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Titel
4390 Hybridmode
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Hybridmode

Jahrzehntelang hab' Samen ich erstanden
Und die Tomaten davon ausgesät,
Damit die guten Früchte nicht zu spät
Auf unserem Küchentisch dann landen.

Nach Eisheiligen ins Freiland gepflanzt
Versprach der Ansatz eine gute Ernte.
Je weiter der Ertrag sich nun davon entfernte,
Desto übler wurde, wo die Sehnsucht tanzt.

...
4389 Alltagsschizophrenie
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Alltagsschizophrenie

Vollmundig schimpfte da ein Umweltschützer,
Dass der Insektenschutz bei uns bleibt auf der Strecke,
Wenn wir doch alle als Naturvernützer,
Herausreißen den Baum, den Strauch, die alte Hecke.

Und er beklagte das Insektensterben,
Dass Wildbienen, Nachtflieger es kaum gebe:
Auch wenn sie großformatig für die Bienen werben,
Wird kaum etwas getan, dass der Bestand sich hebe.

...
4388 Naturglück
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Naturglück

Nun daddeln sie wieder in der Bahn,
Noch gähnend und müde von der Nacht
Und leben so ihren Freiheitswahn,
Obwohl alles im Netz ist längst erdacht.

Man sieht da Bilder, liest Nachrichten,
Lenkt sich von den Gedanken ab,
Die sich oft auf den anderen richten:
So hält man Nerven auch auf Trab...

...
4387 Kehr' um, oh Mensch!
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Kehr' um, oh Mensch!

Kehr um, oh Mensch,
verlasse Dein bequemes Leben,
bei dem Systeme automatisch alles heizen,
kühlen – auch bewegen und am End' vernutzen!

Dein breiter Fußabdruck –
ist weltweit er nur Pferdehuf?

Nein, nicht der Teufel ist's,
der Deinen Himmel rötet,
...
4386 Bodenretter
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Bodenretter

Früher waren die Parzellen klein,
Bauern mussten kräftig meliorieren:
Tierdünger musste es dazu sein,
Um die Ernten gut herbei zu führen.

Man säte deshalb auf den kleinen Feldern,
Was an Fruchtwechsel man damals betrieb,
Holte bisweilen Mulch aus eigenen Wäldern
Für einen zeitigen, gelingenden Austrieb.

...
4385 Paradiese
Vorschautext:
Paradiese

Am Wochenend Verwandte besucht
In ihrem Maiengarten:
Wirtschaftlich sind sie nicht sehr betucht
Und können doch groß aufwarten

Mit Hüttchen und einem Pavillon,
Wo überall wächst frisches Grün,
Dem Hingucker Besitzerlohn,
Weil die sich um das Land bemüh'n.

...
4384 Ein Jahr lang 70 fahren!
Vorschautext:
Ein Jahr lang 70 fahren!

Ich stand am Rand der Autobahn
Und sah, wie die Geschosse
Beim Überhol'n mit hohem Zahn
Steigern die Adrenalinsoße.

Es war doch Sonntag, keine Not,
Auf Autobahnen so zu rasen,
Riskieren dort Leid und den Tod –
Irrsinn ist nicht zu fassen!

...
4383 Ratesendungen
Vorschautext:
Ratesendungen

Es geht nur noch ums liebe Geld,
Wenn im Fernseh'n die Ratewelt
Von Werbeblöcken okkupiert
Nur noch am Zaster interessiert.

Beim Spiel mit Menschen um Millionen
Muss das für Einschaltquoten lohnen,
Die Werbung sehr hoch eingepreist,
So dass man prächtig damit reist.

...
4382 Erwachen
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Erwachen

Wenn Morgentau
die Wiesen netzt
und Erde tief durchatmet,
schwindet das Grau
und was verletzt
fürs Leben sich nun wappnet.

Steh' auf, mein Tag,
die Sonne streicht
sanft über Flur und Wälder,
...
4381 Vogelsang
Vorschautext:
Vogelsang

In wohltuendem Sonnenglast
Am Morgen, in der Frühe,
Wenn Vogelsang das Herze fasst
Ganz frei und ohne Mühe

Steht auf der Tag nach Regennacht
Und holt sich helles Licht,
Sind unsere Sänger aufgewacht
Mit Zwitschern, leicht und schlicht.

