Titel | ||||
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39 | Die Grille | 17.08.13 | ||
Vorschautext: Die Grille stimmt ihr Instrument, und zupft an vielen Saiten. Im Frack erscheint der Dirigent, den Vortrag einzuleiten. Die Notenblätter sind verteilt auf Gräsern und auf Zweigen. Der Taktstock hat noch kurz verweilt: dann Einsatz für die Geigen. Es fiedelt schwungvoll und es zirpt. Die Grille ist zu ehren. ... |
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38 | Ein Specht | 17.08.13 | ||
Vorschautext: Ein weiß- und rotgestreifter Specht ist feierabends stark geschwächt, weil er mit seinem Schnabel hämmert, von früh am Morgen bis es dämmert. Er liebt sein Handwerk, den Beruf. Und was er schafft, und was er schuf, zeigt sich an hochbetagten Bäumen. Ein Faulpelz kann davon nur träumen. Doch diesmal beißt er auf Granit. Es geht nicht vorwärts. Keinen Schritt. ... |
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37 | Ein Ackergaul | 17.08.13 | ||
Vorschautext: Ein altgedienter Ackergaul zieht Egge, Pflug und Wagen. Und nur am Sonntag döst er faul, und an den Feiertagen. Er schont nicht seine Arbeitskraft, auch nicht für kurze Dauer. Und schuftet stets gewissenhaft, zur Freude für den Bauer. Ein Ärger steigt ihm nicht ins Hirn, denn er ist kalt geblütet. ... |
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36 | Zwei Kamele | 16.08.13 | ||
Vorschautext: Den feinen Wüstensand durchtrampeln zwei Kamele. Sie trotten Hand in Hand. Es staubt in ihrer Kehle. Seit Jahren ist das Paar, der Zweisamkeit verbunden. Die drohende Gefahr wird 'doppelt' überwunden. Sie schaukeln kreuz und quer, doch ohne Karawane. ... |
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35 | Greif die Liane | 16.08.13 | ||
Vorschautext: Im Dschungel dienen die Lianen dem Affenvolk im Nahverkehr. Es schwangen sich schon ihre Ahnen zum einen hin, zum andren her. Die Affen wählen zu zwei Drittel den flotten Baum-zu-Baum-Transport. Und dieses Fortbewegungsmittel ist ein beliebter Freizeitsport. Wer häufig durch die Gegend baumelt, läuft rein statistisch in Gefahr, ... |
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34 | Auf dem Bauernhof | 16.08.13 | ||
Vorschautext: Hennen gackern um die Wette. Martinsgänse schnattern laut. Und die gute, alte, fette Schweinemutter grunzt versaut. Auf dem Speicher jagt die Katze, falls sie nicht am Ofen döst. Ochsen tragen Horn statt Glatze. Längst sind sie vom Joch erlöst. Ab und zu ein Hundebellen. Prachtvoll jodelt eine Kuh. ... |
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33 | Mein Vogel | 15.08.13 | ||
Vorschautext: Mein Vogel ist genügsam und äußerst pflegeleicht. Er ist mit dem zufrieden. Was mein Verstand ihm reicht. Er wohnt in einem Käfig, in dem ihn keiner schaut. Und dennoch hört ihn jeder. Er krächzt zuweilen laut. Er ist ein Wandervogel und hält stets Tritt mit mir. ... |
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32 | Ein Hamster im Käfig | 15.08.13 | ||
Vorschautext: Ein Hamster lebte ganz allein. Er hatte Langeweile. Die Gitter waren hart wie Stein. Ihm fehlte eine Feile. Im Käfig war es öd' und fad. Er wollte sich entfernen. In seinem Käfig stand ein Rad. Er wollte radeln lernen. Nach ein paar Tagen konnte er mit einer Pfote lenken. ... |
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31 | Kamel und Dromedar | 15.08.13 | ||
Vorschautext: Ein Kamel im heißen Sand, einsam und verlassen, ist bei Vollmond durchgebrannt. Keiner kann es fassen. Niemand kennt den Aufenthalt. Wüstensöhne suchen nach gehökerter Gestalt, und man hört ihr Fluchen. Das Kamel zieht sehr verschreckt durch den Staub der Straße. ... |
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30 | Die Fliege an der Wand | 14.08.13 | ||
Vorschautext: Mich stört die Fliege an der Wand. Sie soll sofort verschwinden. Sie bringt mich noch um den Verstand. Das will ich unterbinden. Ich fordere sie höflich auf, das Zimmer zu verlassen. Sonst nimmt mein Ärger seinen Lauf, dann fliegen Untertassen. Das Flugobjekt hockt ungerührt. Ich stelle es zur Rede. ... |
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29 | Schwarzgefleckter Käfer | 14.08.13 | ||
