Titel | ||||
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133 | Neujahrsmorgen | 01.01.23 | ||
Vorschautext: ….Ein neues Jahr liegt in der Luft; das alte ist mit Lärm verpufft. Nach langer, meist durchzechter Nacht wird hier und da Bilanz gemacht. Man überschlägt, berechnet, schreibt, ob Plus, ob Minus übrigbleibt; ob all die reichlichen Talente erbrachten ebenso viel Rente. ….Es ist zum auf-die-Bäume-Klimmen, das Endergebnis will nicht stimmen: Die Konten wachsen Tag für Tag, doch menschlich beibt ein Fehlbetrag. ... |
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132 | Einst und jetzt | 31.12.22 | ||
Vorschautext: ….Wer älter wird, bemerkt zu Recht: Die Welt, in der er lebt, ist schlecht, beängstigend, indiskutabel, ein Saustall und ein Sündenbabel. ….Dies plagt und trifft ihn umso schlimmer, denn so verhielt es sich nicht immer. Als er noch jung war, schön und jung, voll Tatkraft und Begeisterung, da zeigte es sich nämlich klar, dass damals alles besser war, einst, früher, in der Jugendzeit. und goldenen Vergangenheit, ... |
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131 | Oh! | 30.12.22 | ||
Vorschautext: ….Verständlich ist aus gutem Grund: Wer lebt, der lebt auch gern gesund. Er möchte nicht zum Doktor laufen und teure Medizinen kaufen, nicht irgendwelche Schmerzen leiden und irgendwann an Krebs verscheiden. Ein Aufenthalt im Krankenhaus erscheint ihm eher als ein Graus. ….Dazu kommt noch die Forderung: Er möchte schön sein, schön und jung; nicht schön allein, nicht jung allein, er möchte beides ewig sein ... |
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130 | Lauf der Zeiten | 29.12.22 | ||
Vorschautext: ….Der Mensch, soeben erst geboren, noch Eierschalen hinter`n Ohren, versteht vom Lebenssinn nicht viel; auch fehlt es ihm an Zeitgefühl. Es gelten seine Interessen allein dem Saufen und dem Fressen. Ob morgens, mittags, mitternachts, er quäkt und quält und kräht. Was macht`s, dass er die Eltern übermächtigt, die sowieso schon übernächtigt, so dass ihr Zeitgefüge prompt von Grund auf durcheinanderkommt! ... |
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129 | Dezember, Ende und Neubeginn | 28.12.22 | ||
Vorschautext: ….Dezember ist des Jahres Schluss, weil irgendwann halt Schluss sein muss im Duodezimalsystem, wie´s irgendwer erfand vordem. Normalerweise ist jetzt Winter, wenn´s jemand leugnet, ja, dann spinnt er, das heißt, die Durchschnittstemp´ratur ist mäßig und bescheiden nur, um null herum und oft noch kälter – ein Zustand, wenigen gefällt er, mir beispielsweise gar nicht mehr, weshalb ich gern woanders wär, ... |
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128 | Gefährliche Begegnung | 27.12.22 | ||
Vorschautext: ….Das Schicksal bringt der Menschen Wege oft miteinander ins Gehege. Nachdem sie sich nie vorher sahn, kreuzt sich auf einmal ihre Bahn, wobei der eine mit Gewalt beinahe auf den andern prallt. ….Der eine etwa steht im Haus und hat nur einen Wunsch: Hinaus! Er denkt im Schein des trüben Lichts nichts Böses, noch genauer: Nichts. Dem anderen, der draußen steht, es grade umgekehrt ergeht, ... |
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127 | Ach, diese Menschen | 26.12.22 | ||
Vorschautext: ....Es sind die Menschen leider, ach, gehässig, treulos, eitel, schwach, undankbar, töricht, jämmerlich. Zum Glück ist einer anders: Ich. ....Wer morgens in den Spiegel schaut, sieht oft ein Bild, wovor ihm graut; er kann den Anblick kaum ertragen. Doch was soll die Familie sagen? ....Herr X erklärt mit großer Geste, er wolle immer nur das Beste. Sein Gegenüber fragt sich still, ob er wohl auch das Gute will. ... |
