Profil von Marie Mehrfeld

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Anzahl Gedichte: 161
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Titel
21 dein Herz in Stücke reißen 03.07.21
Vorschautext:
bestürzt trete ich aus dem Dunkel des verwüsteten
Walds meiner frühen Kindheit, so viele Baumkronen
hieb der wilde Sturm in Stücke, er mähte die hohen
vertrockneten Kiefern gnadenlos nieder, es war ein

Schlachtfeld; ja, wir führen Krieg gegen uns selbst
und haben ihn fast verloren, warum spüren wir das
nicht; die farbigen Bilder der zärtlich rauschenden
Buchenwälder, sie sind noch so lebendig in mir; die

steinern eingefasste Quelle spuckt nur noch wenig
brackiges Wasser; halte meine hohle Hand darunter,
...
20 Nebel der Zwischenwelt 03.07.21
Vorschautext:
Stille klammert sich fest,
nur nichts aussprechen;
verschlucke die Tränen;

wir fühlten das Feuer, es
blieb; brannten Wunden
aus mit den alten Worten

der Liebe; du bist in mir,
um mich; in den Nebeln
der Zwischenwelt, da ist

...
19 Sinnfragen 02.07.21
Vorschautext:
ja, ich spür’, dass ich bin, und mein Leben hat Sinn, doch frag’ ich auch - wer? wo komme ich her, wo will ich nur hin, was bringt mir Gewinn? wenn du schläfst, bin ich wach, bin ich stark und du schwach, wenn du wachst, find’ ich Ruh,

und ich weiß dann, dass du mich beschützt, wenn es donnert, wenn’s blitzt; meine Seele, sie zittert, wenn es stürmt und gewittert, dann habe ich’s schwer, dann fürcht’ ich mich sehr, denn der Donner, er weckt alte Ängste in mir, die tief innen versteckt;

und dann danke ich dir, dass du neben mir gehst und mich hörst und verstehst, wer bin ICH, fragst selbst du, s’lässt auch dir keine Ruh’, wurden Ziele verfehlt? ist’s die Liebe, die zählt? wann stirbst du und wann ich? ich weiß es doch nicht;

Konturen verschwimmen, die Bilder verblassen, ich kann nichts bestimmen, sollt’s Denken sein lassen, ich spüre die Wand und kann nichts begründen, ich such’ deine Hand, um Hoffnung zu finden, und frage doch weiter, ganz unbeirrt,

wie bleiben wir heiter, wird’s hell, wenn man stirbt? ist das Dasein nur Schmach? gibt’s ein Leben danach? kann es sein, ich gehör’ nicht in diese Zeit? bin ich ein Relikt der Vergangenheit? mein Herz ist so voll, der Kopf ist so leer, mir fehlen die Zeiten

des Wanderns sehr, nur im Traum kann ich siegen, nur im Traum auch weit fliegen, über Täler und Höhen, und ich will’s noch mal sehen, wie das golden dämmernde Morgenlicht sich widerspiegelt in deinem Gesicht; sucht ein Jeder sich in dem Anderen nicht?

...
18 Der Jubel der Lerchen - 7 Heiku 01.07.21
Vorschautext:
Seit er dich verließ,
schlagen triste Gedanken
Wellen in dir;

du verkriechst dich
vor dem Licht des Lebens
und meidest den Tag;

dich bespiegeln
in dunklen Abgründen
gestriger Pfützen

...
17 Wenn gar nichts gelingt 30.06.21
Vorschautext:
Ich stell’ mal die Frage, ja, doch, unbedingt:
kennst du die Tage, wenn gar nichts gelingt?

