Profil von Hihö

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"Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin …"
Carl August Sandburg (1878 - 1967)
*****
"Würden nur jene hingehen, die Kriege stets anzetteln,
gäbe es keine Kriege!" Copyright © da Hihö (1968)
*****
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Anzahl Gedichte: 528
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Gedichte gelesen: 155.613 mal
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Titel
108 Trost für Fassungslose 27.08.23
Vorschautext:
Fassungslos an der Liebe Ausgangstor
stehen wir und kommen uns verlassen vor.
Raufen uns die Haare, wringen uns’re Hände;
untröstlich erstarren wir an des Glückes Ende.

War unverhoffter Zufall einst dies Glück!
Ist wahrlich alles aus? Bleibt nichts zurück?
War der Weg zum End’ hin nicht zu schwer?
Wo kommen jetzt die tiefen Schmerzen her?

Während der Verlassene dem Tode gleicht,
und der feige Geher aus der Liebe schleicht,
...
107 Tröste dich! 27.08.23
Vorschautext:
Es ist jene letzte dunkle Nacht,
wo dir die Sterne nicht mehr blinken,
weil dir kein Zurück mehr zugedacht
und letzte Hoffnungen versinken.

Tröste dich!
Denn nur die Zeit auf Erden ist zu Ende.
Ängstige dich nicht! Es wär vergebens.
Stehst du jetzt an jener Zeitenwende,
schließt sich der Kreis des Lebens.

Tröste dich!
...
106 TROSTSUCHE 27.08.23
Vorschautext:
(Aphorismus)


Nein, Trost sucht man nicht;
nicht, weil man ihn nicht wollte; wer würde
ihn denn nicht wollen, doch nach Trost suchen hieße,
einer lebenslangen Suche nebenher zu existieren um beinah
zu vergessen wonach man sucht, weil wirklichen Trost
oder den gut wirkenden, wirksamen – nicht den
landläufigen – den es nicht zu suchen gilt,
gibt es zwischenmenschlich nicht.

...
105 Trotz alledem (Lyrische Erkenntnis) 27.08.23
Vorschautext:
(Formgedicht)


Auch
wenn Goethe
gelesen ohne Nöte;
oder unter Leidenstränen,
trieb’s uns doch zu seinen Gaben hin.

Allein:
Wären’s auch (nur) Freudentränen,
trieb’s uns gleichwohl hin
...
104 Tugend sprießet nur aus Müh und Plag 27.08.23
Vorschautext:
frei nach Catharina Regina von Greiffenberg (1633 – 1694)
sinngemäß ins Neuhochdeutsche übertragen


Kein fruchtbar Regen fällt aus blauem Firmament.
Nichts träufelt Tau dir in der heißen Tagesmitte
der Diamantenglanz ernähren mag - justament.
Willst du zum Hafen hin, mußt Wasser du bewegen.

Wie stolze Berge Gold und Silber in sich hegen,
erblüht Tugend nicht ohne Müh und Pflegen.
In gutem Glück bleibt grob sie und ohne Gaben.
...
103 Umzug 26.08.23
Vorschautext:
Ohne Papiere
Taschen
Tiere

Vielleicht
ein leichtes Rouge
das bleibt

Auch bleibt
was treibt

Vielleicht ein
...
102 Umzug nach Zug 26.08.23
Vorschautext:
(Formgedicht)


Zug um Zug und Zug an Zug
Umzug zwecks Entzug
Auszug zum Bezug

Ohne viel Verzug
zügig im Zug
nach Zug
verzogen

...
101 Unbequeme und Bequeme 26.08.23
Vorschautext:
Ich gedenke oft der Unbequemen,
die in bösen Zeiten bei mir weilen,
die mich auch schweigend nehmen
und selbstlos meine Sorgen teilen!

Ich misse nie die allzu Bequemen,
die um mein Wohlbefinden fragen,
die voll Bedauern sich benehmen,
in ihren Augen aber Kälte tragen.

Ich erfreue mich der Unbequemen,
die auch an düstren Tagen fragen,
...
100 Und sie warten … 26.08.23
Vorschautext:
Nun sitzen sie in Altershäusern
und reden von vergang’ner Zeit.
Ihre Stimmen sind seit Jahren heißer,
sie sprechen leise, ... zum Schweigen bereit.

Da hocken sie nun mit gekrümmten Rücken,
die meisten schon ohne Zahn,
verurteilt zum warten, viele auf Krücken.
Sie sind es gewohnt. – Haben’s immer getan.

Wem trifft von denen dort im Saal
die Sens’ zum ew’gen Ende?
...
99 … und wie’s mal war 26.08.23
Vorschautext:
Wieder mal ging er die Wege,
die er als Schüler einst beschritt.
Da entdeckt’ er an der alten Säge
Bäume, in deren Rinde er einst schnitt.

Ihren! – Seinen Name ritzte er ein.
Dazwischen ward ein Herz zu sehen.
Kann es denn nur Zufall sein,
daß Liebe neu sich wagt zu regen?

