Mein gläsernes Herz

Ein Gedicht von Anouk Ferez
Als deine Küsse noch
auf meinen Augen
ruhten,
barg der Wind
meinen Atem
in seinen Fluten
und es bog
sich ein jedes Wort
ins Schweigen
- und es zog
der Blick, der dir zu eigen,
mich tief, so tief in dich
in stummem Reigen.

Als unsre Sehnsucht rief
und unsre Lippen weckte,
erklamm dein Kuss
den Gipfel meines Spürens
und überdeckte
jeden Laut,
der in mir schlief.

Ergabst du dich,
mein ewig Liebster,
schwach dem Werben meines
Führens?
War es Stärke oder Blöße,
Schwäche oder Größe,
bracht er
Schmerzen
oder Wonnen
unser Frevel
des sich stumm
Berührens?

Wir tauchten längst
erloschene Sonnen
ein in bodenlose Röte.
Und unser stilles Suchen
nach Grenzen ,
wo doch keine waren,
gebar unerforschte Scharen
profunder Nöte
- trieb dich und mich
im Geist hinfort.

Als deine Küsse noch
ein jeden Ort
in mir beseelten,
mich weder Durst
noch Wahnsinn quälten,
bog sich ein jedes Wort
ins Schweigen,
barg dich dort,
um dir mein gläsern
Herz zu zeigen.

Anouk Ferez

Informationen zum Gedicht: Mein gläsernes Herz

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03.02.2017
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