Titel | ||||
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101 | und du lässt los | 11.01.22 | ||
Vorschautext: brennt kein Licht mehr ticken die alten Uhren zu laut in mir und in euch fällt das Bunte das Gute der Schoß der Vergessenheit hinter den Wolken stürzen die Sterne verglühen im klagenden Bitten schließen die Tore sich ... |
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100 | Stadt im Winterkleid | 08.01.22 | ||
Vorschautext: Ausgestorben sei er, hieß es, jener Herr mit Kälte, Schnee, doch heut’ früh, mit aller Macht, rein und weiß wie eh und je kam ganz heimlich in der Nacht weiße Pracht, so weit ich seh’, lasse sie mir nicht vermiesen, meine Großstadtwinterzeit, freue mich, es ist so weit, endlich hat’s bei mir geschneit, lauf nach draußen, nur nicht hetzen, atme tief, ich will’s genießen, ... |
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99 | Das letzte Hemd - prosaische Gedanken zum Jahreswechsel | 01.01.22 | ||
Vorschautext: Von mir an mich zum neuen Jahr. Trenn dich … von der kitschigen Blumenvase, die du schon seit Jahrzehnten mit Abscheu betrachtest, lass sie fallen, Tante Erna lebt nicht mehr. … von schweren Gedanken, schreib sie auf einen Zettel, zerreiß ihn, wirf die Schnipsel in die Luft, der Wind wirbelt sie durcheinander, sie kehren leichter zu dir zurück. … von Erinnerungen an eine verflossene Freundin, ... |
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98 | angekommen | 27.12.21 | ||
Vorschautext: bin angekommen, hab Abschied genommen, war fähig, zu lieben, bin standhaft geblieben, hab Leben geboren, Vertrauen verloren, hab Qualen erlitten mit Flehen, mit Bitten und habe, tief unten, mich wieder gefunden, ... |
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97 | Mein frohes Lied | 26.12.21 | ||
Vorschautext: In dieser dunkelgrauen Zeit des stummen Klagens, falschen Sagens, greif ich, von jeder Furcht befreit, nach deiner ausgestreckten Hand - und finde Trost so und auch Halt; in mir ist jeder Hass verbrannt; konturlos schwindet die Gewalt - sie wird zu strahlend hellem Licht, das meinen Tag zum Leuchten bringt; hörst du mein frohes Lied denn nicht - wie es vom Danken, Lieben singt? ... |
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96 | Nicht nur im Traum | 26.12.21 | ||
Vorschautext: So weit bin ich gegangen - mit mir allein; von Traurigkeit umfangen - so musst’ es sein; die Wege sind beschwerlich - im Abgesang; das Leben ist gefährlich - und auch so lang; die Schmerzen ziehen Bahnen - sie fesseln mich; und langsam kann ich ahnen - ich löse mich; ... |
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95 | WunderWorte | 19.12.21 | ||
Vorschautext: Klare helle WunderWorte sind im Traum zu mir gekommen als Geschenk, dass ich sie horte, haben mir den Schlaf genommen, hindern mich am trägen Dösen, wollen Freude mir bereiten und mir sanft die Zunge lösen, bringen Glanz aus fernen Zeiten, eure Weisheit lässt mich staunen, sollt euch über mich ergießen, ... |
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94 | Gefühle zur Nacht | 15.12.21 | ||
Vorschautext: Gefühle zur Nacht, Dunkelgeflüster im rostigen Laub, Ungesagtes verhallt, wate in stillen Pfützen, Wolkenwand flieht, Tod der Tagmotte, verblühte Rose im Glas, ein Tor fällt ins Schloss, heimliches Weinen, von irgendwoher verhaltenes Murmeln, Mitternachtsgeläut verklingt klagend, Augen spiegeln die Zeit im mondlosen Himmel, alles Gewesene ruht nun im samtenen Mantelsaum, verklingt klagend, Augen spiegeln die Zeit im Mondlosen, irgendwoher verhaltenes Murmeln, Mitternachtsgeläut, ein Tor fällt ins Schloss, heimliches Weinen, der ... |