...
4380 Anerkennung
Vorschautext:
Anerkennung

Wenn Menschen mit Dir reden wollen,
Suchen sie Dich dabei als Hörer:
Aufmerksamkeit sollst Du da zollen,
Mut machen – nicht als Oberlehrer.

Mancher leidet an seinem Stand,
Bei dem er schwere Arbeit findet,
Wird deshalb wenig anerkannt,
Obwohl viel Zeit ihn dabei bindet.

...
4379 Tomatenzucht
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Tomatenzucht

Vor einem Jahr vom schönsten Strauch
Die Großtomate abgepflückt,
Nicht zugeführt dem Schlund, dem Bauch,
Die Samen alle ausgedrückt

Und diese mehrmals dann gewaschen,
Getrocknet auf dem Backpapier,
Sie ein Jahr ganz in Ruh' gelassen
Für ein neues Erntepläsier.

...
4378 Kindheitsglück
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Kindheitsglück

Sanft schienen mir einst große Weiten
Im Flächenland, eben geboren,
Wo lebensoffen zu den Zeiten
Die Elternliebe eingeboren
Den Stolz man spürte, wenn im Sand
Hinter dem Haus ich Kuchen formte,
Im Horizont nur Kinderland –
Die Pflicht noch nicht das Leben normte.

Es lebten die Verwandten noch,
...
4377 Jugendrecht
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Jugendrecht

Auch heut'ge Jugend hat das Recht,
Frei und beherzt zu argumentieren,
Denn ihrer Zukunft geht es schlecht,
Wenn wir nicht ihre Nöte spüren:
Dann sind wir damit nicht gerecht!

Wenn dann die Arroganz des Alters
Der Jugend Mitwirken beschneidet,
Die sich um ihre Zukunft sorgt,
Werden Lösungen kaum aufbereitet,
...
4376 Blatt, Hase, Liebe
Vorschautext:
Blatt, Hase, Liebe

Der Sternekoch legt großes Blatt
Des Kopfsalats zur Tellermitte:
Ein Türmchen er errichtet hat,
Darauf kommt die Polentaschnitte.

Egal, wo man das Blatt anschneidet,
Ein jeder, wie er's haben will,
Weil nun das Schlundhaus ja entscheidet:
Was dient zuerst dem Gaumenspiel?

...
4375 Löwenzähnchen
Vorschautext:
Löwenzähnchen

Da klemmt es zwischen Betonplatten:
Ein Löwenzähnchen, Blatt und Blüte,
Wo bisher wir kein Wirken hatten –
Nichts deutete auf Lebensgüte.

Im Sonnenglast und halb verdorrt
Bringt es hervor die kleinen Sämchen.
Man glaubt es kaum: Hier ist der Ort
Für Schirme mit den schönen Dämchen.

...
4374 Denkwechsel
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Denkwechsel

Die Überlebensfantasien
Münden in einen großen Strom,
Stigmatisiert oft als Manien,
Wo Leben noch in Luxus, Chrom.

Vergesst mir nicht den Sonnenkönig,
Der feiersüchtig und bigott:
Menschen kümmerten ihn herzlich wenig,
Der Enkel starb auf dem Schafott!

...
4373 Mozartarien in Italien
Vorschautext:
Mozartarien in Italien

Da steh'n zwei jugendliche Sänger
Und singen mozärtlich von Liebe.
Er tanzt um sie, wie jener Fänger,
Der weiß um seine großen Triebe.

Sie zeigt ihm erst die Abneidung,
Verwirft mit allerliebsten Worten.
Doch er verstärkt die Zuneidung,
Umwirbt piano, dann auch forte.

...
4372 Leidproblem der Welt
Vorschautext:
Leidproblem der Welt

Wir dürfen nicht länger zusehen,
Wie unsere Welt abdriftet,
Nur noch Gefährdungen stiftet,
Weil wir zur Vernutzung gehen.

Leidverhalten trifft dann alle,
Weil wir Augen verschließen
Sie nur öffnen zum Genießen,
Leugnen die Zerstörungsfalle.

...
4371 Gefühl und Vernunft
Vorschautext:
Gefühl und Vernunft

Aus der vagen Verwobenheit
der unteren Tiefenschichten geboren
wallt ein dumpfes Gefühl auf,
treibt langsam nach oben
und bricht sich die Bahn
mit steigender Gewissheit.

Ja, es ist wie es immer war:
Lange zuvor waberte
ein Unbestimmbares als Vermutung
...
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