Profil von Eva Pietsch

Typ: Autor
Registriert seit dem: 25.10.2020

Statistiken


Anzahl Gedichte: 228
Anzahl Kommentare: 17
Gedichte gelesen: 24.629 mal
Sortieren nach:
Titel
228 Unvollkommene Stille 13.04.25
Vorschautext:
Vollkommene Stille ist nicht absolut,
denn sie gefällt dem Ohr nicht gut.
Das Fehlen hörbarer Frequenzen
versucht das Ohr nun zu ergänzen.
Aus Unfähigkeit, das Nicht zu begreifen,
und aus Angst davor beginnt es zu pfeifen.
227 Vielversprechend 13.04.25
Vorschautext:
Führen diese Wolkengebilde
womöglich etwas Imposantes im Schilde?
Sollte durch sie das Wetter sich wenden?
Werden sie ergiebigen Niederschlag spenden?
Als Vorhut vor dunklen Wolkentürmen
sind Böen dabei, das Land zu stürmen.
Die Wolken schließen sich zu Bergen zusammen.
Gleich steht der Himmel in zackigen Flammen.
226 Internationaler Markt 13.04.25
Vorschautext:
Des Marketings erklärtes Ziel
ist, eine Marke zu definieren als Stil.
Nachfrage entsteht dann und Warteschlangen,
und man kann immense Preise verlangen.

In Kiel auf dem Internationalen Markt
erleidet niemand den Preis-Schock-Infarkt,
denn den Speisen wohnt inne das dezente
Aroma von Kieler-Woche-Ambiente.

Wenn Preise adeln, was Kunden verzehren,
kann das Fastfood zu Delikatessen verklären.
...
225 Leiser Zweifel 13.04.25
Vorschautext:
Ich bin sicher: Segeln kannst
seit der guten alten Zeit der Hanse,
und dich kommt es mir ein wenig so vor,
als hätte die Kogge einen Motor.
224 Lärm 13.04.25
Vorschautext:
Pollen und Staub in der Luft, diese fiesen,
machen eine Nase Niesen.
Durch Evolution haben leider die Ohren
die entsprechende Fähigkeit verloren.
Der Geräusche, die sie schädigen,
können sie sich nicht entledigen,
Lärm wirkt auf Ohren wie auf Nasen Staub.
Ohren können nicht niesen. darum werden sie taub.
Auf Stille zu hoffen bleibt da leider nur,
oder auf eine neue Idee der Natur.
223 Kreuzfahrt-Hafen 13.04.25
Vorschautext:
Aida und ihre Kreuzfahrt-Schwestern
gehör‘n zu den üblen Luftverpestern.
Ich verweise darauf unter Nennung
der unzeitgemäßen Schwerölverbrennung,
die es leider mit sich bringt,
dass der Hafen nach Abgasen stinkt.
Luftverpestung ist zu bestrafen.
Man verweigere den Dreckschleudern den Hafen!
222 Paprika 13.04.25
Vorschautext:
Des Kochs Meinung, dass alles feiner sei
mit Paprika, ist mir einerlei.
Er meint, Paprika passe in jedes Gericht.
Diese Auffassung teile ich nicht.
Dass Paprika sich immer lohne,
glaubt er, doch mir schmeckt alles besser ohne.
An meinem Gesichtsausdruck wird sichtbar:
Ich finde Paprika äußerst verzichtbar.
Zum Beispiel hat weder in Eis noch Kuchen
Paprika irgendwas zu suchen.
Grundsätzlich ist bei Getränken und Speisen
aufs Paprika-Weglassen zu verweisen.
...
221 Quo vadis, Regionalbahn? 13.04.25
Vorschautext:
Zufällig besteige ich ein Bahn
und freue mich, weil heute spontan -
ganz wie es einem Glückspilz gebührt -
das Gleis nach Eckernförde führt.

Welch Zufall! Mir stand ohnehin
heute nach Eckernförde der Sinn.
Unabgesprochen und ganz im Stillen
teilen das Gleis und ich einen Willen.

Fährt das Gleis heute Abend wohl wieder zurück,
oder habe ich nochmal Glück
...
220 Falsches Logo? 13.04.25
Vorschautext:
Der gemarterte Jesus ist nicht mehr am Leben.
Wer reinkommt, darf den Leichnam beäugen.
Den Blicken der Gäste preisgegeben
ist er. Alle werden zu Augenzeugen.

