Heiße Zeiten
Ein Gedicht von
Marie Mehrfeld
Die Luft über dem Erdreich glüht,
scharf zeichnen sich die kurzen Schatten,
es stirbt, was gestern noch geblüht,
die Lust, die Liebe selbst ermatten,
der Wüstensonnenstrahlen Wut
versengt die Wiesen und die Felder,
nimmt Tieren, Pflanzen, Menschen Mut
und legt sich bleiern über Wälder,
die Hitze dräut so permanent,
ich wünsche mir mit bangem Schweigen,
dass Kälte steigt vom Firmament
und sich die heißen Zeiten neigen,
erst wenn sich Dämmerung ausbreitet
und Bäume wieder Schutz uns spenden,
Saturn sich zeigt, vom Mond begleitet,
kann ich den Klagesang beenden,
nun kühlt der Abendwind die Stirn,
der Samt der Nacht hüllt sanft mich ein,
vertreibt das Zweifeln aus dem Hirn,
ich schlafe wohlig summend ein
und flieg beim Träumen hoch hinaus,
mein Dorf, es liegt im stillen Schlummer,
schau lächelnd auf mein kleines Haus,
bin weit entfernt von allem Kummer …
©M.M.