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172 | Tagesspruch | 04.05.15 | ||
Vorschautext: Eines Tages Spruch zu finden, gelingt mitunter auch dem Blinden. Einmal, nach sehr dunkler Nacht, bin ich morgens aufgewacht, und alles, was mir stets begehrlich, schien mir plötzlich ganz entbehrlich. Nur Liebe und das Dankenkönnen konnt ich als Lebenswert erkennen. Wer wirklich „bitte“ sagen kann, wär auch mal mit „danke“ dran. ... |
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171 | Alten Wortes - neu gedenk*) | 01.05.15 | ||
Vorschautext: Was kümmert´s stolzen Baum im Wald, an dessen Stamm sich Giftwurm krallt, der mit seiner schleim´gen Kraft bis zu ihm es hingeschafft. Da hängt er nun mit seinem Gifte und verpestet gute Lüfte. Doch des Baumes reicher Wipfel reicht schon an des Himmels Zipfel, von dessen Blau der eitle Wurm erhofft sich eignen Sieg im Sturm. Da kommt der Förster, Stirn in Falten, ... |
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170 | Vom Tod auf den Brettern / Ballade | 28.04.15 | ||
Vorschautext: (Madame Mort) Ist ein Schauspiel fast zu Ende, bringt ein Tod zumeist die Wende, und manches Stück wird so beworben: Hier wird richtig gut gestorben! Der Diva eilt der Ruf voraus, den Theatern füllt sie voll das Haus. Keiner sonst kann auf den Brettern so wie sie den Leib hinschmettern. ... |
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169 | Strohfeuer | 24.04.15 | ||
Vorschautext: (Für Avi) Motiviert stets angefangen, konnt´er nie ans End gelangen. Denn - von Neuem aufgestört, wurd mit Vor´gem aufgehört. Das Leben war erst halb verbracht, als er die Augen zugemacht, und ihm schwirrt durch letzten Sinn: im Tod such ich mir Neubeginn! |
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168 | Ohne Titel | 18.04.15 | ||
Vorschautext: Man weiß genau, was recht und böse und wie man vom Klischee sich löse. Man weiß genau, was schlecht und gut und dass man manchmal auch was tut, das man selber nicht begreift, obwohl´s im eig´nen Kopf gereift. So muss man werden selbst sein Richter. Wer wüßt das besser, als ein Dichter, der hockt, vom eig´nen Vers verleitet und sich nun mit sich selber streitet. Im Traum der Vers schien guter Keim, hingeschrieben wirkt´s wie Schleim. ... |
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167 | Vorsorge treffen | 14.04.15 | ||
Vorschautext: Ein Mensch hat seinen freien Tag, da traf ihn jäh der große Schlag; denn – als er durch die Straßen zog, ein Kind, das spielt, ein Ball, der flog und traf ihn jäh an seinem Geist, den man ansonsten Köpfchen heißt. Da brummte arg ihm seine Stirn und stark gerüttelt wurd sein Hirn. Doch weiter wurd ihm eins verpatzt: Der Ball ist plötzlich ganz zerplatzt. Das Kind, es schrie, der Vater kam und unsern Mensch er vor sich nahm... ... |
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166 | Die modernen Schwulitäten | 02.04.15 | ||
Vorschautext: Viel Jahre lebte ich vertraut mit Emma, einer heißen Braut. Sie war einfach wunderbar, sie und ich – ein schönes Paar. Ich dachte, so würd`s ewig bleiben, hörte nicht auf, mit ihr zu schreiben. Sie war so brav wie`n kleines Reh, doch plötzlich tat ihr alles weh. Nun – ich verspür es mich zu schämen - hieß es leise Abschied nehmen. Ich fühlte mich fast wie ein Preller ... |
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165 | Jüngstes Gericht | 16.03.15 | ||
Vorschautext: Mancher hat in Lebenstagen großes Ausmaß Last getragen. Herz und Schulter schwer besetzt, was ihn täglich neu entsetzt. Endlich kam des Menschen Ende, und er glaubt, dies wär die Wende. Hier im Saal zur letzten Währung erhofft er sich nun endlich Klärung durch den allerhöchsten Richter Er sagt kläglich: Ich als Dichter- - -!" Das genügt und ´s Waagenzünglein zeigt, dass es noch mehr zum Leichten steigt. ... |
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164 | Vor dem Handeln kommt das Denken | 15.03.15 | ||
Vorschautext: Man kann sehr oft nicht so dumm handeln, wie der kluge Geist bedenkt. Doch genauso klug nicht wandeln, wenn von dummem Geist gelenkt. Zweigeteiltes Menschenwesen, wie kannst du es in dir vollbringen: engelhaftes Werk des Bösen auf dem Bockfußbein statt Schwingen? Gegensatz von Himmels Gloriole und des Feuers brünst´ger Macht, ... |
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163 | Plädoyer für sogenannte "Plagiatoren" | 06.03.15 | ||
