Profil von Eva Pietsch

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Anzahl Gedichte: 206
Anzahl Kommentare: 16
Gedichte gelesen: 24.116 mal
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Titel
166 Samtgrün 08.05.24
Vorschautext:
Die Gerste steht schon wieder in Ähre,
als ob nie Winter gewesen wäre.
Jeder Halm ist grün entflammt
im Feld aus winddurchwogtem Samt.
165 Wintervorrat 08.05.24
Vorschautext:
Der Farbenreichtum im Mai macht glücklich.
Bediene dich daran augenblicklich!
Die eigenäugig gesammelten Farben
binde in deinem Herzen zu Garben.
Kommt der Winter dereinst, obwohl keiner ihn bat,
kannst du zehren von deinem Farbvorrat.
164 Micro-Coaching: Be a boss, Teil 1 08.05.24
Vorschautext:
Sie erläutern Ihren genialen Plan.
Eine Nachfrage fühlt diesem sogleich auf den Zahn.
und man wagt, ein Widerwort aufzutischen?
Das können Sie lässig vom Tische wischen.

Wenn Ihnen dafür Argumente fehlen,
müssen Sie machtvolle Sätze wählen.
Eine Gegenmeinung zu unterdrücken,
wird Ihnen mit folgenden Worten glücken.

Der Satz "Dann gehen Sie doch!" verschafft
Ihnen die Überzeugungskraft,
...
163 Wasserdicht? 14.04.24
Vorschautext:
Meine neue Jacke unterzieh‘ ich dem Test,
Ob sie Regenwasser durchlässt.
Ist sie gar, wie versprochen, dicht?
Nee, ist sie nicht.
162 Postkartenmotiv unzutreffend 14.04.24
Vorschautext:
So schön könnte hier die Küste sein,
Schiene nur der Sonnenschein.
Doch weil der ausbleibt, wann immer er kann,
denkt er noch nicht einmal daran,
und weil er‘s auch nicht muss bei Regen,
kommt ihm das Wetter sehr gelegen.
Der Sonnenschein macht heute blau.
Die Landschaft trieft vor tristem Grau
und noch dazu ist sie ganz nass.
Doch drüber klagen, was bringt das?
Gar nichts, würde ich mal sagen,
aber ich will trotzdem klagen.
161 Ansichtskarte aus Irland 14.04.24
Vorschautext:
Das olle Wetter hier ist tierisch
grau und regnerisch - eben irisch.
Außerdem ist es kühl und windig.
Wie Du dir sicher vorstellen kannst, find‘ ich
das eher geeignet zum Drinnenbleiben,
Zum im-Café-sitzen und Kartenschreiben.
Immerhin hab‘ ich mit Muskelkraft
mich per Red durch den Regen hierhergeschafft.
Hier sitze ich nun nass wie ein Pudel.
Es grüßen Dich ich und mein Apfelstrudel.

P.S.
...
160 Vom Umgang mit Regen 14.04.24
Vorschautext:
So ignorieren Heidschnucken den Regen:
grasen, kauen, wenig bewegen,
gucken und noch einmal kauen,
auf den Wollmantel vertrauen.

Und ich?
Besser nur aus dem Fenster gucken
auf die im Regen stehenden Schnucken,
über sie ein paar Zeilen schreiben,
dabei selbst lieber im Trockenen bleiben.
159 Warnung vor blühendem Rhododendron 14.04.24
Vorschautext:
Wer hat denn so viele Blüten geordert?
Die Netzhäute werden spontan überfordert.
Wenn Sehzellen alle Rosa-Transmitter
auf einmal auskippen, wird‘s bitter,
denn alle, die zu lange hingucken, sind
nach diesem Anblick rosablind.
158 Die Wahrheit hinter der Lautstärke 14.04.24
Vorschautext:
Ihre Dummheit durch Lautstärke wettzumachen
versuchen die Dummen. Das wäre zum Lachen,
übertönten sie damit nicht häufig die leiseren
Worte der Klügeren und Weiseren.
157 Wissenswertes über Katzen 14.04.24
Vorschautext:
Viele Katzen neigen
zu beredtem Schweigen.
Die besonders schlauen
miauen.
156 Vertikal kommuniziert 14.04.24
Vorschautext:
Von der Stufe herab, auf der ich stehe,
ordne ich an: Mein Wille geschehe!
Auf hierarchische Fallhöhe kommt‘s an,
wenn ich den Befehl nicht begründen kann.
155 Kein Rest vom Fest 14.04.24
Vorschautext:
Wie ein Heuschreckenschwarm fiel er ein, mein Besuch.
Von der Festtafel blieb nur zurück das Tuch.
Behagt hat mein Gastmahl ausnahmslos allen,
weshalb sie gedenken, erneut einzufallen.
Noch nie gelang mir, mich zu verstecken
vor Vielfraßen und gierigen Wanderheuschrecken.
Und doch ist mir genaugenommen
sehr recht, wenn sie mal wiederkommen.
154 Wieder einmal... 27.03.24
Vorschautext:
Als frisch gealtert galt er,
was ich nicht begreife.
Es geht doch nichts ums Alter,
sondern um die Reife.

