Kamel und Dromedar
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Ein Kamel im heißen Sand,
einsam und verlassen,
ist bei Vollmond durchgebrannt.
Keiner kann es fassen.
Niemand kennt den Aufenthalt.
Wüstensöhne suchen
nach gehökerter Gestalt,
und man hört ihr Fluchen.
Das Kamel zieht sehr verschreckt
durch den Staub der Straße.
Doch sein Kompass hat entdeckt:
Palmen und Oase.
Dort wird schlürfend aufgetankt.
Wasser wird gespeichert.
Da es auch an Futter krankt,
wird es angereichert.
Plötzlich steht ein Dromedar
neben seinen Hufen.
Einsamkeit ist nicht mehr wahr,
und aus beiden wird ein Paar.
(Der Traum kommt wie gerufen.)