Profil von Christoph Hartlieb

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Geburtsdatum: * 24.12.1934

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Anzahl Gedichte: 253
Anzahl Kommentare: 163
Gedichte gelesen: 79.125 mal
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Titel
213 Gestern, heute, morgen 15.08.23
Vorschautext:
---- gestern
habe ich mich in meinem Schneckenhaus verkrochen
habe ich ins Leere gestarrt
bin ich geflohen vor mir selbst
war der Tod mein ständiger Begleiter
---- heute
komme ich ab und zu nach draußen
entdecke ich Farben, Formen, Düfte
wage ich Widerspruch
suche ich Zeichen des Lebens
---- morgen
werde ich neugierig nach vorn schauen
...
212 3 Aussagen über Frauen 14.08.23
Vorschautext:
…. Wär eine Frau total aus Glas –
nur als Gedankenspiel, nicht richtig –
verwandelte sie sich in Gas,
sie wär und bliebe undurchsichtig.
…. Frau´n sind so, wie sie eben sind.
Es nützt nichts, sich da zu beschweren.
Und mit den Mücken haben sie gemein:
Schwer ist´s, sich gegen sie zu wehren.
---- 10 Ratschläge gib einer Frau,
10 Dinge kannst du ihr empfehlen,
am Ende wird sie – ganz genau! –
bestimmt den 11. Vorschlag wählen.
...
211 Umwege 12.08.23
Vorschautext:
….Wer älter wird, der kann entdecken,
das Leben geht um viele Ecken
und selten bloß, niemals beinah
die Via direttissima,
schnurstracks, geradewegs, sofort,
direkt bis zum Bestimmungsort,
Es kommt entsprechend Wilhelm Busch
ganz unerwartet husch, husch, husch
oft völlig anders, als er denkt,
was ihn befremdet, beinah kränkt,
weil er als Mensch, der aufgeklärt,
die Hoffnung und Gewissheit nährt,
...
210 Alle Menschen müssen sterben 11.08.23
Vorschautext:
…. Alle Menschen, die da leben,
sich der Gegenwart erfreun,
die nach Licht und Freude streben
und sich vor Gefahr´n nicht scheun,
werden doch von Furcht beschlichen,
einst sei ihre Zeit verstrichen,
und sie fragen irgendwann:
Wie geht´s weiter? Was kommt dann?
…. Nichts bleibt so, wie es gewesen.
Alles ändert sich und wankt.
Vielfach kann man hör´n und lesen,
was gesund war, ist erkrankt.
...
209 Ein Luftballon 10.08.23
Vorschautext:
….Ich wäre gern ein Luftballon,
beschwingtes Glückskind der Saison,
zart grün, getönt mit rosa Tupfen
und einem Band daran zum Zupfen.
….Erst läge ich zerfurcht und weich
im irdisch-unteren Bereich;
ein Nichts, ein Schwächling, eine Niete,
und zwar auf jeglichem Gebiete.
Doch würde mich ein Mensch befrein
und atmete mir Wärme ein,
dann würde ich mich in Sekunden
zur prallen Augenweide runden.
...
208 Die Zwillingsbrüder Du und Ich 09.08.23
Vorschautext:
Das Ich und Du sind Zwillingsbrüder,
wie´s das bei Tier´n und Menschen gibt.
Da kracht´s natürlich hin und wieder,
obwohl man sich ja braucht und liebt.

Das Ich steht auf der einen Seite,
oft gernegroß und aufgebläht,
doch leider ist es einfach pleite,
obwohl´s das ungern eingesteht.

Das Du steht abseits fern am Zaune,
bereit zu einem Schulterschluss,
...
207 Glückliche Pessimisten 08.08.23
Vorschautext:
Wie glücklich sind die Pessimisten,
wenn ihnen der Beweis gelingt,
dass nichts, rein Nichts auf dieser Erde
sie glücklich macht und Freunde bringt.
…. Warum ist jemand überhaupt Pessimist? Wie unterscheiden sich Pessimisten von Optimisten? Auf welcher Seite sitzt du? Bläst du immer Trübsal oder taucht hin und wieder ein ermutigender Lichtblick auf? Konntest du schon einmal einen Pessimisten umstimmen? Gibt´s dafür ein paar geheime Tricks?
…. Das fragt euch ein geborener oder gewordener Pessimist.