Zwei Hassmails im Netz, 'nen Dünnpfiff dazu,
den Knöchel verletzt, komm kaum in die Schuh,

was super Gemeines, ein Kurzschluss, genau,
muss fluchen, nichts Feines, die Suppe, zu lau,

piesackender Rücken, schniefendes Heulen,
s’schmerzt beim Bücken, zwei Hinterkopfbeulen,

...
16 Jetzt. 29.06.21
Vorschautext:
In meinem Kopf ist es so leer, die Stille drückt mir auf’s Gemüt,
mir fehlen deine Worte, sehr, ob scharf, ob leise, ob vergnügt,

verstört bin ich, es ist so dunkel, wo ist die Wärme deiner Haut
und wo des grünen Blicks Gefunkel, ich hab mir meine Sicht verbaut,

mein Blick von dir nicht mehr gespiegelt, verletzt mein Ich, der Kopf gesenkt,
die Fenster nun auch tags verriegelt, die bunten Bilder abgehängt,

mir ist die List, der Zorn, die Lust vergangen wie ein schöner Traum,
dir ist mein Schweigen nicht bewusst, wir teilen nicht mehr einen Raum,

...
15 An den Mond 29.06.21
Vorschautext:
Du mit deinem milden Strahlen
schleichst dich nachts durchs Fensterglas,
hilfst mir, Schwärze hell zu malen,
hebst mich aus dem Tränennass;

komm und taue auf mein Herz,
zieh mich in den weiten Raum,
dass ich gleite himmelwärts,
lass mich schweben wie im Traum

in unendlich weite Höhe,
dahin, wo die Sterne funkeln,
...
14 unversehens 28.06.21
Vorschautext:
unversehens fällt Traurigkeit
wie ein Schatten über mich her
ein ausgehungerter Wolf mit
müden Augen auf der Suche

nach der Beute zur Nachtzeit,
will mich nicht reißen lassen
der Tag, wenn er so dunkel ist,
verzehrt sich selbst zu hastig,

schottet sich ab, das Fühlen in
Watte verpackt, ohne Gesang,
...
13 Freundschaft 27.06.21
Vorschautext:
Ein Netz, aus Nähe und Treue gestrickt
und immer wieder aufs Neue geflickt,
im Rinnen der Zeit ergraut, verblichen,

lautes Gehabe dem Leisen gewichen,
ich bin verwundert, ein Vierteljahrhundert
halten wir Hände, ja, das spricht Bände,

wir konnten streiten um Kleinigkeiten,
mal rauf, mal runter, das hielt uns munter,
will weiter dich halten und mit dir gestalten,

...
12 klare Klänge 26.06.21
Vorschautext:
die Abendröte von der Schwärze
der Nacht verschluckt,

nun nicht in Melancholie versinken,
lass deinen Atem fließen

und die Finger über das Holz springen
und spür das zarte Zittern,

wenn Körper und Seele eins werden
mit dem Singen deiner Flöte,

...
11 Angekommen 25.06.21
Vorschautext:
Bin angekommen, hab
Abschied genommen,
war fähig, zu lieben,
bin standhaft geblieben,

hab Leben geboren,
Vertrauen verloren,
hab Qualen erlitten
mit Flehen, mit Bitten

und habe, tief unten,
mich wieder gefunden,
...
10 Der Tag vergeht 25.06.21
Vorschautext:
Auch dieser Tag vergeht;
trage geduldig das Kreuz
der Irrwege andauernder
Suche nach Heimat selbst
im Schlaf; ich laufe, laufe
davon vor dem Licht und

vor mir; finde mich nicht
in den fragend bittenden
Augen der mir so fremden
schwarzweiß Maskierten;
taumele blind und stumm,
...
9 Mäandernde Gefühle 25.06.21
Vorschautext:
Der Abend graut, die Lebensstunden wandern, wo ist die Zartheit der Berührung nur geblieben, wie sehn’ ich mich nach euch, ihr meine Lieben, zu schnell verdrängt ein langer Tag den andern;

wo ist die Zartheit der Berührung nur geblieben, zwei Kerzen zünd ich an, nicht nur für mich, ich weiß, ihr goldner Schein, er heilt auch dich, so ist die Trübheit der Gedanken bald vertrieben;

wie sehn’ ich mich nach euch, ihr meine Lieben, Geduld, sie schwindet, will nicht länger warten, sitze allein mit mir auf einer Bank im Garten und les’ die Briefe, die wir einst uns schrieben;

zu schnell verdrängt ein langer Tag den andern, der Sonne Strahl füllt mich mit Zuversicht, ob diese Freude bleibt - das weiß ich nicht; Gefühle, die im Hoffnungsstrom mäandern.
8 auf der suche 25.06.21
Vorschautext:
auf der Suche bin ich, nach letzter Klarheit
und nach der einzig gültigen Wahrheit,
nach dem, was mich beim Grübeln umtreibt
und danach, was uns am Ende noch bleibt,

