Gedichte über Alltägliches - Seite 380

Der Mann im Mond mit der Laterne,
schaut auf sie herab so gerne.
Viele tausend Sternlein steh´n,
am Himmelszelt für Laura-Jane.

Der Wind, er säuselt in den Bäumen,
Das Bächlein tut vor Freude schäumen.
Die Vögelein durch´s Fenster seh´n.
Alle lieben Laura-Jane.

Auch die Englein in der Nacht
halten an dem Bettchen Wacht.
Können selbst nicht schlafen geh´n.
Sie hüten ihre Laura-Jane.

Lieber Gott, bleib´ bei der Kleinen.
Gib ihr Ruh´, laß´ sie nicht weinen.
Dann ist sie glücklich und träumt schön,
unsere kleine Laura-Jane.


Sabine Brauer

Melodie: Müde bin ich, geh zur Ruh

Eine Karikatur hat es mir angetan.
Zu finden bei:
ERF Cartoons
Ich verschaffe dir Ruhe

http://www.erf.de/?node=5797

Da steht ein resignierter Storch
mit einem Kloß im Hals.
Er hat den Hut in die Augen geschoben
und die Schnabelspitze nach unten geklappt.
“Frosch” ist vom Speiseplan gestrichen.
Denn der schwimmt in einer
festverschlossen Flasche auf dem See.

Das grüne Kerlchen sitzt
stillvergnügt in seinem Flaschenschiff
und grinst vor sich hin.
Ihn kann nichts erschüttern.
Ganz gelassen wartet er im gelben Sand
und freut sich seines Lebens.

Darunter ein Bibelspruch
aus 2. Samuel 7 Vers 11
Ich verschaffe dir Ruhe
vor deinen Feinden.

Mich als Betrachter macht das stutzig und zornig:
“Guck mal nach oben, Kleiner,
dann vergeht dir das Grinsen.
Der Storch kann dich nicht kriegen,
aber aus dieser Flasche
kommst auch du nicht mehr heraus!
Da sitzt nämlich ein Korken drauf!
Du bist gefangen! Sag mal, merkst du das nicht?”

Der Frosch bleibt gelassen und meint nur:
“Der Herr hat mir Ruhe vor all
meinen Feinden versprochen.
Diese Flasche ist kein Gefängnis für mich.
Denn der, der die Flasche verkorkt hat,
wird sie zur rechten Zeit auch wieder öffnen!”

Beschämt muss ich ihm Recht geben.
Ich sehe nur die Gefahr und vergesse,
dass Gott ja aus jeder Not befreien kann.
Grinse weiter, kleiner Frosch!

Sabine Brauer