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93 | Vom Tanz auf dem Seil - prosaische Reflexion | 15.12.21 | ||
Vorschautext: Da kämpft man, müht sich, erklimmt höchste Höhen, bangt Hände haltend und meint, ein Ziel vor Augen zu haben und zu ahnen, was sich lieben heißt; redet über Nichtigkeiten und weiß doch, dass das explosive Innenleben rastlosen Denkens Dynamit enthält und mit gewissen zündenden Gedanken nicht in Berührung kommen sollte; und hofft unverdrossen weiter darauf, klug zu werden; von wegen, denk’s nicht, setz auch nicht auf deine Erinnerung mit ihren vergoldeten Dornen, Vergangenheit ist unwiederbringlich, ... |
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92 | Herbstliche Gedanken | 09.12.21 | ||
Vorschautext: Wir halten uns die Hände nun in warmen Räumen; die Himmel leuchten nicht mehr goldenrot; es lösen letzte Blätter trudelnd sich von Bäumen, sie wissen nichts vom Wechsel in den Tod; Melancholie beleuchtet alles, was einst war; des Anfangs Zauber sucht man jetzt vergebens; das bange Warten auf den Abschied von dem Jahr – ist Ahnen der Vergänglichkeit des Lebens. © M.M. |
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91 | Spät ist es | 09.12.21 | ||
Vorschautext: Die stete Sicht auf Glück, das einstmals war, vergesst sie bloß, denn man kehrt nie zurück in jenen warmen Schoß; nun ist der Mond der Koffer, die niemandem gehören und der Verspätungen, die nicht mehr stören; der fremden Orte und der nie gewagten Worte; seid nicht so träg, Gedanken, biegt euch weit, und auch ihr Bücher - schreit eure Wut ins blasse Nichts, sitzt zu Gericht mit dieser Welt; ihr Kröten, unkt laut, dass es gellt, bei Tag und Nacht, ihr habt die Macht; wir brauchen Wandel, rüttelt die Menschen aus dem Schlaf, bringt sie zum Handeln und weckt sie auf, dass Frieden werde; rettet die Erde; und du, rück nah zu mir, dass ich dich mag, das sag ich dir; wir brauchen Liebe jetzt und Zärtlichkeit, halten uns warm, nehmen uns schützend in den Arm; Nacht ist es und mein Herz klopft laut, ich öffne meine Augen, wache auf, ich atme kaum, denn es war mehr als nur ein Traum, und es ist wichtig, dass ich’s sag, es ist die Wahrheit, auch am Tag, selbst in der Sterne Zeichen kannst du es lesen - ja, dunkle Tage sind, du bist allein mit jenem Kind, das du gewesen; spät ist es, ich verlass mein Haus, flieg aus mir selbst heraus, lass mich herab am Seil, gewebt aus trocknen Tränen, ganz tief hinab ins Tal des Sehnens, und, der Vergeblichkeit zum Trotz, nach hellem Licht, dem sich Versenken; und auch dem Hoffen, ER wird es lenken. © M.M. |
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90 | und dennoch | 26.11.21 | ||
Vorschautext: und dennoch träumen die Knospen von neuem Leben, weicht die Finsternis allmorgendlich dem jungen Licht, dreht sich Mutter Erde unverdrossen in gewohnter Bahn, begegnen mir die Kinder mit Glück in den Augen; und eben grade ist mir, als warte dennoch ein Summen der Hoffnung hinter den verdunkelten Horizonten darauf, von hellem Mut - wieder erweckt zu werden © M.M. |
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89 | du meine amaryllis | 26.11.21 | ||
Vorschautext: bleierne himmel so nacktschwarz die wälder träume, die lautlos zerschellen des nachbarn husten nebel, sie lasten so schwer ausgelesen die bücher angst in köpfen augen, die nicht mehr vertrauen fäuste in Taschen geballt ... |
