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Gedichte über das Leben - Seite 3210


Die Blechmilchkanne

Verbeult, gebraucht, oft demoliert
schlenkert sie an meiner Hand
losgeschickt mit ihr ausstaffiert
ging ich Bub aufs Bauernland

Entlang des Schotterweges & über Wiesen
Klapperte ihr Deckel blechern mit im Schritt
Mal rannte ich aus Furcht vor Kuh und Riesen
Der Deckel stürtzte! Eine weitere Delle so erlitt

Vorbei Geschafft am giftigen Hofhund dann
Beim Bauern in der offenen Milchstube
Das Einfüllen frischgemolkener Milch begann
Aus einer Riesenkanne schöpfte eifrig der Bube

Und wieder donnerte der Deckel zu Boden
Auf harten Fliesen schebberte es laut & vertraut
Im Stall muhte es, dazu schlichen 4 Pfoten
Hey! Verboten! Katzen ist die Milch nicht erlaubt!

Endlich voll und Deckel drauf! 2 DM in die Kasse
Jetzt ging es zurück, warm roch die Milch so toll!
Jedes schlenkern ein Balanceakt weißer Masse
Die Treppe runter - ohne Sturz - sonst gabs Groll

Dem Hund entkommen, bergauf die feuchte Wiese
Mist, die Blechkanne vertropfte weißen Rahm
Über den unrunden Deckelrand fliehte dieser
Im feinen Rinnsal die Kanne hinab er entkam

Von Insektenschwärmen attackiert & ausgesaugt
Erreichte ich endlich mein Ziel in der Küche
Die 'circa' 1,5 Liter Kuhmilch waren mir anvertraut
Mutter wartete schon, mit ihr Frühstücksgerüche

Die Mission war diesmal reibungslos gelungen
Das meiste Weiß kam heil & frisch zuhause an
Ok, die Milchkanne zählte zusätzliche Wunden
Neue Tapferkeitsmale sie so hinzu gewann

So ging das in den 70er mehrmals in der Woche
Selbst bei Schnee & Eis & Regen zog ich los
Als Dank schmeck ich heut noch diese Frische
Die weiße Rahmschnute auf der Oberlippe groß

© meteor 2024
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Ahnen

Geister unserer Vorfahren leben in uns
Flüstern von früheren Zeiten und Orten
In Traumnächten gewähren sie die Gunst
Öffnen den Zugang durch heimliche Pforten

Man findet nur, wenn man danach sucht
Im Reich der Ahnen wispern leise Stimmen
Ich blicke in uralte Gesichter ohne Furcht
Fühle mich seltsam wie einer von ihnen

Das bloße Auge sieht nicht, was ich suche
Die Weisheit eines Geistes aus der Urvorzeit
Blut meiner Vorfahren in mir längst verbuche
Der Beistand eines Weisen mich umtreibt

Ihn fragte ich, was ist unser aller Zweck?
Ich fragte ihn in einer Welt im Kopfstand
Wollte von ihm wissen, wohin führt mein Weg?
Und ob für mich ein Ausweg ist bekannt?

Sagt, worin liegen meine Stärken von euch vererbt?
Das Herz jedes Nachkommen Weisheit rettet
Bleibt mir denn eine Antwort von euch verwehrt?
Kann es denn sein, habt ihr mein Leben verwettet?

Sprecht jetzt zu mir, verehrte Geister so uralt
Ich stolpere, helft mir, mein Schicksal zu finden
Euer Blut in meinen Adern fließt nicht bitter kalt
In dieser Welt verbleibt ihr mit mir in mir drinnen

Weiht mich bitte in eure Geheimnisse ein
Nur was ich kenne, kann ich verwahren
Lasst in mir eure Hoffnung die meine sein
Die vor langer Zeit euch alle ließ uns bejahen

Eure Erinnerungen sollen mich leiten
Durch tägliche Entscheidungen und Konflikten
Mit den Erfahrungen aus allen gelebten Zeiten
Will Ratschläge und Ambitionen von euch erbitten

Seit meine Mentoren, die mich führen
Ich bin wie ich bin, weil ihr so gewesen seid
Lasst Euer Karma auch mich aufspüren
Teilt mit mir eure Visionen für meine Lebenszeit

So werde ich zum Glied unserer ewigen Kette
Vertrete unsere Existenz in dieser Präsenz
Erkenne mein Wesen, jede einzelne Facette
Spüre in mir meine wahre Essenz

© meteor 2024
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Leben

Was ist das nur für eine Welt,
in der wir leben...?
Das größte Geschenk was der Mensch erhält,
wenn seine Mutter sein Leben am geben!

Es beginnt damit im Kleinen der Kreislauf der Natur,
von Beginn an will man überleben, doch wofür?

Schon bevor man wird in den Ring gedrückt,
irgendwann wird man in den Tod geschickt.

Was also ist der Sinn dahinter?
Warum nicht gleich ganz aufs Leben verzichten?
Wenn nicht geboren, kein Leid man erfährt,
keine widersinnige Schicksalsgeschichten ...

Wie schier paradox Menschen ihr Leben verlieren,
weil andere mit Krieg nach Macht gieren...
Zur selben Zeit andere um ihr Leben ringen,
sterbenskrank will der Tod sie zu sich zwingen.

Mit Verstand lässt sich all das nicht begreifen,
nach höherer Bestimmung wird gesucht,
wenn der Lebensfaden droht zu reißen,
der Drang zum Weiterleben jedoch verflucht.

Machtlos, hilflos ... ein junges Menschenleben,
warum soll es so früh sein Leben zurückgeben?
Welchen Trost gibt man denen die weiterleben,
den Eltern, die gern ihr Leben dem Kind geben...

Warum auch Menschen sich das Leben nehmen...
könnten sie es nicht anderen übergeben?
Die um ihres kämpfen, sich nach morgen sehnen,
sie sehen einen Sinn im Weiterleben!

Ja, so einfach ist es "natürlich" nicht!
Niemand profitiert von des anderen Lebensverzicht.
Wobei, vielleicht ja doch ..
wie war das im Krieg gleich noch?

Man mag verzweifeln bei solchen Gedanken,
mein Bild vom Leben ist ständig am Wanken.
Sicher, dieses Geschenk sollte uns erfreuen!
Tut es auch, bis oft die Realität lässt uns bereuen.

Für das meiste Leid auf Erden,
der Mensch selber ist schuld daran.
Die meisten gesundheitlichen Beschwerden?
Sie zu heilen, schafft er vielleicht irgendwann.

Des Menschen Machtgier aber bleibt,
solang noch was da ist, das sich lohnt zu haben.
Und sei es "nur" das Leben anderer, was antreibt,
darüber zu verfügen, sich am fremden Leid zu laben.

Worin liegt also der Sinn am Leben?
Eine vernünftige Antwort kann kein Mensch geben!
So "glaubt" man, was einem vermeintlich hilft,
und hofft! ... ein schönes Leben einen erfüllt

© meteor 2024
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