Titel | ||||
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194 | Knallgrünes Narrenzelt - oder: Es lebe das Leben! | 28.04.17 | ||
Vorschautext: Ein knallgrünes Narrenzelt lädt zum Spektakel: Narziss jongliert Sterne, eidottergelb mit blassen Näschen. Klatschrote Röcke wirbeln gerne über sattschwarzer Krume. Ich schultere jedem Frosch einen Kuss auf den Buckel um tautropfentrunkene Liebe im Krötengalopp zu dir zu senden. „Was ist Eurer Begehr?“, ... |
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193 | Zauberer Frühling | 22.04.17 | ||
Vorschautext: Der Frühling spreizt eitel sein buntes Gefieder, Frau Sonne tropft Honig auf milchige Haut. Und hinter den Wolken hat keck sich der Regen den schönsten der Bögen im Himmel erbaut. Es küssen die Linden sich jenseits der Mauer, die Wangen erstrahlen in zartestem Grün, recht schamhaft verweben sich auch die Clematis, die blassrosa Köpfchen durch Rankhilfen ziehn. Man sagt: alles neu, alles schön macht der Frühling, so hoffe auch ich auf die Wärme, auf Mai! ... |
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192 | Taurus - Geburtstagsgrüße an einen Verschollenen | 20.04.17 | ||
Vorschautext: Wege, die sich kreuzten und verschlangen, Hände auf des andren Wangen, Herzen, die einander nährten hinterließen Fährten. Dein Bildnis und auch meines währten von Anbeginn zu Anbeginn tief in unseren Seelen. Wo trug es dich hin, Taurus, was lockte dich? Welcher Sinn ... |
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191 | Weil es so ist | 12.04.17 | ||
Vorschautext: Nie wieder mit suchenden Händen begreifen, nie mehr ein dich-liebenden-Auges-Erspähn. Die Früchte, die satt in den Seelen – ja, unseren!- reiften, die müssen in Kälte und Dürre und Hunger vergehn. WARUM? Die Ernte verdorrte, und ich Irrlicht musste wie blind über staubige Wege entfliehn, und das wo ich tief, tief im Inneren wusste: die Fäden, sie würden uns fest, fester ziehn. WARUM? Ich hör deinen Herzschlag in mir noch erschallen, und hört auch der meine lang vor deinem auf… ... |
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190 | Dieses Wort | 06.04.17 | ||
Vorschautext: Ein Wort durchtrennte alle dunklen Weben als weit entfernten Lippen es entstiegen. Es sirrte, flirrte, herzte – drauf ist’s sachte libellengleich in Lüfte aufgestiegen. Wie zarte Daunenfedern, Seifenblasen, wie Pusteblumenschirmchen, Mückenschwärme, durchquerte es selbst dunkle Wolkenfelder mit seiner Wahrheit, Licht und Wärme. Ein Wort, ein Wort, es flog libellengleich, ein Wort .. ein tiefes, großes Wort es hing ... |
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189 | Ich wünschte mir: ein Wort | 04.04.17 | ||
Vorschautext: Wasserfall, ich hör dein Brausen, Tosen, Rauschen, ich habe mich – du glaubst nicht wie! – doch bloß gesehnt nach seiner Stimme, die mir lieb und traut war hab‘s bittend, fragend, flehend oft erwähnt. Waldesrand, ich hör dein Rauschen, Knistern, Rascheln Ich habe mich – voll Schmerz – so sehr verzehrt nach seinem Lachen, seinen Sätzen, ach, nur Worten… war dieser Wunsch zu viel, zu groß , war er … verkehrt? Blumenmeer ich hör dein Summen, Singen, Kosen ... |
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188 | 19xx | 03.04.17 | ||
Vorschautext: Dies ist aus den 90-er Jahren. Es fiel mir auf einem vergilbten Zettel aus einem alten verstaubten Tagebuch undatiert entgegen. Plötzlich waren so unglaublich viele Jahre vergangen. Ich war wieder plötzlich wieder ein Mädchen und weinte. 19XX: ICH HATTE HUNGER und wusste es nicht. Hunger nach mehr Gerechtigkeit. Jetzt, da ich ihn nicht stillen kann, rechtelos, verkannt ERKENNE ich ICH HATTE SEHNSUCHT und wusste es nicht, Sensucht nach Liebe. ... |
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187 | Der Eine | 01.04.17 | ||
Vorschautext: Hat es dich im Schatten meiner Wimpern gefroren? Konnte dich meine Haut nicht beflügeln? Ich weiß, mein Blick gab dich nicht frei… War es mir denn verboten deinen Willen zu satteln und dein Ungemach zu zügeln? Was für mich grad begann war für dich längst…vorbei. ... |
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186 | Lache! | 30.03.17 | ||
Vorschautext: Wie lang ist's her, dass dein Lachen in mein Ohr kullerte? Wie weit liegt's zurück, dass der Klang deiner Stimme mir über den Scheitel strich, meine Wangen benetzte, um dann an meiner Schulter zu ruhn. Schwinge, Ton, küss mein Gemüt! Möge die letzte Silbe nie verebben. ... |