Silesio
206 Ein Gedanke 07.08.23
Vorschautext:
….Ich möchte ein Gedanke sein,
geformt in klassischem Latein,
erdacht von einem Philosophen
in kalter Nacht am warmen Ofen
von Freiheit, Glück, Gerechtigkeit
und Frieden, der im Volk gedeiht;
davon, dass Menschen lachen können
und anderen das Beste gönnen.
….Unsichtbar, lautlos, ungreifbar,
doch überwältigend und wahr,
so würde ich durch Mauern schleichen
ins Hirn von Mächtigen und Reichen.
...
205 Ein Hauch, ein Traum 05.08.23
Vorschautext:
Es war ein Hauch, es war ein Traum,
genau wie Träume eben sind:
Zerbrechlich, schwebend, greifbar kaum,
ein erster Frühlingswind.

Es war so sanft, als wär es nicht,
nur igendwo und irgendwie,
ein Streicheln, Flüstern, Dämmerlicht.
Nie war es ähnlich, nie.

Verzückung, Glück und Seligkeit.
Nichts Irdisches, nichts Halbes mehr,
...
204 Unberechenbar 04.08.23
Vorschautext:
Das Glück ist, wie es immer war,
vollkommen unberechenbar.
So kann es sein, dass allenthalben
zur Abwechslung auch Ochsen kalben.
.... Liebe Leserinnen und Leser,
seid ihr denn wirklich so bequem, lahm, gleichgültig, dass ihr so selten oder nie einen Kommentar schreibt. Irgendetwas Kluges, Witziges, Nachdenkliches, Krummes muss doch jedem einfallen, der sich die Mühe macht, eine Gedichte-Oase zu betreten
Silesio
203 Meine Loreley 02.08.23
Vorschautext:
.... O du, wie schön dein Name klingt,
wie alles springt und schwingt und singt
mit Geigen, Flöten und Schalmei
so wie bei Heines Loreley.
Du gleichst der Nymphe dort am Rhein:
Verführerisch, doch so gemein.
Du kannst mich stets verzaubert machen
wie jene auf dem Fels des Drachen,
die, wie so viele Frauen fies,
verliebte Männer scheitern ließ,
die sehnsuchtsvoll nach oben kucken -
und zwar ganz ohne Wimpernzucken.
...
202 Ziel gesucht 01.08.23
Vorschautext:
Ich hab, was ich besitzen muss.
im Grunde hab ich viel zu viel.
Doch was ich wirklich dringend brauch,
das ist ein großes Ziel.
…. Haben, Besitzen, über etwas verfügen können – nicht nur der sehnsüchtige oder gierige Wunsch Vieler, sondern das Fundament unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems. Wie gesagt, ich habe, was mir ein ausreichendes physisches Leben ermöglicht, es fehlt nicht an geistigen Beschäftigungen und geistlichen Angeboten, wenn auch deutliche Altersbeschwerden oft ein unbarmherziges Halt gebieten. Es geht mir besser als Millionen in aller Welt.
…. Aber – wie so oft gibt es auch hier ein Aber – wonach ich mich am tiefsten sehne, wovon ich Tag und Nachts träume, was sich in die banalsten Alltagsbeschäftigungen drängt, ein Ziel, das alles andere überragt und überflügelt, das mich ruft, lockt, kitzelt, überfällt, peitscht, fortreißt, für das ich alles verlasse, was ich schätze, brauche, liebe.
…. Wo liegt es, dieses Ziel?
Silesio
201 Titel wird noch gesucht 31.07.23
Vorschautext:
….Das Leben gleicht – ich hab´s vergessen.
Doch irgendwie geht´s meist um Fressen
und wie man los wird, was man fraß.
Das ist vielleicht der größte Spaß.
Silesio
200 Ein Bild von dir 29.07.23
Vorschautext:
In Gelb und Schwarz ein Bild von dir,
ein Stückchen nackte Haut.
Versprechen, Zeichen, Souvenir,
so fremd und so vertraut.

