Titel | ||||
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94 | Der Wanderer der Zeit | 25.06.15 | ||
Vorschautext: Sacht rührt mich die Vergänglichkeit, wohl sanfter noch als du. Es naht so still mit leichtem Schuh der Wanderer der Zeit, setzt sich zu uns dazu. Er zwingt die Kerze in die Knie und zaubert dunkle Schatten, das Abendrot entflieht den Matten dichter Wolken, die er spie. Der Nacht enthuschen Ratten. ... |
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93 | Mojito | 19.06.15 | ||
Vorschautext: Du weißt es, oder, dass ich dich unwiderstehlich finde wie Schokoeis, wenn du so bittersüß lächelst? Einen Handstand möcht ich machen, weil du so locker neben mir liegst, Dulce di Latte, wie hingegossen. Stattdessen kapitulier ich vor einer Ladung Amarenakirschküssen. Mit Sahne. Heute Abend gibt es nichts als Feldsalat... Wie knusperbraun sind deine Wangen gegen das Pfirsich Melba meiner Handteller. ... |
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92 | ungeküsste erde | 13.06.15 | ||
Vorschautext: Im schoß meines kopfes nistet der abschied bald schlüpft der schmerz die natternbrut wächst auf zur bestie die fleisch zerreisst nach salz nicht nach blut schmecken meine tränen kein lebewohl nur ein voneinander scheiden wenn der tag sein licht ausatmet und sehnsucht gibt der nacht die sporen es bäumt sich die schwarze schnaubend auf springt gestreckt schweiß an den flanken über uhrenzeiger ... |
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91 | Sommervogel | 08.06.15 | ||
Vorschautext: Von allen Wildblumen pflück ich am liebsten dein Lachen. Es besitzt den Charme und die Ehrlichkeit offener Schalenblüten, wenn es im Dunkel deiner Augen in vollem Flor steht. Von allen Schmetterlingen erhasch ich am liebsten deinen Kuss. ... |
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90 | Und wieder gähnt der Orkus | 08.06.15 | ||
Vorschautext: Als weiße Sense frisst du dich durch Wolkenfelder, knöcherner Mond, hängst nach getaner Arbeit matt überm Morast als wenn‘s gestattet wär zu sterben. Schwefelgelbe Fahnen, auf, auf, entsteigt dem Orkus! ... |
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89 | Vom Lieben | 29.05.15 | ||
Vorschautext: Dein Kuss fragt, ob ich dich liebe. Ich lasse ihn ein Weilchen auf meinen Lippen tanzen, bevor ich ihn mit einer Antwort zu dir zurückschicke: Pflück doch dies Lachen aus meinen Augen, bevor es hellblau erblüht wie Vergissmeinnicht. Ich schüttele den Schalk aus meinem Kopf und das Haar aus meiner Stirn. ... |
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88 | In deinen Spiegeln | 27.05.15 | ||
Vorschautext: Mein Blick verirrt sich in die Ferne, dort wo das Blau das Grün begießt, wo Sonnen in den Bäumen wachsen, dein Kuss auf meine Lippen fließt. Mein Sinn taucht oftmals in die Wellen all deiner Emotionen ein. So möcht auch ich von deinem Wesen im Innersten durchschwommen sein. Mein Wort, das schick ich in die Weite, leis schlüpft es dann in deinen Geist, ... |
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87 | All meine Farben | 26.05.15 | ||
Vorschautext: EIDOTTERGELB – Aurora schmiert mir wie Schleim die Wärme ins Gesicht. BLAU mein Denken, Trachten, Fühlen doch es erstirbt im schwefeligen Licht. GIFTGRÜN so ranken meine Sorgen aus Mauerritzen himmelan, zersetzen mich in saure Tränen, dass ich sie gießen kann. KARMESIN klebt zäh die Abendsonne und blutet hilflos ins Geäst ... |
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86 | Es küsst dich zart... | 07.05.15 | ||
Vorschautext: Ich halt stets Schritt, bist nie allein, kenn deine Räume, deine Wege, umgarn dich sacht und lull dich ein und bist du müd – dann werd ich rege: Zieh dich in meine Tiefen und beherrsche deine matten Glieder, hauch dir mein Wesen auf den Mund, sing dir in Moll die schönsten Lieder. Und holt der Schlaf dich in sein Nest, ich werd nicht von dir lassen! ... |
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85 | du bist für mich... | 05.05.15 | ||
Vorschautext: In Schnee und Sturm bist du der Kuss, den starke Böen zu mir tragen. Vom Gugelhupf bist du der Guss, in Eiseskälte Hut und Kragen. Im Frühlingsschauer bist du mir ein Schirm aus frischen, grünen Blättern, hältst mich in deinem Arm geschützt vor dem April – und allen Wettern. Was meinen Blick gefangen hält bist du – des Sommers schönste Farbe. ... |
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84 | Wenn der Kuckuck ruft | 04.05.15 | ||
