Gedichte über das Leben - Seite 3209

Ein Wunderwerk

Für manche ist er nur ein Zellhaufen,
Der Körper, der gut funktioniert,
Wo Bakterien, Hormone um Vorherrschaft raufen
Und alles Leben nur noch zufallsgeführt.

Für Atheisten gibt es sie ja nicht,
Jene Gottheit, welche alles Leben erhält.
Sie behalten immerzu ihre ablehnende Sicht,
Obwohl auch ihr Leben auf Wunder gestellt.

Für Gottgläubige bleibt er ein Wunderwerk,
Komplex, einmalig und recht kompliziert,
Arbeitet ein Leben lang ab den Riesenberg,
Selbst wenn er nicht sanftmütig geführt.

Was ein Herz, eine Lunge lebenslang leistet
Ist großartig, ein wahrer Schöpfungsstern.
Wer sich über ihn nur mutwillig erdreistet,
Der hat seinen Körper nicht wirklich gern.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Facharztbesuche

Mit zunehmendem Alter wachsen Baustellen,
Welche sichtbar und spürbar erscheinen,
Während wir immer noch auf die Jugend zählen,
Denken, die Zeit will es gut mit uns meinen.

Der Körper will sicher und gut funktionieren,
Denn immer noch ist er unser Gottesgeschenk.
Dennoch muss man vermehrt Schmerzen spüren
Am Kopf, am Bauch, am Rücken, am Gelenk.

Also auf, die Fachärzte aufgesucht
Und ein großes Blutbild veranlasst!
Vielleicht den Röntgentermin gebucht,
Die Krankheit beim Schopfe gefasst!

Die Medikation auf dem Rezept zeigt uns dann,
Wie weit moderne Medizin schon geraten
Und wie sie uns weiterhin helfen kann
Mit ihren lebensrettenden Taten.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

ich träume von einer Welt mit Empathie ....
und Konzepten, die eine Welt wertvoll machen,
mit einer Einigung auf grundlegende Fakten
und mit einer Technologie,
die weder die Umwelt zerstört,
noch die Menschheit ...

... im Leben geht es darum,
mit wem man es teilt ...

als ich dich das erste mal sah,
als sich unsere Blicke trafen,
fühlte es sich an,
als würde in meiner Brust eine Maschine aussetzen,
als würde die Welt still stehen ...

ich habe schon immer gewusst,
dass die Unterschiedlichkeit der Menschen
auf einer rein intellektuellen Ebene eine Illusion ist...

wir alle sind aus dem selben Stoff gemacht,
umher geschleuderte Materieteilchen
geformt in der Hitze sterbender Sterne ...

nur habe ich dieses Wissen
nie so in meinen Knochen gespürt,
bis zu diesem Moment mit dir ...

ich erinnere mich nur bruchstückhaft an das,
über was wir geredet haben ...
wie du gelacht hast ...
wie der Wein deine Lippen eingefärbt hat ...
~*~
... und da sagtest du,
"Ich gehe heute noch auf die Vernisage von einem Freund,
willst du mit kommen?"
.. und ich dachte nur,
ich gehe überall mit dir hin...

© meteor 2024