…und Erinnerung wirft ihn zurück
in ein unbekümmert freies Leben.
...
98 … und wir laufen lang 25.08.23
Vorschautext:
Schreitet uns ein Engel
einher beim Erblicken dieser Welt?
Überläßt uns gar und ganz dem Eilen dieses Seins?
Ganz und gar allein in diesem hastig angetrieb’nen Leben?

Dieses einzig’ Dürfen,
dies einzig’ Müssen, das uns widerfährt,
ist wohl immerzu ein spät-lehrreiches Dahin-Erleben,
in dem wir stets irren ohne Wissen, ... ohne Wiederkehr.

… doch wir laufen schnell und weit und bang
... und wir glauben ... und wir hoffen
...
97 UNHEILBAR 25.08.23
Vorschautext:
(Aphorismus)


Jetzt, so denkt mancher
still bei sich, hätt’s auch ihn erwischt;
wär auch er zu jenen hinzu zu zählen, welche
an unheilbarer tödlicher Krankheit, also rettungslos
verloren sich wähnen, während er nicht erkennt,
daß jeder bereits seit seiner Geburt dem
tödlichen Leben nicht entgeht.


...
96 UNMÖGLICHES 25.08.23
Vorschautext:
(Aphorismus)


Sünder, große Sünder –
egal ob katholisch oder protestantisch,
meinten stets, sie könnten den Himmel zerstören.
Abgesehen davon, daß sie lediglich das Firmament gemeint
haben könnten, ist dies gänzlich unmöglich, da „Himmel“
in Wahrheit ja nichts anderes heißt, als
absolute Abwesenheit von Sünde.


...
95 Unschuld 25.08.23
Vorschautext:
Manchmal bleib ich vor IHM stehn,
auch gestern war’s, nach langer Zeit.
Gar schmächtig ist ER anzusehn –
trägt ER doch aller Menschen Leid.

ER lächelt’s fort vom Tränenrand,
… küßt aller Pein aus dem Gesicht.
Jemand hat ihn HERR genannt –
Andere Namen weiß ich nicht.


Copyright © da Hihö
...
94 Unten – oben 25.08.23
Vorschautext:
Unten – oben
seh ich Menschen stehn,
seh zuhauf sie gehn,
seh sie kommen und verwehn

Unten – oben
seh ich Menschen weilen,
seh zuhauf sie eilen,
seh sie an Banalem sich begeilen

Unten – oben
seh ich Menschen gehn,
...
93 Unter Kirchenglocken 25.08.23
Vorschautext:
(Wider das Frohlocken der Pharisäer)


Unter verstaubten Kirchenglocken
sieht man Gläubige kläglich hocken,
während ein „Ausgewählter“ trocken
von der Kanzel darf herunterzocken.

Fehlte noch, daß der „Gute“ in der Nächte Tiefe
mit kleinen ahnungslosen tumben Buben schliefe.
„Nix da, war da!“ ruft man. „Ich kann’s verbriefen!“
Wie viele auch hinter Klostermauern Hilfe! riefen.
...
92 Unvergessen 24.08.23
Vorschautext:
Glücklich liebten sie sich eine kleine Zeit,
erhaschten sich ein wenig Glück im Leben.
Haut an Haut, erfüllt mit Zärtlichkeit
ersehnten sie sich ihrer Herzen Beben.

Liebe umschmeichelte all ihr Sinnen.
Freiheit eröffnet ihnen neue Fantasien.
So schwebten sie verliebt von hinnen
und lauschten zarten Liebesharmonien.

Ihre Herzen hatten sich so sehr besessen,
Sehnsucht loderte in ihnen Tag für Tag.
...
91 Unverhofft 24.08.23
Vorschautext:
Die Sterne stehn,
der Mond mag gehn.
Tote haben’s eilig!

Ferne ward befohlen
dich nun heimzuholen.
Engel haben’s eilig!

Dein Haupt in Rosen!
Ach, laß dich kosen!
Tage haben’s eilig!

...
90 VATERLAND UND MUTTERSPRACHE 24.08.23
Vorschautext:
(Aphorismus)


Das Vaterland ist lediglich
seines Vaters Land, doch keinesfalls
das seine; und er kennt es auch nicht so
wie seine Kinder ihres; die haben ja ihr Vaterland;
wohingegen seine ureigenste Sprache, dieselbe ist,
welche seine Mutter sprach. – Doch des
Vaters Land ist all so tief in ihm.


...
89 Vaterstolz 24.08.23
Vorschautext:
„Emil kann schon so gut sprechen,
dabei ist er gerade mal ein Jahr!
Er wird mal alle Sprechrekorde brechen.
Ist das nicht wunderbar?“

Um dieses Freunden vorzuführen,
will Papa sein Söhnlein animieren.

„Emil!
Sag doch mal Rhinozeros
– und sag’s recht schön,
damit’s auch alle gut verstehn!“
...
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