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Titel
3914 Morgenstille
Vorschautext:
Morgenstille

Schon erste, leichte Nebelfelder
Füllen die Gärten, nässen Bäume,
Ziehen hinauf in nahe Wälder,
Damit Natur ja nichts versäume.

Fern hört man leise Vogelstimmen,
Vom Orte nur gedämpfte Laute.
Lavendelbüsche locken Immen
Und Winde haben jetzt noch Flaute.

...
3913 Sagenhaft
Vorschautext:
Sagenhaft

Traumfindend stehen die Sterne zum Mond,
Wenn ich den Blick zum Himmel wende,
Wo fast alles vertraut, bewegungsgekonnt
Mir mehr ist, als nur Augenspende.

Natürlich kennen wir alle die Bilder,
Welche uns unser Sternenkreis bietet.
Doch mir bleibt er ursprünglicher und wilder
Als ein Weltganzes, das Respekt mir gebietet.

...
3912 Kolonisierung der Lebenswelt
Vorschautext:
Kolonisierung der Lebenswelt

Das war zu allen Zeiten so,
Dass in Städten sich Handel mühte,
Käufer wie Händler waren froh,
Dass am Markte die Vielfalt blühte.

Doch wenn uns nur noch Waren reizen,
Wird alles zu Marktwert und Preis:
Um ständig Konsum anzuheizen
Gibt Werbung nun den Dauerreiz.

...
3911 Angst und Freiheit
Vorschautext:
Angst und Freiheit

Kommt Freiheit ohne Ängste aus
Oder gibt es erst dann Freiheit,
Wenn Ängstlichkeit beschreibend
Zur Freiheit führt uns, treibend?

Kommt aus bewehrtem Hexenhaus
Nicht immer schon ein Satan 'raus,
Der allenfalls Krieg lässt erwarten,
Wenn Anhänger da werbend starten?

...
3910 Was könnte bleiben?
Vorschautext:
Was könnte bleiben?

Ist die Natur der Wüchsigkeit
des Lebens immerzu Balsam?

Glaubst Du, dass etwas von uns bleibt,
wenn erst ein großer Meteorit
sich in der Erden Mitten treibt,
der Tod allein hat seinen Schnitt!

Ruinen, Tote, Brandgewächse
verhindern die Erinnerung
...
3909 Bordsteinschwalben
Vorschautext:
Bordsteinschwalben

Adler schweben majestätisch über Berge,
Schauen auf die Wiesen, Wälder, Felsen,
Bau'n sich auf mit Augen, ihren Stärke,
Recken sich nach Beute mit den Hälsen.

Nur die kleinen Bordsteinschwalben meinen,
Es den übergroßen Diven nachzumachen,
Leben nicht im Sein, gerne im Scheinen,
Schminken sich vor Kameras – und lachen.

...
3908 Besonnenheit
Vorschautext:
Besonnenheit

Wer immer nur besonnen lebt,
Der frisst alles in sich hinein,
Selbst wenn im Sonnenschein
Die lange Liebesglut abebbt.

Wer nur besonnen lebt,
Hat vielleicht nicht begriffen,
Dass, wo man angegriffen,
Nicht noch nach Nähe strebt.

...
3907 Vertrauen
Vorschautext:
Vertrauen

Von Vertrauen reden – nur?
Im Vertrauen handeln – immer?
Vertrauen aufbauen – wo?
Vertrauen leben – warum?
Vertrauen anmahnen – bei wem?
Vertrauen suchen – wie?
Vertrauen verkündigen – wann?
Vertrauen finden – bei wem?
Vertrauen geben – wieviel?
Vertrauen schenken – wem?
...
3906 Machtaphorismen
Vorschautext:
Machtaphorismen

Säßen wir noch auf den Bäumen
In den waldgeprägten Räumen,
Würden wir nicht pathogen,
Wenn wir nur auf and're seh'n?
*
Müssen wir denn da zuschauen,
Wo Mitmenschen sich verhauen
Oder sucht das Menschenrecht
Wege aus diesem Unrecht?
*
...
3905 Lavendelglück
Vorschautext:
Lavendelglück

Die beiden halbrunden Kugelbüsche
sind zwar schon zu den Wurzeln verkahlt,
und dennoch treiben sie sanft alljährlich
zu magischer Blühkraft weit nach oben.

