Profil von Marie Mehrfeld

Typ: Autor
Registriert seit dem: 21.06.2021

Statistiken


Anzahl Gedichte: 161
Anzahl Kommentare: 337
Gedichte gelesen: 23.412 mal
Sortieren nach:
Titel
161 Wenn gar nichts gelingt
Vorschautext:
Ich stell’ mal die Frage, ja, doch, unbedingt:
kennst du die Tage, wenn gar nichts gelingt?

Zwei Hassmails im Netz, 'nen Dünnpfiff dazu,
den Knöchel verletzt, komm kaum in die Schuh,

was super Gemeines, ein Kurzschluss, genau,
muss fluchen, nichts Feines, die Suppe, zu lau,

piesackender Rücken, schniefendes Heulen,
s’schmerzt beim Bücken, zwei Hinterkopfbeulen,

...
160 Dunkelkind
Vorschautext:
wir reisten
auf dem Rücken
greiser Schildkröten
in unbenannte Welten,
in den Zeiten zwischen den

Monden teilten wir uns Galle
und Honig, dann brach die Decke
über unserer Herberge zusammen und
zertrümmerte alles, was vorher war; liebes
trunkenes Flüstern haben wir in der Monotonie

...
159 Glückssplitter
Vorschautext:
Wenn ich die Einsamkeit verfluche
und grabe nach des Daseins Sinn,
wenn ich nach jenen Worten suche,
die das umschreiben, was ich bin,

dann ahn’ ich es, die Zeit mit dir,
sie füllt mein Wesen immer noch,
bei Mondenschein ist sie in mir,
dann gleite ich aus dunklem Loch,

du warst Gesang in Dur und Moll,
hast allen stets die Schuld vergeben,
...
158 Mein Dank ist groß
Vorschautext:
Mein Wort zuviel kommt nicht zurück.
Ich trag das Joch.
Ein Wort zu wenig? Auch kein Glück.
Das weiß ich doch.
Die Runde, die ich nicht verlor?
War Sieg für mich.
Die Liebe, die mir gut gelang?
Belohnte mich.
Die Sprachen, die ich nicht gelernt.
Es tut mir Leid!
Die Ruhe, der ich nicht gepflegt.
Zu wenig Zeit?
...
157 Ich grüble, suche
Vorschautext:
Ich murre, fluche,
ich grüble und suche
den Sinn des Lebens –
oftmals vergebens;

der Liebe mehr Tage?,
den Tagen mehr Liebe?,
ach wenn ich doch viel
gelassener bliebe;

der Zeit mehr Träume?,
dem Träumen mehr Zeit?,
...
156 Leben zieht oft krumme Bahnen
Vorschautext:
Leben zieht oft krumme Bahnen,
weil sie noch nichts davon ahnen,
greinen Kinder, wenn sie zahnen;

unter uns sich Balken biegen,
weil wir zu viel’ Pfunde wiegen,
wenn wir nachts im Bette liegen;

höchst wahrscheinlich ist erlogen,
dass wir einst mit Pfeil und Bogen
grölend durch die Wälder zogen;

...
155 schlüsselloses Haus
Vorschautext:
bräche jemand mit den geschärften Messern des Hasses ein
in mein schlüsselloses Haus, wäre ich wehrlos ausgeliefert,
es sei denn, du stündest mir bei, verjagtest alle alten Ängste;
schlafwandele ich ohne dich auf dem Wanderweg ins Nichts

und verstecke mich in dem verknoteten Geistesgeäst meiner
verwilderten Denkmuster, die sich im Nichtwissen verbergen,
im Fabelreich meiner Phantasie, die tags und nachts leuchtet,
die mich wohlig ummanteln will mit den Farben der Harmonie;

Rufe der Einsamkeit, sie verklingen im Klang perlender Fugen,
die mich am Leben erhalten und mir sanft die Seele streicheln;
...
154 für immer und ewig
Vorschautext:
sanfter Südwind trug
Wärme und rote Worte zu uns
in der letzten sternklaren Sommernacht,
als hauchdünne Nebelschleier der Lust lagen
über dem unersättlichen Feld der Wünsche, verfing
sich liebkosend in deinem dunklen Haar und verwehte

die Reste alltäglichen Grübelns, Salz trugen wir auf der Haut
unter dem Streichelschweiß der Berührung, und als die Sonne
sich rotgolden träge aus der Dämmerung schob, kam eine Schar
schönäugiger Traumvögel mit wehend schwingendem Flügelschlag
über das Meer gezogen, streifte deine und meine geschlossenen
...
153 ich mochte es ...
Vorschautext:
wenn du lächeltest,
als hätte ein Schmetterling

deine Wimpern berührt
und deine Augen leuchteten,

weil dir Erinnerungen
helle Bilder spiegelten,

wenn du beim Gähnen
seufzend die Arme recktest,

...
152 IHR!
Vorschautext:
Macht aus mir, was ich bin,
reiht euch auf zu Kolonnen,
gebt dem Leben den Sinn
und bereitet uns Wonnen,
kennt den Wert der Dinge,
berührt unsre Seelen,
seid Rettungsringe und
versteckt euch in Höhlen,
habt das Lügen erfunden,
könnt vernichten und funkeln,
seid der Wahrheit verbunden,
beschützt uns im Dunkeln,
...
151 über Horizonte hinaus
Vorschautext:
unter dem Baum sitzend, eingeritzt in die vom Alter
zerfurchte Rinde die Namen derer, die zu uns gehörten
in der Zeit heller Gesänge, zerbrechlicher Träume,