auf der Suche raus aus dem alten Trott,
nach dem einen alles verzeihenden Gott,
die Regeln habe ich oft missachtet und
auch zu gefällig mich selbst betrachtet,

geleugnet hab ich und Worte bereut,
gegeb'ne Versprechen brach ich erneut,
...
7 Mein Wunder 25.06.21
Vorschautext:
Man glaubt es kaum,
im Regen fiel

vom Wind verweht
mir in die Hand

ein Blatt vom Baum,
so zart wie Samt,

zwar war es nur
von vielen eines,

...
6 verhaltenes Atmen 25.06.21
Vorschautext:
bittet mich deine brüchige Stimme um Einlass,
und ich öffne die Fenster weit weit und lausche
auf ein Zeichen von dir aus deiner anderen Welt,

ein Amseltier bin ich mit gebrochenen Flügeln,
weil dein Gelächter nur noch verhalten schallt;
tauche ein in das Wandern unserer alten Wege,

suche nach verlorenen Liedern der Liebe und Lust,
höre wisperndes Blau rufen nach glühendem Rot,
und es öffnet sich zagend klagend das graue Grau

...
5 Mein stiller Teich 23.06.21
Vorschautext:
Da liegt er, einem Spiegel gleich,
so silbern froh und still, mein Teich,

die Blätterschatten werfen Flecken
bis in die kleinsten Buchten, Ecken,

sie hüpfen selig auf und nieder und
bringen mich in’s Lot gleich wieder,

der Tag heut’ ist für mich gemacht,
nach jenem Albtraum letzte Nacht

...
4 Frühlingssinfonie 22.06.21
Vorschautext:
Wer weiß schon genau, wieso
solche Weisen machen froh?
Die sich auseinanderwinden –
und doch stets zusammenfinden.
Jenes Jagen in zwei Stufen,
gleichberechtigt lautes Rufen,
leises Miteinandermischen,
disharmonisch auch dazwischen.
Dann die reinste Harmonie -
ohne sie gelingt es nie.
Falls die Töne lento fließen,
heißt es einfach: Augen schließen.
...
3 echo deiner worte 21.06.21
Vorschautext:
orte, an denen ich nicht war,
sind ohne mich ausgekommen,
und ich ohne sie,

meine irrwege
brachten mich näher zu dir,
brücken, die uns tragen,
bauten wir aus den steinen,
die uns stolpern ließen,

mich annehmen, wie ich bin,
hast du mich gelehrt,
...
2 Der Füller mit der schwarzen Tinte 21.06.21
Vorschautext:
Wie die Vermisstenlisten wachsen im späten Herbst – es schmerzt. Und das Bewusstsein ihres Fehlens auch. Was scheint verschwommen und was klar? Handeln wir besser aus dem Bauch?

Was ist gelogen, was ist wahr? Wir suchen Licht. Fragen nach Leben, es muss sie geben. Stirbst du nach mir? Nein, jetzt noch nicht? Geh’ ich vor dir? Und wenn, dann wie? Zu welcher Zeit? Ist’s Utopie?

Bist du bereit? Such’ ich die Klarheit im Gestirn? Ist sie nur Staub in meinem Hirn? Wie hieß der Ort, in dem du damals lebtest? Da war ein Pfad durch’s Feld im Mai, der Mohn, der Flachs, der laue Wind.

Da war viel Haut. Da war’n wir Zwei, bereit. Die Zärtlichkeit. Doch wann und wo. Und die Gesichter, zugewandt, sind sie dir alle noch bekannt? Waren wir froh, haben wir Widerspruch gewagt,

lag Wut in dem, was wir gesagt? Wer ging mit wem? Alles vergessen? Hast du die Dinge je besessen, nach denen du dich manchmal sehnst, hast du sie früher je erwähnt?

Der Kinder Lachen, sind meine nicht und doch ein Teil von mir, das sag ich dir. Die tote Amsel hier, war es der Kater? Das schöne Tier, das abends klagt vor unsrer Tür?

...
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