Vorschautext: Plagiat, welch böses Wort, das mancher Laie nutzt als Sport, wenn er glaubt, ein andrer nutzt, was er für sich hat zugestutzt. Nun, in uns´rer großen Welt hat sich´s häufig eingestellt, dass aus ganz verschiednen Quellen sich Gemeinsamkeiten stellen. Große Dichter bester Wahl stell´n „Plagiatoren“ kaum an Pfahl, ... |
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162 | Fiese Masche unter Engeln | 05.03.15 | ||
Vorschautext: - Gewidmet Flora von Bistram - Ich hör entsetzt von dem Gedrängel: Engel schwarz mobbt weißen Engel, und so wahr ich mich erdreis´, wem geb ich den ersehnten Preis? Jedem wurd in freier Wahl ein sehr hohes Potential, einem das und jenem dies. Warum benimmt sich einer fies? ... |
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161 | Stellenangebot | 02.03.15 | ||
Vorschautext: Ein Dichter, das wird jeder wissen, lebt von zarter Muse Küssen. Wenn die ihn dann im Stiche lässt, gibt es dem Dichter echt den Rest. Ihm gehn so wie beim Ausverkauf auch letzthin die Reserven drauf. Und ich bekenne unverfroren: es geht die Dichtkunst ihm verloren. Und so gibt er drum bekannt, ´ne Musenstelle wär vakant. Willst du nicht meine Muse sein? ... |
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160 | Mahnung | 01.03.15 | ||
Vorschautext: „Hundsgemein ist puppenlustig!“ Das wirkt auf mich nur einfach frustig, denn was den einen lachen macht, den andern oft zum Weinen bracht. Was dem einen wertvoll ist, wirft der andre auf den Mist, trampelt richtig darauf rum und beschimpft es noch als dumm, kann sich vor Lachen kaum bezwingen; and´rer muss mit Tränen ringen. Und er macht sich unbeliebt, wenn nunmehr e r sein Kontra gibt. ... |
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159 | Gewissensfragen | 21.02.15 | ||
Vorschautext: Angenommen, ich bin gekommen, dich zu töten, würdst du beten? Angenommen, du wärst gekommen, mich zu töten, könntst du beten? ... |
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158 | Gästebegrüßung im Märchenhaus und sonst noch - wo | 02.02.15 | ||
Vorschautext: Liebe Gäste, auf ein Wort, ich bin hier mit euch an Bord, möcht mich fest am Riemen reißen und euch jetzt willkommen heißen. Wenn ich meine Augen drehe und sehr viel Bekannte sehe, die nun lächeln voller Charme, wird es mir ums Herze warm. Denn das ist das Wunderbare, die meisten kenn ich viele Jahre. Ein´ge Wen´ge sind noch neu, ... |
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157 | Musenhimmel / Noch´n Limerik | 25.01.15 | ||
Vorschautext: Im hehren Musenhimmel, da gab es mal Gewimmel. Die Dichter täten raufen, sie wollten Pferde kaufen gleich Pegasus, dem Schimmel. Denn dieser war entlaufen dem großen Dichterhaufen. Was hat das Ross sich nur gedacht, als aus dem Staub es sich gemacht? Ich geh kurz einen saufen! ... |
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156 | Zur Abwechselung mal ein Limerick | 23.01.15 | ||
Vorschautext: Die kleine Ortschaft Schwungstedt bot sich mir an als Sprungbrett, einen Limerick zu dichten. Sowas tat ich noch mitnichten. Geläng es jetzt, wär ich komplett. |
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155 | Zwillinge / Nonsens-Gedicht | 21.01.15 | ||
Vorschautext: Es war einmal ein Zwillingspaar, das sich so gar nicht ähnlich war. Eins von ihnen rund und dick, dem andren fehlt ein kleines Stück. Doch hielten sie ganz fest zusammen, dieweil von einem Stamm sie stammen. Der eine ist für festen Schritt, er zieht dabei den zweiten mit. Und wenn der nicht mehr weiter kann, hängt er am starken Bruder dran. So haben sie mit zweifach Kraft ein ganzes Dasein gut geschafft. ... |
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154 | Persönlicher Silvester / Neujahrsgruß | 30.12.14 | ||
Vorschautext: Gleich dem Dschinn aus seiner Flasche erhebt sich Phönix aus der Asche. So wird dem Mensch der Wahn gegeben, das neue Jahr brächt´ neues Leben. Ach, du kleiner dummer Tor, lebst im Neuen wie zuvor. Nach weitren 365 Tagen hör ich dich dasselbe sagen. Ist das Fluch nun oder Trost? Heb´s Glaserl hoch und sag nur: Prost! um zwanzigfünfzehn zu begrüßen. Und damit will ich schnell auch schließen. ... |
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153 | Bitte - nur einen Moment | 28.12.14 | ||
Vorschautext: Ich bin es nicht, die hier so rennt. es ist die Zeit, die niemals pennt. Doch bleib ich ihr stets auf der Spur. In jedem Zimmer hängt ´ne Uhr. Und einfach, völlig wie entrückt, hör ich darauf, wie´s tickt und tickt. Verhallt der letzte Ton vom Schlagen lieg ich schon längst auf Totenschragen. Zu ew´ger Stille abgeschoben ist Tinitus der Zeit enthoben. ... |
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