Gefühle ziehen Bahnen, zitternd in banger Erwartung
ungespiegelter Phantasien, nicht fassbarer Ewigkeiten,
erlebte Glücksmomente, selbst unter den Augenlidern,

menschenleere Uferpfade unter steilen Klippenfelsen,
gestreichelt von ungestümer Sanftheit gestriger Worte,
sehe ich Wege, sich windend über Horizonte hinaus, in

...
150 Die Träumerin
Vorschautext:
Nachts ist die Zeit, wo sie tut, was sie will,
dann ist sie bereit, dann wird’s in ihr still;
Phantastin ist sie, will raus aus der Welt,
das Träumen ist, was lebendig sie hält;
sie flieht vor sich selbst in wildem Lauf,
Gott Hypnos, er fängt sie tröstend stets auf;
ihre Träume schillern in silbernem Glanz
und vergehen lautlos im stummen Tanz;
aus zarten Schleiern besteht mancher Traum,
er flüstert und weht in den weiten Raum,
er kann wie ein Federwölkchen sein,
sie greift danach, will eins mit ihm sein;
...
149 Blicke weiten sich
Vorschautext:
nun, da Dämmerung diesen Tag besiegen will,
hocken rhythmisch zuckende vorvorgestrige
Gedankenfetzen auf dem Fenstersims, und sie

bejammern die wandernde Zeit; jetzt nicht die
Ohren schließen, sich nicht dem Sog der alten
Weisen entziehen, die dich ernährten in deiner

Traurigkeit, als du Kind warst; ja du musst den
Raben die roten Verbände von den Schnäbeln
lösen, dass sie reden von dem, was war, und du

...
148 geliehene Zeit
Vorschautext:
lass dich
tragen von der
Zeit, die da raunt
von frohen Jahren,
stets zum Abschied sei
bereit, denn die Zeit birgt
auch Gefahren, du hast alles
nun verziehen, doch selbst du
wirst bald vergehen, deine Zeit
ist nur geliehen, öffne dich, um zu
verstehen; sieh, wie welkes Laub von
Bäumen stets im Herbst zu Boden fällt,
...
147 Gefühle zur Nacht
Vorschautext:
Gefühle zur Nacht,
Dunkelgeflüster im rostigen
Laub, Ungesagtes verhallt, wate
in stillen Pfützen, Wolkenwand flieht,
Tod der Tagmotte, verblühte Rose im Glas,
ein Tor fällt ins Schloss, heimliches Weinen, von
irgendwoher verhaltenes Murmeln, Mitternachtsgeläut
verklingt klagend, Augen spiegeln die Zeit im mondlosen
Himmel, alles Gewesene ruht nun im samtenen Mantelsaum,
verklingt klagend, Augen spiegeln die Zeit im Mondlosen,
irgendwoher verhaltenes Murmeln, Mitternachtsgeläut,
ein Tor fällt ins Schloss, heimliches Weinen, der
...
146 Die Hoffnung lässt sich nicht vernichten
Vorschautext:
Die junge Pracht der Lenzkulisse
ahnt nichts von dem, was ich vermisse;
es ist gewiss das Händehalten,
den Tag gemeinsam zu gestalten,

es ist die Wärme des sich Spürens,
die Zärtlichkeit des sich Berührens,
das nachts sich aneinander wärmen
und leise von Vergangnem schwärmen,

der Himmel glänzt unschuldig blau,
die Sonne strahlt, als gäb’s kein’ Gau,
...
145 ich widersetze mich
Vorschautext:
verwirrter Klageton schwebt
über rauchgeschwärztem Horizont

und die Ungewissheit der Dämmerungen
kommender Tage breitet ihr graues Trauertuch

über ausgebrannte Trümmer Häuser die Toten haben
ihre Namen vergessen und legen kein Zeugnis mehr ab

wer Feind ist wer Freund und unter der Last zu leise
gesprochener guter Worte der Versöhnung trägt

...
144 momentaufnahme
Vorschautext:
weit verstreut die
blätter deines letzten
briefes mit füller und tinte,
alle vorwürfe sind geschwärzt,
weggelächelt, denn sie sind nur ein
dokument der einsamkeit, die auch du
spürst; ich weiß nicht, welcher sprachart ich
sie zuordnen soll, bleibt mir das verbrennen auf
dem nassen kalten balkon; vor mir die schlanke vase
mit den gelben plastik blumen, grau eingestaubt, ich mag es,
dass sie mir nie widerspricht; lerne, mit mir alleine zu sein, nicht,
dass es leicht wäre; sind so viele eingebrannte narben in meiner alten
...
143 Letztes Lächeln
Vorschautext:
Die Vagkeit des Erinnerns
verblasst im Sprachlosen,
dein letztes Lächeln verliert

sich im ewig ratternden Zug
der Zeit; der junge Tag graut;
die Trauer in deinen Augen;

du sehnst dich nach Heilung;
der Kater schnurrt schlafend,
und du suchst immer noch,

...
142 Gedankenspiel
Vorschautext:
Wandelbar bist du
wie der grade eben am
Himmel über mir ziehende
Wolkenberg, der sich in einen
verblassenden schwarzen Vogel
verwandelt und für zwei Augenblicke
das gütige allwissende Lächeln des lieben
Gottes meiner Kinderzeit zeigt, bleib mir treu
bis zum letzten Tag letzten Schlag meines Herzens;
du unendliches Gedankenspiel über den Sinn des Seins


...
Anzeige