ungeküsste erde
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Im schoß meines kopfes nistet der abschied
bald schlüpft der schmerz die natternbrut
wächst auf zur bestie die fleisch zerreisst
nach salz nicht nach blut schmecken meine tränen
kein lebewohl nur ein
voneinander scheiden
wenn der tag sein licht ausatmet
und sehnsucht gibt der nacht die sporen
es bäumt sich die schwarze schnaubend auf
springt gestreckt schweiß an den flanken
über uhrenzeiger
und neuer morgen stützt sich
auf einen zerbrochen traum
humpelt dorthin
wo die schwere erde
vom himmel ungeküsst bleibt
© Anouk Ferez 2015