Lache!
Ein Gedicht von
Anouk Ferez
Wie lang ist's her,
dass dein Lachen
in mein Ohr kullerte?
Wie weit liegt's zurück,
dass der Klang deiner Stimme
mir über den Scheitel strich,
meine Wangen benetzte,
um dann an meiner
Schulter zu ruhn.
Schwinge, Ton, küss mein Gemüt!
Möge die letzte Silbe nie verebben.
Sag, wie viele Monde
lag Rost auf deiner Stimme?
Ich konservierte ihren Klang
still in meinen Tränen.
Dein Wort ist ein Insel
-weißt du nicht?!
Und plötzlich schlug
ein Atem Brücken,
es fußte dein Lachen
mitten im Tage
und brachte alle
Furcht zum taumeln.
Der Himmel riss auf.
Und Frühling wurd‘s. Ganz plötzlich.
Schau, wie grün mein Auge ist...
Zeit, leere deinen Krug!
Verinne, als ob ich dich
noch immer im Überfluss besäße.
Lass mich atmen, Engel,
in deiner Stimme.
Lache!
Lache!
A.F.