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185 | Engel | 21.03.17 | ||
Vorschautext: Am Wünschen und Nichtfassenwollen, was unter Gottes Blick geschah, am Sehnen und am Missverstehen bin ich verzweifelt. Tage gehen in Wochen über – deren Schar lässt Mond um Mond wie Rubel rollen. Mein Engel, in diffusen Augenblicken, die aus dem Zug der Zeit sich lehnen, kann sich mein Blick zum Himmel dehnen. Hilf mir, dem Denken zu entrücken! ... |
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184 | Es wispert "Abschied" | 09.03.17 | ||
Vorschautext: Flocken fallen stumm und sachte, obschon der Mai von Sommer kündet. Als ob versteckter Herbst es brachte, dass Frühlingsfreud im Winter mündet. So zeugt des Pfingstfests hellste Blüte in aller Pracht von Sterblichkeit … zart rieselt Schnee als Sterbekleid, dass er Erinnerung behüte. Es wispert „Abschied“ wie von Ferne… zwei Füße, die schon nicht mehr sind… ... |
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183 | verloschne kerzen | 24.02.17 | ||
Vorschautext: tränen tanzen welke blüten röten scheu das urgestein marmorwange toter engel fügt sich in den reigen ein. einsamkeit sieh meine farben tropf mich ... |
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182 | Rote Brände | 11.02.17 | ||
Vorschautext: Ich treibe kraftlos. Längst erstickt dies Lebensdrängen. Kein Fieber spült mehr meine matten Nerven. Und unsre stark verzerrten Schatten werfen sich gegen all die Fäden, Stricke an denen baumelnd die Geschicke von uns zwei müden Kriegern hängen. Ich halt‘ es mit den wahren Sehnsuchtstollen, so sind‘s die Lebensvollen, die mich so berücken, die gleichfalls nehmen wie bestücken. und donnernd jeden Gipfel überrollen. ... |
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181 | Mein gläsernes Herz | 03.02.17 | ||
Vorschautext: Als deine Küsse noch auf meinen Augen ruhten, barg der Wind meinen Atem in seinen Fluten und es bog sich ein jedes Wort ins Schweigen - und es zog der Blick, der dir zu eigen, mich tief, so tief in dich ... |
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180 | Der letzte aller Sterne | 14.01.17 | ||
Vorschautext: Den Blick nach innen wird die Erde sich ein letztes Mal in mir entfalten, bevor die Schranken, die mich halten sich heben, dass ich endlos werde. Die Hände leer, ich taste blind, vor mir gähnt dunkle Ferne. Wo du einst standst, braust nun der Wind, raubt mir den letzten aller Sterne. Und meine Lippen atmen aus, ein letztes müdes Nach-dir-fassen… ... |
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179 | Geschichte einer Liebe | 11.01.17 | ||
Vorschautext: Als unser Glas noch voll war maßen wir die Zeit an Schneckenspuren und irdene Schönheit an Libellenflügeln –doch nichts kam DIR gleich. Faun, wie entfesselt spieltest du die Fiddel, brachtest meine Saiten zur Krümmung und faltetest Dimensionen ... |
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178 | Kinder ( 3 Haiku bzw Senryu) | 10.01.17 | ||
Vorschautext: Nutella am Mund - Mama, ich küss dir 'nen Bart! Was sind Kinder süß. * Kleine Honighand - Mama, ich wärm' mich an dir! Liebe klebt ewig. * ... |
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177 | Die auf Theia ritt | 09.01.17 | ||
Vorschautext: Sag, erinnerst du dich an mich, ich bin die, die vor Äonen auf Theia ritt, sich mit deiner Erde zu vermählen. Wir zwei erschafften den Mond und in Chaos, Staub und Geröll da brüteten wir durchs kosmische Jahr alles blaue Leben. ... |
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176 | Die Voliere | 09.01.17 | ||
Vorschautext: Ihr Lied ist hinter goldenen Gittern verstummt. Und jenes Flügelschlagen aus vergangenen Liebestagen gelähmt. Was bleibt ist nur ein Zittern. So streckt sie sehnend, hungernd ihre Kehle gen ›Jenseits-Gittern‹, raus, ins Lichterland des nahen Heimatwaldes … doch die Hand, die sie ergriff, bezwang auch ihre Seele. Ihr leises Lied franst in die Stille. Der, den sie liebt, ist fort gestoben. ... |
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175 | Liebe ist (3 Haiku) | 08.01.17 | ||
Vorschautext: Kuss auf die Augen Finger ganz eng verwoben- kein Ring verspricht mehr * Geheime Sprache zwischen liebenden Menschen sagt mehr als ein Kuss * ... |
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