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88 | an diesen sonnenarmen Tagen | 25.11.21 | ||
Vorschautext: an diesen sonnenarmen Tagen vielstimmigen Jammerns schmecken kalte Winde nach Tod, Not, nach Einsamkeit, versteckt sich die Wärme zugewandten Lächelns, die uns heilen will, hinter dem kalten Tuch verordneter Masken, droht die Liebe im Sumpf des Murrens, im Sprachlosen des Leidens zu ertrinken; an diesen sonnenarmen Tagen lauschen wir unter verdunkelten Himmeln zur Mitternacht schlaflos dem stillen Raunen der Vergangenheitsgeister, ... |
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87 | und du lässt los | 17.11.21 | ||
Vorschautext: brennt kein Licht mehr ticken die alten Uhren zu laut in mir und in euch fällt das Bunte das Gute der Schoß der Vergessenheit hinter den Wolken stürzen sich Sterne verglühen im klagenden Bitten schließen die Tore sich ... |
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86 | Unbehütet | 17.11.21 | ||
Vorschautext: Den Haselnussstock abgelegt auf dem Fels hoch oben, da hockte sie zitternd aus Angst vor dem Ziegenbock, mit gesenkten Hörnern zum Angriff bereit, hatte sie ihre lieben Kühe wieder alleine gelassen auf der Milchweide, die sie bewachen soll, hatte erneut versagt, du taugst nicht zur Kuhhirtin, hörte sie von der alten Bäuerin, Mädchen aus der großen Stadt mit den langen Zöpfen, den traurigen ... |
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85 | Für dich | 16.11.21 | ||
Vorschautext: Der Tag hat sich im Grau verzehrt, so schemenhaft die Geister, auch du hast das Genie verehrt - in Fugen ist er Meister; ich lausch gebannt dem Celloklang, er tröstet mich tagtäglich, und dennoch ist mir oft auch bang – die Lage ist unsäglich; mein Stern, er flackert so verzagt, als wollte er zerspringen, ... |
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84 | Gemeinsinn geht vor Eigennutz | 13.11.21 | ||
Vorschautext: In Dunkelheit such ich nach Licht, kaum Funkeln mehr am Firmament - viel Hoffnung spür ich heute nicht; die Erde leidet, und sie brennt; im Müll sind die Theaterkarten, mein letzter Mut schwimmt grade fort, Kulturgenuss muss wieder warten - zu viele Menschen sind vor Ort; die Seuche hält uns fest im Griff; Egomanie macht Seelen blind; ... |
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83 | wirf ein Zeichen auf's Papier | 05.11.21 | ||
Vorschautext: bist am Ende vom Latein, musst mit dir alleine sein; fluchst und jammerst vor dich hin, zweifelst an des Lebens Sinn … dazu geb’ ich, in der Tat dir den einzig guten Rat – Notstand setzt zwar enge Grenzen, doch begreif, nun kannst du glänzen, wenn du in dir selber gräbst, wenn du endlich das auslebst, was du an Begabung hast, es bereitet Lust, nicht Last; lass dich von dir selbst berühren, lass dich vom Gefühl verführen, Zeit hast du im Überfluss, sie kann Segen sein, Genuss; hör ... |
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82 | Glückssplitter | 23.10.21 | ||
Vorschautext: Wenn ich die Einsamkeit verfluche und grabe nach des Daseins Sinn, wenn ich nach jenen Worten suche, die das umschreiben, was ich bin, dann ahn’ ich es, die Zeit mit dir, sie füllt mein Wesen immer noch, bei Mondenschein ist sie in mir, dann gleite ich aus dunklem Loch, du warst Gesang in Dur und Moll, hast allen stets die Schuld vergeben, ... |
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