01.24 | ||
Vorschautext: Wir spielen nach Jahren das alte Spiel, das uns als Kinder so gut gefiel: "Ich sehe etwas, das siehst du nicht", sag' ich und schaue - in dein Gesicht. Was mir dabei bewusst wird, ist, dass du nicht siehst, wie schön du bist. |
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138 | Dichterin liest Studie | 18.01.24 | ||
Vorschautext: Die armen Buchstaben tun mir leid. Sie wären bestimmt dazu bereit, auf belanglosen Müßiggang zu verzichten. Sie könnten doch lyrische Arbeit verrichten. Befreit von öden Textgattungsnormen würden sie dann Verse und Strophen formen. Das wäre eine viel bess're Verwendung. Ich beklage diese Rohstoffverschwendung. |
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137 | Mein Lieblingsorgan | 18.01.24 | ||
Vorschautext: Weil es ziemlich toll ist, wenn er dreiviertelvoll ist, bereitet mir mein Magen oftmals Wohlbehagen. Ist er dagegen leer, tut er das nicht so sehr. |
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136 | Gesundwerden | 09.01.24 | ||
Vorschautext: So geht's: Brav und duldsam stille liegen. Über alle Viren siegen. Fröhlich aus dem Bette springen. Wieder lachen, tanzen, singen. Klar, oder? |
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135 | Realistische Erwartungen | 16.12.23 | ||
Vorschautext: Unsere Zuneigung muss keine Berge versetzen, aber schön wäre doch, wenn wir zwei uns schätzen. Die rosa Brille scheint mir nicht von Nutzen, doch bin ich bereit, die meine zu putzen. Ich werde dich nicht in den Himmel loben, sonst schaust du auf mich herab von oben. Ich will nicht auf Händen getragen werden und steh' gern mit beiden Beinen auf Erden. ... |
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134 | Selbsterklärend | 16.12.23 | ||
Vorschautext: Wer hierherkommt, der sollte es lieben, sich durch Menschenmassen zu schieben. Mit Körpereinsatz kämpft man sich zum Born des heißen Billigweins ganz nach vorn. Um zum Punch zu gelangen, sollte man drängeln und schubsen, so fest man kann. Auf solchen Märkten herrscht solch ein Geist, weshalb das lokale Getränk auch so heißt. Auf Englisch "to punch" heißt im Großen und Ganzen Hiebe verteilen und Löcher stanzen. |
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133 | Spende statt Geschenk | 16.12.23 | ||
Vorschautext: Gebt es doch zu: Der guten Gaben, an denen nicht alle Anteil haben, habt Ihr wie auch ich im Überfluss, weshalb ich Euch nichts schenken muss. Die Güterverteilung bei uns ist nicht fair, und Staubfänger braucht niemand mehr. Lasst uns bescheiden sein statt gierig! Was ich an Euch spare, das investier’ ich. Den Menschen, die an reichen Gaben meist nicht viel zu erwarten haben, ... |
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132 | Die löbliche Ausnahme | 16.12.23 | ||
Vorschautext: Dass Jugendlichen Manieren fehlten und sie die Alten mit Widerspruch quälten, dass sie zu nichts zu gebrauchen waren, schrieb Sokrates vor über 2000 Jahren. Das galt immer und gilt auch in heutigen Zeiten: Die Jugend taugt nix. Das ist nicht zu bestreiten. Es fehlt ihr an Demut, an Fleiß und Respekt. Seit Menschengedenken ist sie angeeckt. In einer sehr kurzen Epoche nur waren Jugendliche nicht phlegmatisch und stur, ... |
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131 | Falsches Logo | 12.12.23 | ||
Vorschautext: Uns’rem Land ist seine Bildung entglitten. Es hat erneut einen Schock erlitten. Man fragt sich immer wieder: Was lief in all den PISA-Studien schief? In den Ergebnissen steckt der Wurm. Pisas Symbol ist eben sein Turm, und der steht nun einmal - und ist es auch schade - weder aufrecht noch sonderlich gerade. Außerdem symbolisiert er auch nicht Exzellenz, denn er gibt ja kein Licht. |
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130 | Schock im Wiederholungsfall | 10.12.23 | ||
Vorschautext: Man fährt doch Geisterbahn zum Zwecke, dass man sich darin erschrecke. Dieser Schreck ist nicht nur leicht zu lindern, sondern durch mehrfaches Fahren gar zu verhindern. Durch Wiederholung kann der Fahrgast erfassen, wann es wo spukt, und er bleibt gelassen. Weiß man, wo welche Geister wuseln, verunmöglicht das doch das Gruseln. Ich komm‘ nicht umhin mich zu mokieren, dass die Pisa-Studie noch schafft zu schockieren. ... |
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129 | Gesundes Mittelmaß | 17.11.23 | ||
Vorschautext: Ich gewöhnte mich über die Zeit an gesunde Mittelmäßigkeit. Allmählich gelang mir im Laufe von Jahren zu Exzellenz etwas Abstand zu wahren. |
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128 | Lasst mich doch in Ruhe! | 17.11.23 | ||
Vorschautext: Der Rechtschaffenen Rechtschaffenheit bin ich manchmal herzlich leid. Sie soll'n, statt andre zu belehren, erst unter dem eigenen Teppich kehren. |
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127 | Von wahrer Präzision | 17.11.23 | ||
Vorschautext: Mangels Kamm, nur mit der Hand setzt du dir die Frisur instand, und das beherrschst du virtuos. Was war da nicht eben noch alles los! Doch nun steh'n ohne Tadel und Fehl alle Haare haargenau parallel. Mangels Spiegel kannst du es nicht schauen, das Wunder, und musst mir wohl vertrauen. Nie mehr in meinem Leben vergesse ich diese erstaunliche Akkuratesse, und besteht einmal die Notwendigkeit, bin ich zur Zeugenaussage bereit. |
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