Kein Weg
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Sobald die Nacht durch roten Brodem tanzt,
die Abendsonne sich im Schwinden übt,
und letztes Scharlach sich im Schwarz verschanzt,
wird mir vor Einsamkeit der Sinn getrübt.
Dann legen kühle, schwere Ketten sich
wie Schlangen mir um Hände, Füße und
die dunkle Saat des Alptraums keimt und ich
press mühsam mir nur Stille aus dem Mund.
In dieser dumpfen Ruhe brütet leis
der Wahnsinn, der mich längst regiert.
Der Kuss des Dämons treibt mir kalten Schweiß,
der tausend Perlen gleich die Stirn verziert.
Wie ein Popanz schwebt bleich der Mond im Zelt
der kühlen, schattenreichen Mutter Nacht.
Die gaukelt mir ein Bild… das Bild von dir…
doch ist kein Weg dorthin mir zugedacht.
© Anouk Ferez 3-2015//niebieski