Titel | ||||
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121 | Hoffnungsmond | 07.05.22 | ||
Vorschautext: den Lärm brauche ich und die Stille, das Heiße, das Kalte, das Klare, das Trübe, die Lüge, das Wahre; brauche den Schmerz und die Heilung, das Schwarz des Dunkels, das Gold des Tags; die Schwere der Angst und die Leichtigkeit fröhlichen Lachens und Tanzens; steche mir mit dem Zirkel in meine Gedanken, markiere sie mit roten kreisrunden Grenzen, ... |
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120 | die Farbe der Farben | 29.04.22 | ||
Vorschautext: mein Denken an euch in der Nacht, es dröhnt, wenn euer Schreien nach Gerechtigkeit, nach Brot, nach Wasser, nach Liebe meine Trommelfelle zertrümmern will und sich alle lichten Gefühle des Lebens in scharfe Stücke aus Eis zu verwandeln drohen, hilf mir, Lieber, den Ballast der schwarzen Teile meines Fühlens, meines fliehenden Lebens ... |
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119 | ich widersetze mich | 19.04.22 | ||
Vorschautext: verwirrter Klageton schwebt über rauchgeschwärztem Horizont und die Ungewissheit der Dämmerungen kommender Tage breitet ihr graues Trauertuch über ausgebrannte Trümmer Häuser die Toten haben ihre Namen vergessen und legen kein Zeugnis mehr ab wer Feind ist wer Freund und unter der Last zu leise gesprochener guter Worte der Versöhnung trägt ... |
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118 | Letzte Pilgerreise | 15.04.22 | ||
Vorschautext: Am Ende des Pilgerwegs fragt er sich oft - war zu leben vergebens, nichts so wie erhofft; oder war’s ein Geschenk, ein wunderbares, des Gebens, Nehmens, ein Schönes, ein Rares; war’s ein inniges, zärtliches Händehalten, ein lächelnd gemeinsam die Zukunft Gestalten; ein gelegentlich sich mit Worten Verhöhnen - um sich bereuend danach zu versöhnen; mit Jammer, Jubel und so viel Liebe und dem Hoffen darauf, dass es ewig so bliebe; mit gemeinsamem Wandern in fremden Welten, ... |
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117 | Zeiten der harten Worte | 12.04.22 | ||
Vorschautext: Tränen trennen die Nacht vom Tag in der Ferne ein grollendes Donnern Geister von gestern sie tanzen Tango auf verbrannten Wiesen weil sie nichts wissen davon wie es jetzt ist vereinsamte Seelen ... |
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116 | Nur Hand in Hand | 31.03.22 | ||
Vorschautext: Der Krieg so nah bedroht die Menschlichkeit. Weckt Schreckensbilder auf aus alter Zeit. Werden wir je gemeinsam wieder wandern, durch Felder, Wälder zieh’n, ein’ Tag am andern? Die Waffen mehren - wohin führt uns das? Das Feindbild nähren schürt die Wut, den Hass und macht uns für die eine Wahrheit blind - dass wir doch erdweit Schwestern, Brüder sind. Die Welt im Wandel, Angst hat zu viel Macht. Wer steht mir bei, geht mit mir durch die Nacht? ... |
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115 | du bist bei mir | 22.03.22 | ||
Vorschautext: du bist bei mir sie schießen bomben töten wieder und drohen mit totaler Vernichtung tonloses Singen und Hände haltend bin ich bist du sind wir eingesperrt in starren Kristallen der Erinnerung in den Kampf um Leben oder Tod mir fehlt die Stille fehlt deine Nähe wie wir da hockten in Verzweiflung ... |
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114 | geronnene Zeit | 22.03.22 | ||
Vorschautext: geronnene Zeit im Bangen erstarrt, die Frühjahrsblumen, sie vergessen das Blühen und hinter den schwarzen Gardinen des Zimmers der Kindheit im Krieg wehen die eisigen Winde, während sich der Grauregen schüttet über unbegrünten Fassaden der verblassenden Winterhäuser, neigt und biegt sich mir meine Straßenlaterne müde lächelnd entgegen, ganz ohne zu scheinen; Angst und Zuversicht, sie schlummern Seite an Seite; ... |
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113 | So hebt sich der Morgen | 11.03.22 | ||
Vorschautext: Auch dieser Tag vergeht; trage geduldig das Kreuz der Irrwege andauernder Suche nach Heimat selbst im Schlaf; ich laufe, laufe davon vor der Angst und vor mir; taumle verstört, es rast die Flut der Bilder blutig geröteter Horizonte; nie wieder ein Krieg, bitte, ... |
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112 | Wir haben leider nichts gelernt | 08.03.22 | ||
Vorschautext: Wir haben leider nichts gelernt aus all’ den großen Kriegen, vom Frieden wieder weit entfernt träumt man erneut vom Siegen, Misstrauen macht die Augen blind, im Vormarsch ist das Hassen, in Bunkern Mutter, Vater, Kind, Glücksträume nun verblassen, die Wahrheit wird sich selber fremd, sie lügen, wenn sie chatten, ... |
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111 | und meine Seele durfte fliegen | 08.03.22 | ||