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126 | Beziehungskarussel | 25.12.22 | ||
Vorschautext: .....Ein Mensch, genau gesagt, ein Mann, gerät durch Zufall in den Bann von einem anderen, genau, der Leser rät es, einer Frau. Er liebt sie, sie ihn aber nicht, und während ihm das Herze bricht, weil er sie nicht erobern kann, liebt sie längst einen andern Mann. Sie liebt ihn schwärmerisch und heiß, doch jener Kerl, obwohl er´s weiß, verehrt, so die Bestandsaufnahme, der Leser rät es, eine Dame, ... |
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125 | Du? Andere? | 23.12.22 | ||
Vorschautext: ….Der Zeitgenosse hier und jetzt fühlt sich nervös und abgehetzt, erschöpft, am Ende seiner Kraft, KO, gereizt und abgeschlafft, erledigt, fertig, aufgeschmissen, kaputt und innerlich zerrissen, gelähmt, zerschlagen, down, am Rand, halbtot, bankrott und abgespannt, ohnmächtig, müde, lahm, verdrossen, zu kurz gekommen, unentschlossen, durch Zäune aller Art gehemmt, von Widerständen eingeklemmt, ... |
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124 | Farben über Farben | 22.12.22 | ||
Vorschautext: ....Das Leben bietet dies und jenes, zum Glück gelegentlich auch Schönes. Das ist erfreulich, denn sonst wär es ziemlich monton und leer. ....Die Augen müssten furchtbar darben, gäb´s nicht für sie die Pracht der Farben: Gelb, rot, blau, grün mit all den schönen, kaum aufzählbaren Zwischentönen, die sich, wenn gute Kräfte walten zu wahren Sinfonien gestalten, sei´s die Natur, die überquillt, sei´s ein in Öl gemaltes Bild. ... |
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123 | Abschiednehmen - lebenslang | 21.12.22 | ||
Vorschautext: ….Das Leben hat zu allen Zeiten, wie jeder weiß, auch Schattenseiten. Zu seinen Leiden und Problemen gehört dabei das Abschiednehmen. Denn manchmal tut es furchtbar weh vom Herzen bis zum großen Zeh. ….Ein jeder Mensch kommt irgendwann ganz unbedarft im Leben an und wurde nicht einmal befragt, ob dieser Zustand ihm behagt, wenn er durch den Geburtskanal zu seiner und der Mutter Qual ... |
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122 | Doppelte Moral - I gitt ! | 20.12.22 | ||
Vorschautext: ....Der Mensch hat, Faust hat´s schon gewusst, zwei Seelen, ach, in seiner Brust, die gute nämlich und die schlechte, die führen heftige Gefechte. Wer dabei stärker ist, wer schlapp, hängt oft genug vom Zufall ab. Nach außen wirkt der Mensch tipp topp, doch häufig tut er nur, als ob. Denn innerlich gleicht er im Grunde viel eher einem Schweinehunde. Den meisten ist der Tatbestand als doppelte Moral bekannt. ... |
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121 | Lachen - Tor zum Glück | 16.12.22 | ||
Vorschautext: ….Schlaf nicht ständig, Mensch erwache, kriech empor aus deinem Loch, lache laut und fröhlich, lache, schlafen kannst du später noch. ….Lachen ist ein Sprung ins Leben, wie ein Auferstehn vom Tod, kann dich in den Himmel heben, schützt vor allem, was bedroht. ….Lachen ist der Stein der Weisen, wandelt Schmerz und Leid in Glück. Lachend dieses Leben preisen, auf gen Himmel, nie zurück! ... |
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120 | Festhalten - loslassen | 15.12.22 | ||