Vielleicht würde es Jesus besser gefallen
für sein bewundernswertes Wirken auf Erden
bis in Ewigkeit von allen
in anderer Pose erinnert zu werden.
219 Tapetenwechsel 13.04.25
Vorschautext:
Eine Reise macht mich froh.
Die Qualität des Anderswo
durchbricht des Alltags Immer-hier.
Zu verreisen lob‘ ich mir.

Seinen engen Horizont
erweitert, wer verreist, gekonnt.
Die Perspektive zu verändern
fällt leicht beim Durch-die-Lande-Schlendern.
218 Ist doch klar! 13.04.25
Vorschautext:
Was es sei, das die moderne Welt
im Inneren zusammenhält,
fragte mich ein wissbegieriges Kind.
Ist doch klar, dass es Nullen und Einsen sind.
217 Einzigartiger Befund 13.04.25
Vorschautext:
Bei Auslotung mit Untraschall
ergab sich nur in meinem Fall
im Kopfbereich kein Widerhall.
216 Potential entfalten 12.04.25
Vorschautext:
Wer sich begnügt zu tun, was er muss,
gleicht einem gefesselten Pegasus,
lässt sein Selbstbewusstsein untergraben,
anstatt zu fliegen, fügt er sich ins Traben.
Er lässt sich satteln, zügeln, lenken,
ist bereit, statt an eig‘ne Ziele zu denken,
sich dem Willen anderer zu beugen
und macht sich gar deren Willen zu eigen.
Doch besinnt er sich auf seine Fähigkeiten,
kann er fliegen. Er muss nur die Flügel ausbreiten.

Lass dich nicht beschränken, füge dich nicht ins Joch!
...
215 Runde Ecke 12.04.25
Vorschautext:
Des Mannes Haar zog sich zurück
eine ganz schön weite Strecke.
So hat dieser Mann zum Glück
Nur eine Geheimratsecke.

Solch ein Ecken-Exemplar
ist ein seltener Fund.
Es ist wirklich sonderbar,
aber die Ecke ist rund.
214 Plädoyer für die Fünftagewoche 12.04.25
Vorschautext:
Nach sechs Tagen Schöpfungstrott
und einem Ruhetag erwachte
Im Himmel erschöpft der Liebe Gott,
Besah sich sein Werk und dachte:

Lieber Gott, behüte!
Übe dich in Nachsicht und Geduld!
Verflixt und auch du liebe Güte:
An alldem bist du selber schuld.

Zwischen Theorie und Praxis klaffen
oft Löcher. Das solltest du hieran kapieren.
...
213 Verständliche Toilettenbelehrung 12.04.25
Vorschautext:
Wie man Bremsspuren aus der Schüssel entfernt,
hast du hoffentlich im Elternhaus gelernt.
Man schätzt an diesem Ort deine Bemühung
um Sauberkeit gemäß deiner guten Erziehung.
Verhalte dich entsprechend manierlich und reinlich!
Alles andere wäre peinlich.
212 Unverschämte Toilettenbelehrung 12.04.25
Vorschautext:
Man solle den Ort so hinterlassen,
dass es einem selbst zum Wohlfühlen gereiche?
Na, das könnte denen so passen,
dass ich hier renoviere und streiche!

Nö, das woll‘n wir erst gar nicht anfangen!
Wenn ich für den Toilettengang schon bezahle,
kann man wohl kaum von mir verlangen,
dass ich auch noch tapeziere und male.
211 Seltsame Toilettenbelehrung 12.04.25
Vorschautext:
„Verlasse bitte diesen Platz
so sauber wie die Miezekatz“??

Ich spülte die Hinterlassenschaft lieber fort,
doch bevorzugt man an diesem Ort
(und muss gar schriftlich drauf beharren),
dass die Raumnutzer ihre Notdurft verscharren.
Seltsam, doch will man‘s offenkundig so haben,
dass wir selbige wirklich vergraben.
Andre Leute, andre Sitten!
Wenn sie so lieb darum bitten…
210 Regenkanon 12.04.25
Vorschautext:
Wir wollen den Regenkanon singen,
den Regen in die Knie zwingen.
Die erste Stimme sing‘ ich, du die zweite.
Der Regen sucht leider nicht das Weite.
Stattdessen gesellt er sich in unsre Mitte
und singt laut die dritte.
209 Langeweile macht erfinderisch 12.04.25
Vorschautext:
Heut‘ muss ich mit mir alleine sein.
Da geh‘ ich vor Langeweile fast ein.

Gelangweilt stehe ich neben mir
und frage mich: „Was erstreben wir?“

Ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll.
Meine Gesellschaft finde ich nicht so toll.

Da schlag‘ ich mir selbst vor eine Partie
Versteckspiel. An Ideen mangelt‘s mir nie.

...
Anzeige