In Gelb und Schwarz ein Bild von dir -
ein Bild von irgendher.
Es weckt Verlangen und Begier
nach Nahesein, nach mehr.

In Gelb und Schwarz ein Bild von dir
verhüllt mehr als es zeigt.
...
199 Es war ein Traum 26.07.23
Vorschautext:
Es war ein Traum, wie Träume eben sind,
ein Schmetterling im lauen Frühlingswind,
in allen Farben, gelb und rot und blau,
Farbtupfer in dem allgemeinen Grau.

Ich öffnete die Augen, schwer von Wirklichkeit,
für diese Schönheit, diesen Glanz noch nicht bereit.
Ein kurzes Zögern, aber dann begann
Verzauberung und Staunen irgendwann.

So zart, so leicht. so unbeschwert und froh,
ein Zauberwesen aus dem Nirgendwo,
...
198 Was spricht dagegen? 24.07.23
Vorschautext:
ich wusste nichts von dir
aber ich sehnte mich nach dir

du kanntest mich nicht
aber du sehntest dich nach mir

ich begegnete dir
und musste an dich denken

du lerntest mich kennen
und konntest mich nicht vergessen

...
197 1 + 1 = 2 ? 22.07.23
Vorschautext:
….Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen,
so kann man sehen, hören, lesen.
So lange er alleine bleibt,
als Mann zum Beispiel unbeweibt,
ist er ein Nichts, ein Wicht, ein Tor,
der, eh er anfängt, schon verlor.
Er kümmert lustlos vor sich hin
und sucht vergeblich nach dem Sinn.
….Doch auch die Frau bleibt nur ein Krümchen,
ein unscheinbares Mauerblümchen,
denn vieles wird da nicht entwickelt,
was sie und andre reizt und prickelt.
...
196 Das Huhn - einst und jetzt 20.07.23
Vorschautext:
Das Huhn galt in vergang´ner Zeit
als Vorbild der Gemütlichkeit.
Es lebte, zwar ein bisschen doof,
doch glücklich auf dem Hühnerhof,
von Sorgen frei und unverdrossen
im Kreise seiner Artgenossen
samt des verschied´nen andern Viehs
in einer Art von Paradies.
Das Futter lag in reichem Maße,
will man so sagen, auf der Straße.
Die Hühner scharrten mit den Pfoten,
und, was bei Menschen strikt verboten,
...
195 Geburtstag - mittleres Alter 18.07.23
Vorschautext:
….Dass jemand älter wird im Leben,
dagegen hilft kein Widerstreben.
Kaum ist geboren er, sie es,
beginnt der Alterungsprozess,
zunächst nur intrakorporär.
Dies zu bemerken, fällt erst schwer,
weil etwas nicht sofort veraltet
und vieles Neue sich entfaltet.
Das Altern hält sich noch in Grenzen
mit allen seinen Konsequenzen.
….Der Mensch wird größer, langsam groß,
doch lebt anscheinend alterslos.
...
194 Lächeln 17.07.23
Vorschautext:
…. Ich möchte gern ein Lächeln sein,
das heißt, vermitteln und verzeihn,
Grundlagen des Vertrauens legen
und starre Fronten neu bewegen.
Wo Kälte herrscht, weil keiner spricht,
Zusammenhängendes zerbricht,
Gemüter sich vor Zorn erhitzen,
gescheite Worte nichts mehr nützen,
wo Menschen bang und ängstlich sind,
vor Eigennutz und Dummheit blind,
verzweifelt um Verluste weinen,
abrupt und maskenhaft versteinen,
...
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