Vorschautext: nur loben will ich, darf nicht klagen, denn heute möchte ich euch sagen - es ist die Wahrheit und kein Spiel - denn aus dem hohen Himmel fiel - da zählte weder Zeit noch Raum - ein helles Licht in meinen Traum, umhüllte zärtlich mich mit Summen, es heilte mein in Furcht Verstummen und hob mich auf und trug mich fort an einen wundersamen Ort, ... |
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110 | ich flehe | 01.03.22 | ||
Vorschautext: abrüsten, innerlich, äußerlich, zu verzichten neu lernen, nur das kann diese Erde retten, dachte ich, meintest du; wir waren so sicher, so soll es sein; sich hoffend Hände reichen - weltweit; wenn Zeiten sich wenden, änderst du dein Denken - das Zweifeln bleibt, meinst du, Aufrüstung kann je zum Frieden führen?, diesen Despoten in seine Knie zwingen?, zum Umdenken bringen? fragen wir uns sehr bang, und so ratlos, unsicher; ist weit weg, fühlte ich, ... |
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109 | Wenn man | 01.03.22 | ||
Vorschautext: Wenn man alt ist und versteht, dass begrenzt ist alles Leben, dass es nicht mehr lange geht, und man weiß, so ist es eben - dann lenkt man den Blick zurück, blendet aus die dunklen Zeiten, und man sieht nur noch - das Glück; kann sich darauf vorbereiten, dass die Zeiten sich nun runden, Licht - es wird verdrängt vom Schatten, und ich zähl die guten Stunden, die wir miteinander hatten. ... |
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108 | Wir haben das Lieben verlernt | 01.03.22 | ||
Vorschautext: Gedankengebäude der Lust zersplittern in deinen Augen, ich fühle dich nicht mehr, wir haben das Lieben verlernt; der Mut versteckt sich hinter den Masken, meine Hilferufe verstummen im Nordwind; ein Nachbar versteckt Granaten im Mantel; die Mauer hilflosen Verschweigens der Worte verdirbt die Schönheit unserer Träume; jemand sagt, nur das Heute zählt, das Gestern hat Zukunft zerstört; abgebrannt sind wir von innen nach außen, Lippen haben das Lächeln verlernt; Angst hat die Macht übernommen; lass uns in den ... |
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107 | Die Hoffnung lässt sich nicht vernichten | 22.02.22 | ||
Vorschautext: Die junge Pracht der Lenzkulisse ahnt nichts von dem, was ich vermisse; es ist gewiss das Händehalten, den Tag gemeinsam zu gestalten, es ist die Wärme des sich Spürens, die Zärtlichkeit des sich Berührens, das nachts sich aneinander wärmen und leise von Vergangnem schwärmen, der Himmel glänzt unschuldig blau, die Sonne strahlt, als gäb’s kein’ Gau, ... |
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106 | Irrwege des Lebens | 10.02.22 | ||
Vorschautext: Irrwege des Lebens bis hin zu den vergilbten Briefen früher Tage verloren sie ihre Schatten stolze Vögel der Nacht lassen ihre Schwingen wehen über lecken Dächern verlassener Dörfer menschenleere doch zum Bersten voll Erinnerungen dort tief unten an dem schläfrigen Fluss da ändert unser Schweigen die Richtung wird zu Papier beschriftet sich selbst mit Fragen der Nähe der Weite ... |
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105 | geronnene zeit | 10.02.22 | ||
Vorschautext: geronnene zeit im bangen erstarrt die frühjahrsblumen sie vergessen das blühen und hinter den schwarzen gardinen des zimmers der kindheit im krieg wehen die eisigen winde während sich der grauregen schüttet über unbegrünten fassaden der verblassenden winter häuser neigt und biegt sich mir meine straßen laterne müde lächelnd entgegen ganz ohne zu scheinen angst und zuversicht sie schlummern seite an seite ... |
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104 | ohne uns | 27.01.22 | ||
Vorschautext: wenn nach uns alles beten stumm verhallt sein wird am ende der tage, ist die welt wieder wüst und wild wie am anfang, und die bitterkeit der vergeblich geweinten tränen fällt aus leerem himmel auf die ausgedörrte erde, doch irgendwann, da wird es wieder ... |
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103 | regentag | 27.01.22 | ||
Vorschautext: des regentags grauer gleichmut verdrängt erinnerung an die herrlichkeiten der abendröten meiner kindheit ©M.M. |
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102 | Du weißt doch, dass er nicht wiederkehrt | 18.01.22 | ||
Vorschautext: Du wachst zu früh auf, dein Kopf ist schwer, und fragst dich, wer bin ich nun wirklich, wer; was lief im Leben denn falsch, was lief richtig, was war für mich letztlich prägend und wichtig? Wo ist der eine Weg, der nur mir bestimmt? Das Grübeln dir den Atem fast nimmt; denn dein zweifelndes Fragen nach dem Morgen, du weißt genau, es bringt Qualen und Sorgen; hör auf damit, bitte, das rate ich dir, leb’ besser bewusst im Jetzt und im Hier, ... |
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