Titel | ||||
---|---|---|---|---|
54 | Die Umarmung | 13.01.15 | ||
Vorschautext: Nun kehr ich heim in deine Worte, schmieg meinen Blick in dein Gesicht, erklimm die Linie deiner Lippen, tauch in die Schatten deiner Haut. In deiner Stille werd ich tönern. Das Rascheln meiner Wimpern verschmilzt mit dem Laut wandernder Hände, und mischt sich schließlich ... |
||||
53 | Zwischenräume | 12.01.15 | ||
Vorschautext: In all diesen Eulenrufnächten, die marmortraumdurchwirkt über taggetränkte Mosaiken streifen, skizzieren unsre Phantasien bewegte Silhouetten nie geschauter Wunder. An all unsren Webspinnenmorgen, durch die sich rostroter Brodem durch nachtverschlissene Nebel zieht, brüten atemstille Sekunden verschmolzener Lippen ... |
||||
52 | Theseus | 11.01.15 | ||
Vorschautext: Weit stärker noch als jeder fleischgeword’ne Trieb, ist das Echo allen Fühlens, dies Sehnen, das uns blieb. Nicht einmal ein Kuss entschlüpfte den engen Maschen dieses Netzes, das unsre seelenvolle Liebe aus dem gold’nen Faden knüpfte. Das Labyrinth, mein Liebster, es birgt gar keinen Schrecken, ... |
||||
51 | Das Mahnmal | 10.01.15 | ||
Vorschautext: Mein Hoffen ließ mich endlich steigen von des Heimatmeeres Grund. Mein Lied verstummte und ein Schweigen legte schützend sich auf meinen Mund. Mit jedem Meter schloss sich eisern um meine Brust ein kalter Ring und meinen Leib zerfraß ein Schmerz der mir heiß durch alle Glieder ging. Ein Schrei gefasst in tausend Blasen, die tänzelnd sich durchs tiefe Blau ... |
||||
50 | Pandoras Box | 09.01.15 | ||
Vorschautext: Erschauernd breche ich die Schale, erspäh dich bebend auf dem Grund, und gleich dem heil’gen Grale führ deine Lippen ich zum Mund. Und tief zu deinen nackten Füßen, dort ruht im Dreck zerstört das Ei. Ich ahne schon, ich hab zu büßen, zu viele Kräfte sind nun frei. Pandoras Box steht nunmehr offen, seitdem die Schale ist zerstört. ... |
||||
49 | Wer wir sind... | 08.01.15 | ||
Vorschautext: Als Theseus gehst du am goldenen Faden, stellst dich in verworrenen Gängen der Schreckgestalt deiner eigenen Triebe, lässt Ariadne in tiefem Schlaf zurück. Als Perseus schützt dich Athenes Schild vor Medusas tödlichen Blicken. Freist schließlich als Held die schöne Andromeda. Fällst als Paris dein Urteil und entfachst für allezeit ... |
||||
48 | Entlang der Nachtgasse | 05.01.15 | ||
Vorschautext: Stunden schlüpfen aus den Uhren, kopfloser Gedankenfluss, und inmitten deine Spuren - der Wahnsinn haucht mir einen Kuss. Einsamkeit tropft aus den Wänden, gläserner Medusenblick, Bilder fliehen meinen Händen nicht einmal der Trug lügt sie zurück. ... |
||||
47 | Dezemberregen | 19.12.14 | ||
Vorschautext: Kein arktisch-weißes Schneegestöber, kein sanftes Knirschen unterm Fuß, inmitten tiefer, grauer Wolken stehst du und hebst die Hand zum Gruß. Gebannt vom Charme jener Sekunde, in der du lachend vor mir stehst, umarm ich selbst den Regenschauer, der uns umspielt, bis dass du gehst. Die Eiskristallromantik, ehrlich, vermisse ich auch nicht ein Stück, ... |
||||
46 | DAS AUGE | 18.12.14 | ||
Vorschautext: Im tiefen Dickicht der Gedanken, wo fahles Mondlicht durchs Geäst sich zwängt und all die wilden Ranken in nebulösem Dämmer lässt, klafft unerwartet eine Lichtung zwischen Wirklichkeit und Dichtung und hält zentral ein Auge fest: Als schwarzer See liegt es umschlossen, von Emotionen die lindgrün – von fernem Sternenlicht begossen – sich bis zum dichten Buschwerk ziehn; ... |
||||
45 | befreit | 15.12.14 | ||
Vorschautext: Zerschlage längst erstarrte Nähe, zermalme auch die kleinsten Scherben, ich wünsch mir, dass im Staube alle Erinnerungen an uns sterben. Zerrede alles, was einst heilig und schreie tot, was uns vor Zeiten als liebevolles Flüstern rührte und lass es in die Gosse gleiten. Die Bürde deiner Einflussnahme, die Maske deiner Männlichkeit, ... |
||||