Vorschautext: ….Festhalten ist genauso schwer, als wenn´s ein Ganztagsauftrag wär. Stets musst du prüfen, zählen, wachen, sind sie noch da, die vielen Sachen? Was muss ich lagern, stapeln, schichten? Wo muss ich einen Zaun errichten? ….Loslassen ist so herrlich leicht, als wenn ein schwerer Albtraum weicht, du wieder lachen kannst und spielen mit Kindern, Plänen und Gefühlen. Schluss mit Erwerben und Besitzen und Angst um Dinge, die nichts nützen. ... |
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119 | Gegenwart - jetzt und hier | 13.12.22 | ||
Vorschautext: ..Die Gegenwart ist dir gegeben. um dieses Leben auch zu leben: Gewinnen, unterliegen, leiden, verstehen, träumen, sich entscheiden, von Herzen weinen, herzlich lachen, sich schlafen legen und erwachen. Realität und Frömmigkeit: Ein jedes Ding hat seine Zeit. Gut ist es und zugleich auch klug, nicht viel, doch allemal genug, zu prüfen, was der Augenblick, enthält an Forderung und Glück; ... |
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118 | Kerzen - opfern sich selbst | 05.12.22 | ||
Vorschautext: ….Die Kerzen sind seit alten Zeiten beliebt, verehrt bei Alt und Jung, wenn langsam Luft und Lust entgleiten in winterlicher Dämmerung. ….Versteckt, vergammelt und vergessen im muffigen Kommodenfach, von Zweifeln an sich selbst zerfressen, lautlos, bewegungslos und schwach. ….An einem trüben Wintertage verändert sich das Sein total. Es steigt im Nu die Schicksalswage, Veränderung nach langer Qual. ... |
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117 | Pfützen, Hoffnung im Schmutz | 04.12.22 | ||
Vorschautext: ….Dass Pfützen überall auf Erden zu immer neuen Pfützen werden, das nehmen wir allmählich hin, verstehn wir oft auch nicht den Sinn. ….Denn häufig sammelt sich Pfützen nur Schrott und Plunder, die nichts nützen, wie Blätter, Scherben, Hundekot, das ganze Warenangebot. ….Doch ab und zu in dem Gewimmel, da spiegelt sich der blaue Himmel. Die Pfütze wandelt sich ganz schnell in einen Lust- und Hoffnungsquell. ... |
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116 | Nein, nein, nein! | 02.12.22 | ||
Vorschautext: …Ein Menschlein, frisch auf dieser Welt, gerade aus dem Ei gepellt, mit andern Worten, neu geboren, steckt bis zu den zerknautschten Ohren, vom großen Zeh bis hin zum Bauch nicht nur in Windeln, sondern auch in einem Wirrwarr von Geboten, die sein Geschick zusammenknoten. …Dies ist verboten, jenes Pflicht: Du sollst, du musst, das darfst du nicht. Sei leise. Iss. Trink´s ja nicht. Trink´s. Gerade aus. Nach rechts. Nach links. ... |
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115 | O Jammern, Jammern, meine Lust | 01.12.22 | ||
Vorschautext: Schon seit´s die ersten Menschen gibt, ist Jammern überaus beliebt. So jammert Adam ungeniert, die Eva sei´s, die ihn verführt. O wenn er bloß geschwiegen hätte! Er wusste nämlich, jede Wette: Als starker Mann soll man es wagen, in Zweifelsfällen nein zu sagen und nicht nach Laune und Belieben die Schuld auf andere zu schieben. Das Jammern, sagen Professoren, sei sozusagen angeboren. ... |
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114 | Die Lust zu messen | 29.11.22 | ||
Vorschautext: Wir Menschen messen furchtbar gerne Gewichte, Geld, Intelligenz, Atome etwa oder Sterne, die Leistung männlicher Potenz. Refrain: Wir Menschen wollen ständig messen, Lebendiges ins Schema pressen, obwohl es keinen Maßstab gibt, wo man geliebt wird oder liebt. ….Wir messen Schönheit, Kunst, Ideen, den Stand der Produktivität, wodurch Epidemien entstehen, ... |
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