Wer redet denn hier von Vergammeln?
In Wahrheit sollte man viel mehr
edle Patina auf sich versammeln
gleich einem guten Camembert.
153 Vorfrühling auf der Heide 20.03.24
Vorschautext:
Noch trist ist die Heide und blütenleer.
Da muss ein bisschen Farbe her.
Schnell ließe sich das Graubraun verdrängen,
wenn wir nur eifrig die Pinsel schwängen.
Sieh nur: Die Rinde all dieser Horden
von Birken ist mit der Zeit braun geworden.
Lass die Pinsel uns in frische Farbe tauchen.
Diese Stämme können einen Anstrich gebrauchen.
Wohl niemand würde die Idee geißeln,
wenn wir ihnen die Rinde weißeln.
Komm, wir malen uns gelb den Ginster,
dann wirkt es hier gleich weniger finster.
...
152 Die Freiheit des Kunstwerks 16.03.24
Vorschautext:
(Variante zu „Auf die Botschaft kommt es an“)

Wenn ein Kunstwerk für sich spricht
und durch Genialität besticht,
empfiehlt sich nach meiner Meinung nicht,
es unter dem Aspekt zu betrachten,
ob des Künstlers Moral zu verachten,
oder gar zu verehren sei.
Das sei für das Urteil einerlei.
Und sei‘s auch das Werk eines Bösewichts,
so könnte es selbst dafür doch nichts.

...
151 Ende des Urlaubs 16.03.24
Vorschautext:
Pegasus, vielleicht hast du gedacht,
jetzt wird für immer Ausflug gemacht.
Hoffentlich hast du die Freiheit genutzt,
denn jetzt werden dir wieder die Flügel gestutzt.
Fortan heißt es, am Boden zu bleiben,
um die Mühle anzutreiben.
Scheuklappen erleichtern im Kreis zu traben,
statt ferne Ziele im Blick zu haben.
Doch kommen auch wieder andere Zeiten.
Dann darfst du erneut die Schwingen ausbreiten.
150 Übersetzung Vogel-Deutsch 16.03.24
Vorschautext:
Mir ist endlich die Übersetzung gelungen.
Folgendes haben die Vögel gesungen:
„An sonnigen Frühlingstagen wie diesen
sei jubilierend die Schöpfung gepriesen.“
149 Grenzenlos querdenken 16.03.24
Vorschautext:
Die Gesetze der Vernunft
hindern and‘re nur am Denken.
Mein Alu-behütetes Gehirn
lässt sich von ihnen nicht beschränken.
148 Wohin? 16.03.24
Vorschautext:
Silberstreif am Horizont,
wo kommst du her? Wo gehst du hin?
Silberstreif, hätt‘ ich gekonnt,
wär‘ ich jetzt nicht, wo ich bin.
Silberstreif, weil ich wie du
auch ein Ziel vermisse,
silbertreif‘ ich ohne Ruh‘
wie du durchs Ungewisse.
147 Anonymer Adel 16.03.24
Vorschautext:
Das Schicksal hatte mich auserkoren,
verloren zu gehen, und so ging ich verloren.
Prinzessin zu sein war mir zugedacht.
Dann habe ich irgendwas falsch gemacht,
irgendwo den falschen Abzweig genommen.
Hier bin ich nur irrtümlich rausgekommen.
Nun versuche ich - zumindest zum Schein -
mit dem Hier und Jetzt zufrieden zu sein
und nicht mit meinem Schicksal zu hadern.
Doch in Wahrheit durchfließt blaues Blut meine Adern.
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