Vorschautext: Unsere Füße säen Schritte, Asphalt erblasst unter all dem Grün. Blau, so blau unsere Sohlen die zertanzen alle Konventionen und wirbeln den Staub alter Regelwerke himmelwärts wie Pollen, dass die Ödnis weicht und Farben trinkt. Nie zuvor sah ich Steine Leben brüten! ... |
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83 | Nur wer die Sehnsucht kennt | 03.05.15 | ||
Vorschautext: Mein Licht schreit in die Stille bevor es erstickt – geboren das Schwarz. Schichtwechsel: Die Nacht übernimmt das Regiment, begräbt den Tag unter hunderttausend Dohlenfedern. Meine Stimme blutet ins Dunkel, ein Wort erwacht, streckt sich, raunt und schaut mich fragend an. Einsamkeit dröhnt in meinen Ohren, ... |
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82 | An meinem geheimen Ort | 02.05.15 | ||
Vorschautext: Dein Kopf-in-den-Nacken-Lachen biegt sich mir entgegen. Deine Rippen tanzen auf und ab und auf und ab. Ich halte dies Husch-in-mein-Herz-Strahlen, dies breite Grinsen von deinem Erdbeermilch-Mündchen fest, so fest. Fester noch, als der gelbe Ring in deinen bling-bling-Augen ... |
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81 | Sandblüten | 21.04.15 | ||
Vorschautext: Unsere Stunden sinken ineinander, als die Zeiger unserer Uhren sich endlich finden, und das Kalenderblatt des unbeschriebenen Tages wird weißer Sand, vor dem sich unsere Gestalten abheben wie Schattenrisse vor der Kulisse unserer Träume. Mein Sehnsuchtsblau schreibt es auf jede noch so kleine Blüte, ... |
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80 | Lümmeljahre | 21.04.15 | ||
Vorschautext: Ameisen im kleinen Bauch, dein heißer Kopf an meiner Brust, Klatschmohn blüht auf deinen Wangen. Nasses Stroh dein Haar unter meinen Händen. Wie zittern deine Beine als du den sicheren Hort verlässt. Ein Paar grüne Ringelsocken erobern das Spielfeld und auf deinen Lippen wächst mein Mutterkuss zu einem Stoßgebet. Glockenheller Jubel: ... |
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79 | Unsere Liebe | 16.04.15 | ||
Vorschautext: Ist unsre Liebe nicht ein bunter Falter, der sich nach reinen, weißen Blüten neigt, bevor der Wind ihm flüstert „Du musst weiter“, worauf er schillernd in die Lüfte steigt. Ist unsre Liebe nicht ein Waldesrauschen, der Klang von Ästen, mit der Bö vermählt… Melodien von Blättern, die im Wind sich bauschen, ein Kanon der Natur, die UNS beseelt. Ist unsre Liebe nicht wie wilde Pflanzen, die fern der Gärten sich auf kargem Land ... |
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78 | Schenk mir den Juni | 31.03.15 | ||
Vorschautext: Wolken preschen durch den Himmel. Durchkämmt, zerfurcht von blattlosen Ästen entladen sie ihr Wintergrau über uns im Schutz der nackten Hecke. Eine Böe bricht sich das Genick in deiner Halsbeuge, verliert ihren Schrecken, denn nun trägt sie Noten von Sandelholz, Leder und Eichenmoos. Ewig möcht ich dich so atmen! Mir klopfen Tropfen auf die Stirn, -pock, pock, pock!- ... |
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77 | Kein Weg | 29.03.15 | ||
Vorschautext: Sobald die Nacht durch roten Brodem tanzt, die Abendsonne sich im Schwinden übt, und letztes Scharlach sich im Schwarz verschanzt, wird mir vor Einsamkeit der Sinn getrübt. Dann legen kühle, schwere Ketten sich wie Schlangen mir um Hände, Füße und die dunkle Saat des Alptraums keimt und ich press mühsam mir nur Stille aus dem Mund. In dieser dumpfen Ruhe brütet leis der Wahnsinn, der mich längst regiert. ... |
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76 | Alle Brunnen unserer Welt | 25.03.15 | ||
Vorschautext: Als Nomade schlage ich mein Zelt in den grenzenlosen Weiten unserer Liebe auf und werde sesshaft in deiner Nähe, die mich hält. So ist dies nicht ein Weg der endet, sondern einer, der sich an jedem Tage stets selbst als neu entdeckt. Eine Route, die sich in sich selbst schließt und nicht ziel- und endlos weit in sandiges Gedün erstreckt. Unter dem Schirm deiner Wimpern im Schatten deiner Worte ... |
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75 | Vom sachten Töten | 18.03.15 | ||
Vorschautext: Du teerst den Weg zu seinem Herzen. Früher war’s ein Trampelpfad, links und rechts von Wildblumen gesäumt. Von ihrem Duft wurdest du getragen. Heut versinkst du in Wogen von Parfum und mähst die Blüten mit deinem Mercedes nieder. Du berechnest die Statik seiner Gedankenschlösser. „Versuch dich besser in moderner Architektur“, mahnst du. „Und mach nicht nur auf Immobilien! Aktien bringen auch Profit!“ Früher seid Ihr gemeinsam spazieren gegangen. Mitten im Grünen. ... |
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