44 | Wie könnte ich... | 12.12.14 | ||
Vorschautext: Habe dich aus meinem Geist schließlich herausgedacht. Dort ruhtest du seit Anbeginn – als Idee, als Wunsch, als Bild, an dem ich unbewusst alles gemessen habe. Bist nun Fleisch geworden, nimmst alle Räume ein mit diesem Blick, diesem Lachen, das meine Ängste, meine Sorgen einfach gutenachtküsst ... |
||||
43 | Es weihnachtet sehr | 12.12.14 | ||
Vorschautext: Prächtig gewandet die Schneepracht die Stadt, es hängen schillernde Zapfen eiskussgezaubert, doch wie von Kristall, schillernde Schönheit in jedem Stapfen. Strahlende Menschen mit Sanftmut im Blick, denn zarteste Orgeltöne beflügeln das Handeln, lenken den Sinn, dass man die Lieben daheim verwöhne. Börsen geleert, doch die Taschen gefüllt, ein jeder der preise sich selig, ... |
||||
42 | Einst | 08.12.14 | ||
Vorschautext: EINST... … glichen wir kühnen Schatten, die ihre Herren im Abseits stehen ließen und selbstbestimmt umherwandelten. … ähnelten wir Poesie, boten Inhalt für zarte Verse, die den Verstand betörten. … erinnerten wir an Sonne und Mond, die ihren Lauf verließen und einander in einen Hauch von Ewigkeit hüllten. ... |
||||
41 | Griffst weit zurück in der Zeit | 07.12.14 | ||
Vorschautext: Griffst weit zurück in der Zeit, wirbeltest Staub von Geschichten, in denen du noch in Großmutters Schoß geborgen warst und ich noch nicht geboren. Sprachst vom verlorenen Paradies, als Gott noch in unseren Gemütern wohnte, als wir an warmen Feuern spielten, du drüben im Osten und ich hier. Warfst mir große Namen zu von Dichtern, Denkern, die dich beseelten ... |
||||
40 | Honig und Milch giesst der Mond in die Nacht | 05.12.14 | ||
Vorschautext: Honig und Milch gießt der Mond in die Nacht; mit seinem erhabenen Schattengeleit schwimmt er durch Wolken, zieht stumm seine Bahn umflort vom vagen Hauch der Ewigkeit. Atmest du denselben Zauber wie ich und hörst die gleichen Sternenlieder? Stille und Frieden, die senken sich bald auf deine Stirn im Schlafe hernieder. Pforten, die sonst keiner kennt, öffne ich und überwinde alle Schranken, ... |
||||
39 | Zerknüllte Träume | 05.12.14 | ||
Vorschautext: Zwischen umgestoßenen Flaschen, leeren Gläsern, wandelt die Nacht, und trinkt den letzten Schluck mit mir. Finde hinter Rotwein-Trügereien schlussendlich doch noch das geliebte Bild von Dir. Nebel quillt in meinen Geist und deine Farben sind verwaschen. Der Schmerz nur ahnt, was Sehnsucht heißt ... |
||||
38 | Jenseits der Stille | 03.12.14 | ||
Vorschautext: Du tropfst deine Stimme in klingende Stille malst Blumen mit herrlichen Worten, die rings um mich herum erblühn wie durch Zauber an einsamen, kärglichen Orten. Es gähnt eine Kluft zwischen uns doch ich sinke erfüllt und voll Glück in deine warmen Blicke, ich taste nach deiner Hand, gleit herüber dein Lächeln gleicht Licht, ist mir eine Brücke. Ich lege mein Herz auf Libellenflügel, dein Kuss ist so sacht wie der Wind; ... |
||||
37 | Abschied | 02.12.14 | ||
Vorschautext: Ich schmecke deinen Namen auf meinen Lippen. Unsere Umarmung hüllt sich in klamme Fahnen aus Rauch. Dein schwarzes Haar vergräbt mein Gesicht, ich ahne Leder, Harz und wilde Beeren. Unsere Finger lösen ihr Flechtwerk, ... |
||||
36 | bleiben | 30.11.14 | ||
Vorschautext: Wenn ich dich sehe, lebe ich mich aus dem Raster der Konventionen hinein in einen Himmel, dem der Klammergriff goldener Ringe fremd ist. Wenn ich dich berühre, will ich tautrunken und maigrün an dich wachsen. ... |
||||
35 | Sonne spinnt ihr letztes Gold | 26.11.14 | ||
Vorschautext: Sonne spinnt ihr letztes Gold zu hellen, feinen Strahlen, schickt sie auf dein schwarzes Haar bevor du dann vom fahlen Licht des Tages, Grau und Weiß, verschluckt wirst – und ich stehe, bis ich hinter Nebelhand und Wolkenwand nichts sehe. Trag dein Bild in meine Welt, beseelst all meine Schritte, ... |
||||