Vorschautext: Ein schwarzgefleckter Käfer streunt durch seine Heimatwiese. An einem Grashalm lehnt sein Freund und nippt am Frischgemüse. Den Beiden fehlt das Augenlicht, da hilft auch keine Brille. Du fragst warum, ich weiß es nicht. Hier waltet fremder Wille. Der Tastsinn plant die Käferspur. Die Beinchen sind wie Schüler. ... |
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28 | Die Schnecke | 14.08.13 | ||
Vorschautext: Die Schnecke schleppt ihr Wohnmobil. Es schwankt auf ihrem Rücken. Vom Rasen hält sie nicht sehr viel. Sie liebt das Blumen-pflücken. Woher sie kommt. Wohin sie eilt. Bei jeder Atempause, selbst wenn sie in der Fremde weilt, ist sie bei sich zuhause. Am Abend braucht sie kein Hotel und keine Fremdenbetten. ... |
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27 | Eine Feder ist geknickt | 13.08.13 | ||
Vorschautext: Mein Vogel hält den Plapperschnabel, denn eine Feder ist geknickt. Er fühlt sich mies und miserabel, wenn er auf sein Gefieder blickt. Die Körnermischung lässt er liegen und auch den frischen Kopfsalat. Er möchte nicht im Zimmer fliegen, er fühlt sich krank und nicht auf Draht. Verdrossen grübelt er im Käfig und brütet seine Laune aus. ... |
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26 | Eulenkinder-Träume | 13.08.13 | ||
Vorschautext: Der Mond hat sich verfangen. Das Blattwerk hält ihn fest. Die Eulenkinder bangen und fürchten um ihr Nest. Sie rufen nach der Mutter. Doch die ist außer Haus und fängt das Vogelfutter in Form von einer Maus. "Ihr braucht doch nicht zu schreien. Ich habe mich vertan ... |
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25 | Anders, als man denken könnte | 13.08.13 | ||
Vorschautext: Die Hennen flattern aufgeregt und gackern ohne Pause. Die Schnäbel klappern unentwegt. Es lärmt im Hühnerhause. Bis in den Wald tönt das Geschrei. Ein Fuchs denkt sich im Stillen. "Ich geh' mal hin und schau' vorbei, und werde meinen Magen füllen." Er schleicht geduckt zum Waldesrand. Dann schlägt er einen Bogen ... |
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24 | Guten Abend | 12.08.13 | ||
Vorschautext: Der Abend ist im Gange. Am Himmel thront der Mond. Die Hühner sind schon lange auf ihrer Hühnerstange. Sie sind es so gewohnt. Am Himmel funkeln Sterne. Der Große Wagen steht. Er parkt in weiter Ferne weitab von der Laterne, an der ein Falter seine Runden dreht. ... |
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23 | Horrorgeschichte | 12.08.13 | ||
Vorschautext: Es lebte gut versteckt im Heu, es war kaum zu entdecken, ein Tierchen, schüchtern, voller Scheu. Doch fand man es, erweckte neu das Tierchen einen Schrecken. Wie viele Schrecken hat das Tier. Das war die große Frage. Man rätselte: Wahrscheinlich vier. Man suchte eins, im Heurevier. Das Suchen war 'ne Plage. ... |
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22 | Der Esel auf dem Eis | 12.08.13 | ||
Vorschautext: Der Esel eilt zum Karpfenteich und möchte sich den Fuß verstauchen. Der Frühling spielt ihm einen Streich, er lässt die Eisschicht untertauchen. Der Esel schimpft und zetert laut. Er meckert gleich der Ziegenherde. Worauf der Hecht erschrocken schaut. Der Eselhuf stampft auf die Erde. "Ich habe es doch gut gemeint", versichert ihm die Frühlingssonne. ... |
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21 | Der Regenwurm | 11.08.13 | ||
Vorschautext: Im Boden hat ein Regenwurm sich häuslich eingerichtet. Er hat auf seinen Hifi-Turm natürlich nicht verzichtet. Sein Fressen holt er vom Kompost. Er wühlt sich durch die Reste. Und schwärmt: "Die frische Hausmannskost ist immer noch das Beste." Nach jeder Mahlzeit zieht er sich zurück in seine Wohnung. ... |
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20 | Ein Nacht-ent-Falter | 11.08.13 | ||
Vorschautext: Erst wenn dem Mond ein Licht aufgeht durch fern bedienten Schalter, beginnt, weil es im Zeitplan steht, die Nachtarbeit der Falter. Ihr Wirkungskreis ist eingegrenzt. Man schwirrt nicht in die Ferne. Man fliegt zum nächsten Ding, das glänzt, zum Beispiel zur Laterne. Doch auch bei Oper, Kunstgedicht: Die Falter huschen nächtlich ... |
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