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Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
Ein Dichter, das wird jeder wissen,
lebt von zarter Muse Küssen.
Wenn die ihn dann im Stiche lässt,
gibt es dem Dichter echt den Rest.
Ihm gehn so wie beim Ausverkauf
auch letzthin die Reserven drauf.
Und ich bekenne unverfroren:
es geht die Dichtkunst ihm verloren.

Und so gibt er drum bekannt,
´ne Musenstelle wär vakant.
Willst du nicht meine Muse sein?
Bitte, bitte, sag nicht nein.
Auch ein Mensch ganz ohne Erben
möchte um Gedächtnis werben.
Und so ´nen Musenkuss in Ehren,
sollt man dem Dichter nicht verwehren.

Der Dichter braucht der Muse Kuss,
sonst ist es mit dem Versmaß Schluss.
Willst du nicht meine Muse sein?
Bitte, bitte, schlag doch ein!

P.S.
Man möcht ja nur ganz im Geheimen
ein bisschen von der Muse träumen,
die sich hingibt, so wie´s Brauch.
Sonst stehn Poeten auf dem Schlauch!
Erst mit dem Träumen geht es wieder,
und man singt nicht gar zu bieder
neue hübsche Liebeslieder...

Informationen zum Gedicht: Stellenangebot

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02.03.2015
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