Blaulila tragen die Rispenblüten,
als wären sie in der Provence zu Hause,
behängt von Früh' bis zu später Stunde
mit Insekten und ganzen Immenschwärmen.

...
3904 Rosenblüte
Vorschautext:
Noch hatt' der Regen alle Rosen fest im Griff,
Er zielt auf ihre Blüten, ihre Köpfe.
Die großen, die er wild ergriff,
Schüttelten nur die alten Schöpfe,
Denn aus Erfahrung wussten sie:
Die Sonne ist's, die Kraft dem Regen lieh.
©Hans Hartmut Karg, 2019
*
3903 Umkehr
Vorschautext:
Umkehr

Noch schwankend und mit Schmerz im Leib
Erhebt er sich aus seinem Morgenschlaf:
Quartaltrinken ist für ihn stets ein Hype,
Er ist da uneinsichtig und so gar nicht brav.

Der Blick geht auf den Boden, ein Papier,
Das leicht vergilbt unter dem alten Schrank
Er vorholt und es mit sicherm Gespür
Nachliest – der Neugier sei hier ewig Dank!

...
3902 Vierzig Kilometer
Vorschautext:
Vierzig Kilometer

Hast Du das denn auch schon gefühlt,
Was aufkeimt, wenn Du erst bezwungen
Den Geist, der kommentierend alles kühlt,
Was Deinem Ehrgeiz doch gelungen?

Es ist der faule Geist des Angenehmen,
Der gern die Tage, Dein Gemüt besetzt,
Verpflichtet nur dem allzu Bequemen,
Damit die Mühe ja kein Auge netzt.

...
3901 Naturbadesee
Vorschautext:
Naturbadesee

Man hat sein Wissen sehr erweitert,
Kam auf die glänzende Idee:
Damit auch die Provinz nicht scheitert,
Schafft man sich diesen Badesee,

Denn mit viel Kalk und ohne Chlor
Wird das Naturwasser gereinigt.
So zog man die Entscheidung vor
Und hat sich auf's Projekt geeinigt.

...
3900 Versteh' ich nicht!
Vorschautext:
Versteh' ich nicht!

Am Morgen im Einkaufszentrum
Seh' ich Sushimänner stehen,
Kommen dabei nicht herum,
Müssen auf den Austausch sehen.

Sie werfen mit Verpackung alles
In ihre großen Plastiksäcke
Und bringen so im Fall des Falles
Auch Gutes jeden Tag zur Strecke.

...
3899 Mitten
Vorschautext:
Mitten im Tag
brennt die Hitzeglut
auf die Kakteenblüte
und verstärkt
deren rotlila treibende
Opferfarbe.

@Hans Hartmut Karg
2018
3898 Bildwirkungen
Vorschautext:
Bildwirkungen

Man wird auf kleinem Blatt Papier
Auch große Räumlichkeiten schaffen,
Wenn zielführend Eigenmanier
Die Horizonte kann erschaffen.

Formen sind oft schon ausverkauft,
Mit denen Bilder kunstvoll werben,
Wo Form sich mit der Bildung rauft
Und Kunstwerke doch elend sterben.

...
3897 Lagunengarten
Vorschautext:
Lagunengarten

Die Serenissima, hellwach:
Auf allen Wassern fahren Boote.
Paläste halten sie in Schach,
Geben ihnen noble Note.

Türkisfarbe aus Wasserweite
Hat längst die Sonne eingefangen
Und führt uns hin zur Augenweide,
Womit zum Garten wir gelangen.

...
3896 Brodelkessel Erde
Vorschautext:
Brodelkessel Erde

Methan steigt aus den Rindermägen,
Kohlendioxid aus Verbrennungsmotoren:
Wollen wir damit das Klima erlegen,
Das sich längst gegen uns verschworen?

Himmelsstreifen aus Kerosin
Mit Saharasand angereichert –
Und überall dieser Heizungssinn,
Erdnah Ozondünste gespeichert!

...
3895 Fremde Gaben
Vorschautext:
Fremde Gaben

In diesen überhitzten Zeiten
Brechen Inkakakteen auf,
Mit denen sich die Augen weiten,
Weil Blüten strahlend und zuhauf.

Je mehr die Sonnenkräfte knechten,
Desto mehr treten Exoten auf,
Lassen vergessen die Schneewächten,
Die einstmals gehörten zum Lebenslauf.

...
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