Ein Specht
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Ein weiß- und rotgestreifter Specht
ist feierabends stark geschwächt,
weil er mit seinem Schnabel hämmert,
von früh am Morgen bis es dämmert.
Er liebt sein Handwerk, den Beruf.
Und was er schafft, und was er schuf,
zeigt sich an hochbetagten Bäumen.
Ein Faulpelz kann davon nur träumen.
Doch diesmal beißt er auf Granit.
Es geht nicht vorwärts. Keinen Schritt.
Trotz Meisel, scharf gezähnter Säge
und zugespitzter Kantenschläge.
Noch zwang er jeden Eichenast.
Jedoch den dicken Leitungsmast
wird er bestimmt umsonst umkreisen,
denn der ist hart wie Stahl und Eisen.